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13.09.2022 Weil bei Türkiye was „foul“ ist: „Tauben“ flattern zur 20-Punkte-Marke von Andreas Killat
 präsentiert:  vs.  USC Paloma – FC Türkiye 3:0 (1:0) USC Paloma: Höfs – Schroeder, Merkle, Blumauer, Wallner – Lohrke, Niemann (90. Enge) – Kazizada (90. Kainzberger), Topcu, Blunck (65. Kramer) – Wohlers (90. Sabah) FC Türkiye: Braun – Pettersson, Yilmaz, Koraz, Bedrolli (59. Kocuk) – Türkad (82. Weiß), Sarikaya – Cadile Branco (82. Kaya), Wicke (65. Karakurt), Karaca – Netzbandt Tore: 1:0 Topcu (17.), 2:0 Niemann (51., FE), 3:0 Kazizada (88.) Rote Karte: Yilmaz (64., grobes Foul) Schiedsrichter: Gerhard A. Ludolph (Hoisbütteler SV): Ein absolut souveräner Auftritt. Ruhig, klar in der Ansprache zu den Spielern. Beim Platzverweis gegen Yilmaz machte es erst kurz den Anschein, als würde er einen Moment lang zögern, traf dann aber doch schnell eine Entscheidung – und zwar die einzig richtige. Beobachter Norbert Grudzinski dürfte wenig bis gar nichts Kritisches auf seinem Block vermerkt haben. Beste Spieler: Niemann, Lohrke, Kazizada – keiner Zuschauer: 100 Thor Arne Höfs hatte seine Arbeit längst verrichtet. Und das mit Erfolg. So begab sich dann wenige Minuten nach dem Abpfiff des Oberliga-Spiels zwischen dem USC Paloma und dem FC Türkiye die folgende Szene: Höfs, der Schlussmann der Gastgeber, hatte gerade mit den ersten Fans des USC abgeklatscht, als ein Anhänger der „Tauben“ dem „Goalie“ eine Frage stellte. „Weißt du eigentlich noch wie das ist, wenn man einen Ball aus dem Netz holt?“, hallte es Hoefs entgegen. Auslöser des Ganzen: Die Null stand am Ende bei der Mannschaft von Trainer Marius Nitsch. Wieder einmal. So wie zuletzt auch schon in den Spielen gegen Hamm United, den TuS Osdorf und Altona 93. Das letzte Paloma-Gegentor? Es resultiert vom 23. August 2022 beim 6:1-Sieg gegen den SV Curslack-Neuengamme an der Brucknerstraße. Nur ganze 17 Minuten lang stand die Null auch auf der anderen Seite: bei der Anzahl der erzielten Treffer der Nitsch-Elf im Duell mit dem FC Türkiye, das gerade einmal 100 zahlende Zuschauer an der Brucknerstraße sahen.Und diese Null hätte vermutlich auch noch weiter Bestand gehabt, wenn Türkiye-Torsteher Tobias Braun bei einem Schuss von Can-Luka Topcu nicht einen Torwartfehler produziert hatte. Topcu schoss, Braun sah alt aus, kam nicht richtig und nicht schnell genug runter und die Kugel schlug zum Führungstreffer für die Hausherren unten links vom Schützen aus gesehen im Netz ein. Der erste, aus Türkiye-Sicht unfreiwillige, Höhepunkt eines Spiels, in dem das Niveau anschließend lange Zeit überschaubar blieb. Und in dem der Ball meistens in eine Richtung lief. Denn wenn es vorm Tor einmal gefährlich wurde, dann passierte dies stets vor dem Kasten der Gäste aus Wilhelmsburg. Einziger Makel aus der Sicht des USC Paloma: Der Ball wollte und wollte einfach kein zweites Mal über die Linie. Und wenn dies doch einmal der Fall war, so wie in der 22. Minute, dann stand Michel Blunck im Abseits. Ansonsten aber war es ein wenig wie verhext: Soleiman Kazizada zielte aus spitzem Winkel drüber (29.), Christian Merkle köpfte nach einer Ecke übers Tor (36.). Auch die ersten beiden Möglichkeiten nach dem Seitenwechsel verpufften ungenutzt: Topcu scheiterte an Braun (46.), der auch gegen Moritz Niemann Sieger blieb (47.). Niemann gegen Braun – dieses Duell sollte es dann auch nach 51 Minuten geben, nachdem sich der Palomate zuvor in einer herrlichen Einzelaktion gegen gleich mehrere Widersacher behaupten konnte. Dann aber brachte ihn Philip Pettersson im Strafraum zu Fall, Schiri Ludolph zeigte auf den Elfmeterpunkt und Niemann verwandelte sicher zum 2:0. Kurios: Erst nach diesem Gegentreffer wachte Türkiye mehr auf und war auf einmal drin im Spiel. Und hätte vielleicht noch mehr herausholen können, wenn nicht ein zweites Mal etwas „foul“ gewesen wäre: Nach dem Vergehen, das zum Elfmeter führte, gab es nach 64 Minuten eine Szene, in der Metekaan Yilmaz rustikal gegen Topcu einstieg. Eine Spur zu rustikal. Referee Ludolph reagierte – mit dem „carton rouge“ für Türkiyes Abwehrmann. Doch, oh wunder: Türkiye gab sich dennoch nicht auf, hatte aber kein Glück im Abschluss. Und Paloma? Die „Tauben“ schafften es lange Zeit nicht, den berühmten Sack endgültig zuzumachen, ein ums andere Mal mutete es eine Spur zu ungenau, zu kompliziert und zu glücklos an, was die Angriffe der Nitsch-Schützlinge anging. Doch einmal sollte das Leder noch im Netz zappeln. Weit weg von Thor Arne Höfs auf der anderen Seite des Feldes: Nachdem Lennart Wallner den Ball an der Außenlinie erkämpfte und Tom Wohlers bediente, dieser aber im Abschluss ohne Fortune blieb, vollendete Kazizada den Angriff doch noch zum 3:0-Endstand und bescherte dem USC die Punkte 18, 19 und 20 in der laufenden Saison. Stimmen: Daniel Sager (Trainer FC Türkiye): Wir sind erst spät wach geworden, so ab der 60. Minute. Da war nichts mehr zu verlieren, da haben es die Jungs noch einmal probiert. Vorher hat man von Anfang an gemerkt, dass wir erst vorgestern gespielt haben. Da hatte Paloma uns gegenüber einfach einen Frischevorteil. Es hat sich schnell abgezeichnet, dass uns sowohl die geistige als auch die körperliche Frische fehlt und wir die zwei Tage Vorsprung, die Paloma hatte, nicht kompensieren konnten. Wenn die Frische fehlt, kommst du nicht mehr nach, kommst nicht mehr in die Zweikämpfe, die du brauchst. Da hat uns alles gefehlt. Wir haben uns, glaube ich, keine wirkliche Torchance erspielt. Wir hatten nur eine Abseitssituation – wenn da ein Tor fällt, kann es vielleicht nochmal spannend werden. Aber das ist auch spekulativ. Wir haben es versucht. Ich mache keinem einen Vorwurf. Am Ende hat es gegen eine gut strukturierte Mannschaft nicht gereicht. Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Es tat nicht Not, dass wir nach dem 2:0 nicht schneller das 3:0 nachgelegt haben. Aus dem Spiel heraus gab es wenig Torchancen für Türkiye. Wir haben sie selbst ein bisschen stark gemacht und situativ aufleben lassen. Ich finde, dass wir schon früher das Tor machen müssen. Wir müssen mit unseren Chancen besser umgehen. Wenn wir den Sack früher zumachen, haben wir mehr Ruhe im Spiel. In Überzahl haben wir es fußballerisch nicht mehr so gut ausgespielt, in Gleichzahl waren wir besser als in Überzahl. Wir haben in Überzahl zu oft den zentralen Ball gewählt. Insgesamt bleibt die Null und wir schießen drei Tore. Wenn ich meckere, dann ist es immer noch ein Meckern auf hohem Niveau. Am Wochenende kommt jetzt das Spiel gegen Sasel – da wissen wir schon, das solche Kleinigkeiten dann auch spielentscheidend sind. Bei Türkiye hat man schon gemerkt, dass die Beine schwer waren. Es war insgesamt ein stabiler Auftritt von uns. Statistik: Gesamt-Pflichtspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 5 Spiele, 2 Siege, 0 Remis, 3 Niederlagen, 11:12 Tore 2015/16: 2:5 / 2:4 Oberliga Hamburg 2018/19: 2:3 / 2:0 Landesliga Hammonia 2022/23: 3:0 / --- Oberliga Hamburg |
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