24.09.2022 "Dasse" zu Hause weiter Klasse von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – TuS Osdorf 4:1 (3:1)
TuS Dassendorf: Kalk – Kleine, Muhlack, Aust, R. Carolus – Dettmann, Doege (88. Ahlschwede) – Maggio, Strömer (79. Feldpausch), Kurczynski (70. K. Carolus) – Harnik TuS Osdorf: Grundmann – Choi, M. Eren (75. Lahrtz), R. Schmidt, Spranger, Ak – Trapp (83. Miljevic), Isler – Daniels (75. Jobmann), Sommer (75. Schmahl), Dilber (46. Ahrens) Tore: 0:1 Daniels (1.), 1:1 Harnik (10.), 2:1 Strömer (12.), 3:1 Harnik (34.), 4:1 Feldpausch (87.) Schiedsrichter: Kevin Klüver (Eintr. Norderstedt): Kam gänzlich ohne Gelbe Karte aus und ließ gerne den Ball laufen, statt kleinlicher Freistoßpfiffe. Gut! Beste Spieler: Maggio, Harnik, Strömer, Dettmann – Grundmann, Sommer Zuschauer: 117
„Unsere Serie hätten wir gerne noch etwas ausgebaut“, seufzte Dasse-Coach Peter Martens nach dem Abpfiff (und meinte die 372 Minuten ohne Gegentor), „aber da haben wir heute ja selbst für gesorgt, dass die endet. Keine Ahnung, was in den ersten 30 Sekunden los war“. Die Partie begann nämlich mit einem echten Paukenschlag, als sich Tom Muhlack nach 25 Sekunden einen Fehlpass leistete und anschließend Jannis Daniels Keeper Sebastian Kalk mit einem Lupfer zum 0:1 überwinden konnte (1.). „Da haben wir uns sehr dusselig angestellt“, so Martens, der aber im gleichem Atemzug sein Team lobte: „Es kommt immer mehr Power in die Mannschaft, jetzt können wir über 90 Minuten den Gegner unter Druck setzen. Das hat in den ersten Partien gefehlt, da waren wir noch nicht fit“.
„Leidtragende“ des Dassendorfer Aufschwungs waren heute die Osdorfer, die auch nach der Blitz-Führung durchaus gute Szenen hatten, sich keinesfalls nur hinten reinstellten, sondern immer die spielerische Lösung nach vorne suchten. Doch bis auf einen Freistoß Mitte der zweiten Halbzeit, von Keeper Kalk mit beiden Fäusten entschärft, konnten die Gäste keinerlei Gefahr mehr entwickeln. Das taten dafür die Hausherren, die den Schock des frühen Rückstandes schnell abschüttelten. Angriff um Angriff rollte Richtung Goalie Tjark Grundmann, der seine Sache trotz der vier Gegentreffer sehr gut machte und ganz alleine ein Debakel verhinderte.
Martin Harnik mit dem Kopf aus sieben Metern (10., nach schöner Hereingabe von Rinik Carolus) und Len Strömer mit links aus 17 Metern (12.) drehten die Partie binnen 130 Sekunden, während Oliver Doege mit einem Schlenzer (15.) und wieder Harnik aus kurzer Distanz (22.) am Gäste-Torhüter scheiterten. Machtlos war Grundmann dann allerdings nach dem schönsten Angriff des Tages: Mattia Maggio startete zunächst ein feines Solo zentral durch die halbe Gäste-Abwehr, legte dann raus auf Strömer, der vom rechten Flügel zurück auf den durchgelaufenen Maggio flankte. Der schaute kurz hoch und fand seinen Schwager in der Nähe des Fünfmeterraums. Harnik legte sich (mit dem Rücken zum Tor) in die Luft und zimmerte die Kugel via Fallrückzieher in den rechten Giebel zum 3:1 (34.). „Ein Tor des Jahres“, freute sich Martens, zumal sich die ganze Aktion mit hohem Tempo binnen weniger Sekunden abspielte.
Trotz durchgehendem Nieselregen bekamen die Zuschauer eine sehr ansehnliche Partie geboten, allein das Mitzählen der vielen Torchancen dürfte Freude bereitet haben. „Ich bin extrem zufrieden mit dem Auftritt der Mannschaft“, so Martens, „das waren ja keine Bälle, die glücklich vor die Füße gefallen sind, sondern wir haben uns alle Chancen mit wirklich guten Spielzügen schön herausgespielt. Außerdem hat die gesamte Mannschaft nach vorne und hinten gearbeitet, gerade „Hanno“ (Martin Harnik) wird immer nur mit seinen Toren herausgehoben, aber heute hat er auch unheimlich viele wichtige Wege nach hinten gemacht“.
Im zweiten Durchgang ließ man Osdorf allerdings sehr lange am Leben. „Man weiß ja nie, was passiert, wenn plötzlich ein Ball zum 2:3 durchrutscht“, hatten Martens und auch Thomas Hoffmann an der Seitenlinie durchaus ein paar Sorgenfalten auf der Stirn – trotz des souveränen Auftritts. Insbesondere „Hoffi“ konnte mehrmals nur noch gequält lachen, als eine Großchance nach der anderen verballert wurde. Fünfmal verhinderte Grundmann mit großartigen Reflexen weitere Treffer durch 2x Kurczynski (53./57.), 2x Harnik (60./81.) und Maggio (61.) – und als der Keeper mal geschlagen war, kratzte Robin Schmidt einen Strömer-Schuss von der Linie (70.). Für den hochverdienten 4:1-Endstand sorgte schließlich der erst wenige Minuten zuvor eingewechselte Linus Feldpausch, der nach schöner Vorarbeit von Harnik aus 14 Metern flach unten rechts traf (87.).
Im fünften Heimspiel gab es damit den fünften Sieg (18:4 Tore) – also wenigstens eine Serie, die heute hielt. Nächste Woche bei Hamm United soll dann endlich auch auswärts der Knoten platzen. Dann vielleicht auch wieder mit TuS-Sportchef Jan Schönteich, der schon das 4:0 im Derby gegen Curslack verpasst hatte und heute einen „schönen“ Tag im Münchener Flughafen verbrachte. „Mein für 9.30 Uhr geplanter Rückflug ist ausgefallen, danach waren alle Flieger überbucht. Erst für 19:30 Uhr konnte ich einen Platz ergattern. Elf ziemlich sinnlose Stunden“.
Stimmen:
Cemil Yavas (Liga-Manager TuS Osdorf in Vertretung für Trainer Philipp Obloch, der nach verpasstem Dassendorfer Handshake keine Lust auf die PK hatte): Ein absolut verdienter Sieg für Dassendorf. Wir sind gut gestartet und gleich in Führung gegangen, aber dem massiven Druck der Dassendorfer konnten wir nur neun Minuten lang Stand halten. Uns hat heute die Lufthoheit gefehlt, Tim Jobmann saß leider angeschlagen auf der Bank. Da war es nur eine Frage der Zeit, bis die Tore fallen. Wir müssen unsere Punkte gegen andere Gegner holen.
Hinweis: Ein paar Minuten nach der Pressekonferenz war der „Ärger“ schon wieder verraucht und die Trainer haben sich vor den Umkleidekabinen ganz freundschaftlich unterhalten.
Peter Martens (Trainer TuS Dassendorf): Es tut mir leid, wenn wir den Handshake mit Trainer Philipp Obloch nach dem Abpfiff verpasst haben. Das war keine böse Absicht und ist auch gar nicht unsere Art. Ist im allgemeinen Durcheinander leider untergegangen. Keine Ahnung, was in den ersten 30 Sekunden los war. Aber danach haben wir die Partie relativ zügig in die Hand bekommen und eine große Anzahl von Torchancen herausgespielt. Wir hätten viel früher das vierte Tor machen müssen, das war sehr ärgerlich. Man weiß ja nie, was passiert, wenn plötzlich ein Ball zum 2:3 durchrutscht. Grundsätzlich hat die Mannschaft es aber heute super gemacht. Es ist noch nicht alles picobello, aber wir sind auf einem sehr guten Weg.
Statistik: Gesamt-Pflichtspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 9 Spiele, 6 Siege, 1 Remis, 2 Niederlagen, 18:6 Tore
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