27.11.2022 Bitterer Abschied von Heimbilanz und Torhüter von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – FC Süderelbe 0:4 (0:0)
USC Paloma: Waldmann – Kazizada, Schroeder, Blumauer, Wallner (84. Kramer) – Niemann, Merkle – Wohlers, Schwäbe (84. Pahl), Blunck (84. Kainzberger) – Lohrke (60. Sabah) FC Süderelbe: Lorenzen – Golke (71. Alidemi), Turay (81. M. Arlt), Reinecke, Akyörük – Fazlic – Heinbockel, Kömürcü (81. Bandi), Volkmer (71. Koval), Camacho (71. Treu) – Wilms Tore: 0:1 Kömürcü (69.), 0:2 Alidemi (78), 0:3 Akyörük (81.), 0:4 Heinbockel (90.+1) Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye): Hatte extrem wenig zu tun (nur 2x Gelb für die Gäste). Allerdings hätte Niemann ebenfalls eine Gelbe Karte verdient gehabt (30.), nachdem zuvor Turay für ein ganz ähnliches Vergehen den Karton gesehen hatte. Aber das ist nur das berühmte Haar in der Suppe… Beste Spieler: Fehlanzeige – Akyörük, Heinbockel Zuschauer: 117
„Wir hatten uns vorgenommen, ihm zum Abschied einen Sieg zu schenken“, so USC-Coach Marius Nitsch nach dem Abpfiff, der heute Ersatzkeeper Jannis Waldmann aufstellte, weil der den Klub verlässt (vermutlich zum Rahlstedter SC). „Wirklich extrem bitter für ihn, dass er heute vier Dinger kassiert hat. Wir haben nicht gut verteidigt“. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Waldmann bei drei Gegentoren nicht gerade glücklich aussah und so maßgeblichen Anteil an der Niederlage hatte. Nicht gerade ein schöner Abschied für einen verdienten Spieler.
Ganz anders natürlich die Gefühlslage bei den Gästen, die übrigens ebenfalls eine „Torhüter-Story“ zu bieten haben: FCS-Keeper Frederick Lorenzen hat nämlich nicht nur eine USC-Vergangenheit, sondern ist diese Saison jetzt in insgesamt 240 Minuten noch ohne Gegentor! Lorenzen stand bislang nämlich nur gegen Dassendorf (0:0) und gegen ETV auf dem Platz (9. September), wo er beim Stand von 0:0 nach einer Stunde verletzungsbedingt ausgewechselt werden musste. Seither fehlte der 25jährige und kam erst heute wieder zum Einsatz – und wahrte seine weiße Weste!
Die Partie begann recht munter, erst hatte Jorge Camacho die Chance zur Gäste-Führung, agierte beim Abschluss aber viel zu halbherzig (2.), dann verpasste Kevin Lohrke eine scharfe Hereingabe von Lennard Wallner nur um wenige Zentimeter (16.). Danach verflachte die Begegnung allerdings merklich und war vor allem geprägt von Ballverlusten und Abspielfehlern. Nicht gerade erwärmend für die frierenden Zuschauer. Direkt nach der Pause traf Can Kömürcü das Außennetz (52.) und Jeffrey Volkmer verzog aus 16 Metern nur knapp (57.). Die Gäste waren nun deutlich aktiver – aber die ganz große Chance hatte der USC durch Michel Blunck, der freistehend aus elf Metern nur Keeper Lorenzen anschoss (66.). Da war deutlich mehr drin, genauso, wie beim Versuch von Christian Merkle, der einen Schröder-Freistoß im FCS-Strafraum nahezu ungestört mit der Brust annehmen und aus 15 Metern abschließen durfte (68.).
Doch gerade, als man dachte, die „Tauben“ würden endlich ins Spiel finden, da schlug die Arlt-Elf zu. Heinbockel serviert für Kömürcü, der aus sechs Metern zum 0:1 trifft (69.). Goalie Waldmann war zwar noch dran, aber das Leder kullerte über die Linie. Noch unglücklicher die nächste Aktion vom scheidenden Torhüter: Koval legt quer, Waldmann greift ins Leere und Alidemi staubt zum 0:2 ab (78.). Ganz bitter wurde es schließlich nur 150 Sekunden später, als der USC-Torhüter einen Schuss von Heinbockel nach vorne abklatschen lässt. Akyörük sagt „Danke“ und trifft aus acht Metern (81.). Damit war die Partie natürlich längst entschieden, denn ein Aufbäumen war bei den Hausherren nicht zu erkennen. In der Nachspielzeit schädelte Heinbockel eine Fazlic-Ecke sogar noch zum 0:4 in die Maschen (90.+1).
Nach saisonübergreifend neun Partien (6-3-0) die erste Heimniederlage für den USC und zugleich die höchste Pleite an der Brucknerstraße seit über drei Jahren (seit dem 2:7 gegen Concordia am 18.8.2019). Eine gute Paloma-Nachricht gab es dann aber doch noch: Die C-Jugend hat sich für die Regionalliga-Meisterrunde qualifiziert! Neben Werder Bremen, FC St. Pauli, HSV, Hannover 96, VfL Wolfsburg, VfL Osnabrück und Eintracht Braunschweig ist der USC-Nachwuchs der einzige Nicht-Profi-Klub (mit Nachwuchs-Leistungszentrum). Herzlichen Glückwunsch!
Stimmen:
Stefan Arlt (Trainer FC Süderelbe): Nach dem unglücklichen Hinspiel (1:2) wollten wir hier heute unbedingt gewinnen und Paloma die erste Heimniederlage beibringen. In der ersten Halbzeit war es noch nicht so gut, da haben wir vorne zu leichtfertig die Bälle verloren und es war vom Niveau her eher flach. Wir hatten zwar viel den Ball, aber meistens nur in der eigenen Hälfte. Das 0:0 zur Halbzeit war für uns super komfortabel, das kennen wir gar nicht, denn eigentlich liegen wir da schon immer im Rückstand. Auch nach der Pause hat Paloma uns meistens den Ball überlassen, so wurden wir immer sicherer. Nachdem Paloma zwei gute Chancen ausgelassen hat, machen wir das 1:0 und mit dem zweiten Treffer war das Spiel entschieden. Wir sind natürlich sehr zufrieden.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Ich bin natürlich total enttäuscht. Es sah auch lange nicht nach einem 0:4 aus, es war ein ausgeglichenes Spiel. Mitte der ersten Halbzeit haben wir mit der Umstellung auf Raute mehr Zugriff bekommen und kommen auch gut aus der Pause. Da hatten wir zwei dicke Möglichkeiten, machen aber leider das Tor nicht. Der Vorwurf an die Mannschaft lautet heute, dass wir nicht mit aller Macht und Entschlossenheit unser Tor verteidigen. Wir haben hinten nahezu körperlos agiert, keine einzige Gelbe Karte im ganzen Spiel. Man hat gesehen, dass sich Süderelbe gefunden hat. Das ist eine extrem spielstarke Mannschaft, mit hoher Qualität. Trotzdem haben wir häufig nur Begleitschutz gegeben, das ist extrem schade, sich zum Ende hin so gehen zu lassen. Gegen Cordi drei und heute vier Gegentore – das ist einfach zu viel hier zu Hause.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 11 Spiele, 3 Siege, 1 Remis, 7 Niederlagen, 15:24 Tore
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