29.01.2023 "Wetter scheiße, Spiel scheiße" - Niendorf verpasst den Anschluss nach oben von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – SV Curslack-Neuengamme 2:2 (1:1)
Niendorfer TSV: Grubba – Osei, Krüger, Agdan, Brückner (73. Merkle) – Huneke, Speck – Meyer (73. Streubier), Zarei (62. Gülüm), Casale – Kutschke (62. Ahmadi) SV Curslack-Neuengamme: L. Giese – Kühn, Mohr, H. Giese, Wilhelm – Rogge, Bombek – Brkic, Donkor Marfo (76. Borgmann), Jacobs (57. Lechler) – Meyer Tore: 0:1 Bombek (21.), 1:1 Zarei (30.), 2:1 Brückner (52.), 2:2 Wilhelm (74.) Schiedsrichter: Marco Kulawiak (SC Teutonia 10): In der ersten Halbzeit gefühlt etwas einseitig gegen die Gastgeber, im zweiten Durchgang dann wieder auf neutralem Level. Beste Spieler: Zarei, Brückner – Rogge, Wilhelm Zuschauer: 57
„Das Wetter war kacke und wir waren es auch. Ein beschissener Sonntag“, so brachte es NTSV-Coach Ali Farhadi nach dem Abpfiff gewohnt ehrlich und schonungslos auf den Punkt. Sein Team verpennte die erste halbe Stunde nämlich komplett, ließ die gewiss nicht vor Selbstbewusstsein strotzenden Curslacker das Spiel machen. Nach einem Freistoß von Witalij Wilhelm hatte Innenverteidiger Henrik Giese schon früh das 1:0 auf dem Kopf, setzte seinen Versuch aus sechs Metern jedoch wenige Zentimeter am Gehäuse vorbei (2.). Als nächstes probierte es Florian Rogge aus der Distanz, Keeper Tobias Grubba klärte nur mit Mühe zur Ecke (20.). Und weil aller guten Dinge häufig drei sind, brachte diese Ecke schließlich die zu diesem Zeitpunkt verdiente Gästeführung, weil die NTSV-Abwehr den Ball nicht weit genug aus dem eigenen Strafraum klären kann und der zweite Ball bei Hendrik Bombek landet. Der nimmt die Kugel aus 14 Metern mit einer Art Seitfallzieher volley und zimmert sie zum 0:1 in die Maschen (21.).
Doch die Gäste konnten das Momentum gegen verunsicherte Niendorfer nicht für sich nutzen, sondern kassierten nach einem ärgerlichen „Ping-Pong-Ball“ im eigenen Fünfmeterraum durch Hassan Zarei den Ausgleich (30.). „Eigentlich hatten wir den Ball schon, aber auf diesem rutschigen Kunstrasen kann das passieren“, so Spieler-Trainer Marcello Meyer. Fast mit dem Halbzeitpfiff hätten die Hausherren das Spiel sogar komplett gedreht, aber Lennard Speck drosch das Leder aus fünf Metern freistehend übers Tor (45.).
Nach der Pause fehlte den Gästen zunächst der Mut. Kaum einmal wurde der Gegner früh gestört, nur selten gelangen Spielzüge Richtung gegnerisches Tor. Diese Passivität bestraften die Gastgeber prompt: Daniel Brückner dribbelte sich über die linke Seite in die Box und zog aus 12 Metern einfach mal ab. Torhüter Giese war zwar noch dran, konnte den Einschlag aber nicht verhindern (52.).
Mit dieser Führung im Rücken gelangen dem NTSV endlich ein paar sehenswerte Aktionen, doch insbesondere Leandro Casale erwischte einen gebrauchten Tag und ließ einige Gelegenheiten zum dritten oder vierten Tor liegen. „Leo war heute leider schwach, er hätte mit seinem Tempo viel mehr machen können“, so Farhadi.
Curslack war also noch am Leben – und der krachend an den rechten Pfosten knallende Freistoß von Frank Donkor Marfo (61.) signalisierte bereits den möglichen Punktgewinn. Für den sorgte schließlich Wilhelm mit einem eher harmlosen Distanzschuss aus 25 Metern halblinker Position. An Freund und Feind vorbei segelte die Kugel halbhoch Richtung rechtes Toreck. Keeper Grubba verspekulierte sich (Farhadi: „Er sagt, er hat den Ball erst ganz spät gesehen“) - und plötzlich lag der Ball zum 2:2 im Netz (74.).
Bei wirklichem fiesem Wetter (stürmischer Wind und Regen) brachte kein Team mehr die Energie für einen weiteren Treffer auf, lediglich ein Freistoß von Speck lenkte Giese noch über die Latte (86.). So blieb es beim Unentschieden, was weder den Gästen (weiter Tabellenletzter), noch den Hausherren (nun sechs Zähler Rückstand auf Platz 4) weiterhilft.
Stimmen:
Marcello Meyer (Spieler-Trainer SV Curslack-Neuengamme): Natürlich will man immer drei Punkte holen, aber heute bin ich auch mit dem einen zufrieden. Niendorf steht zu Recht im oberen Drittel, da muss man nach 1:2-Rückstand froh sein. Das war für die Moral sehr wichtig. Der Punkt heute ist okay, jetzt folgen die beiden wichtigen Spiele für uns, die wir gewinnen müssen (HSV III, Buchholz).
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Gefühlt hätten wir Curslack heute wegschießen können, wir wurden ja überhaupt nicht unter Druck gesetzt. Alles, was passiert ist, resultierte aus schlampigen Fehlern. Ein beschissener Sonntag: Das Wetter ist kacke und wird sind kacke – und dann passt es halt so. Wir haben leider nur sehr wenig aus dem Harksheide-Spiel (3:0) mitnehmen können, es fehlte das Tempo, alles war nur halbherzig. Das war kein guter Fußball. Curslack war heute wirklich nicht überragend, aber am Ende haben sie sich den Punkt verdient. Eigentlich müssen wir das Spiel klar gewinnen. Haben wir aber nicht. Nun müssen wir es nächste Woche gegen Altona besser machen.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1919): 34 Spiele: 13 Siege, 8 Remis, 13 Niederlagen, 57:52 Tore
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