05.02.2023 Ein Punkt für die Ewigkeit! von Redakteur
Stefan Knauß
vs.
HEBC – TuS Dassendorf 0:0
HEBC: Meins – von Zitzewitz, Wrede, Houndjami, Muto (83. Eggers) – Diekmann, Oldag – Köhler (76. Butt), Wilhelm (83. Schick), Lemke – Buttler (71. Bouveron) TuS Dassendorf: Kalk – Kleine, Muhlack (46. Kurczynski), Ahlschwede, K. Carolus – Doege, Aust, Lam – Maggio (86. Blohm), Strömer, R. Carolus Tore: Fehlanzeige Schiedsrichter: Kevin Rosin (SV Lieth): Eine ganz klare Linie über 90 Minuten. Sehr gute Leistung des gesamten Gespanns. Beste Spieler: Muto, Houndjami, Wrede – Strömer Zuschauer: 125
Bekanntlich fängt der frühe Vogel den Wurm. Aber dieses Motto schien für einige Dassendorfer Spieler zur ungewohnt frühen Anstoßzeit eher unpassend. Beinahe verständlich. Also fast. Besonders wenn man 85 Minuten auf der Bank sitzt und dann sogar eingewechselt wird. Und noch laufen soll. Oder seit Saisonbeginn nicht mehr im Tor steht. Dann fällt schon mal der eine oder andere unpassende Spruch. Dabei war die gesamte Leistung der TuS Dassendorf wie zuletzt sehr lauf- und kampfstark. Das sah Trainer Thomas Hoffmann genau so. Hoffi nach der Begegnung: „Die Jungs waren sehr engagiert.“ Doch ideenlos.
Spielerisch eindeutig besser blieb in der ersten Halbzeit HEBC. Trainer Özden Kocadal im Kreis nach dem Abpfiff: „Wir können aus diesem Spiel zwei Dinge mitnehmen. Erstens sind wir noch nicht am Ende unser Entwicklung angekommen und zweitens haben wir heute gesehen, dass wir gegen jede Mannschaft bestehen können.“ Die zwingenden Torchancen für HEBC blieben der ersten Halbzeit vorbehalten. Gefährlich frei vor dem Tor schoss Piet Oldag den Ball an die Latte (8.) nachdem er zuvor wunderbar frei geblockt wurde. Malte Wilhelm versuchte Dassendorfs Keeper Sebastian Kalk mit einem Lupfer zu überwinden und scheiterte (44.). Tjorven Köhler nagelte einen Fernschuss ebenfalls an die Latte (46.). Das war schon etwas glücklich für den Serienmeister.
Defensiv zeigte HEBC die wohl beste Leistung der Saison. Janek Wrede und Co.verteidigten vor allem die gefährlichen Standards der Dassendorfer ganz intensiv. Und ließen sich dabei nichts gefallen. Weder physisch noch rhetorisch. Imponierend bleibt vor allem Neuzugang Kevin Houndjame in Erinnerung. Der Junge verlor nicht einen Zweikampf.
Dassendorf versuchte es mit Aggressivität. Mit hohem Einsatz. Daraus resultierten nur sehr wenige Chancen. So schoss Kerim Carolus per Dropkick (10.) aus rund 16 m auf das gegnerische Tor. Paddy Meins klärte mit einer schönen Flugeinlage. Auch spätere Abschlüsse der Dassendorfer in der ersten Hälfte konnte Meins entschärfen (20./25.). Er hatte im heutigen Spiel den Vorzug vor Nils Ahmann erhalten, passte sich der guten Leistung seiner Vorderleute an und zeigte eine stabile Partie.
In der zweiten Halbzeit gelang HEBC kein nennenswerter Abschluss mehr. Dassendorf auch nicht. Hoffi hatte umgestellt. Zur Halbzeit Kristof Kurzcynski für Tom Muhlack gebracht. Und Armando Aust rückte in die Innenverteidigung. Das brachte die erhoffte Stabilität. Nach vor blieb das Spiel zu umständlich. Lediglich Len Strömer strahlte Gefahr aus. Mit seinem Abschluss scheiterte Strömer (80.). Der Ball ging rechts vorbei.
Große Aufregung herrschte wenig später (89.). Eyke Kleine handelte wider jegliche Fairness. Er spielte einen Ball nicht zu HEBC zurück, nachdem Fabian Lemke wegen eines verletzten Spielers den Ball im eigenen Besitz ins Aus geschossen hatte. Stattdessen leitete Kleine einen Angriff tief in der gegnerischen Hälfte ein. Sehr ungewöhnlich! Kleine ließ Größe vermissen. Zurecht reagierte der HEBC-Anhang heftig. Zu früh aufgestanden?
Ohne Torjäger „Hanno“, der an der Wade verletzt zuschaute und Trainer Peter Martens, der krank zuhause blieb, folgte für Dassendorf ebenso wie HEBC das zweite Unentschieden in Folge. Für HEBC waren das wichtige Punkte. Während Hoffi eher haderte und erneut prognostizierte: „Die Meisterschaft wird ganz spät, vielleicht sogar erst am letzten Spieltag entscheiden.“ Mit dabei ist dann vielleicht auch wieder Sven Möller. Mölli war immerhin mit auf dem Platz (aber nicht im Kader): „Meine Verletzung ist jetzt sechs Monate her. Und ich trainiere langsam schon wieder etwas mit.“ Das heutige Spiel zeigte es. Seine Jungs brauchen ihn dringend.
Stimmen:
Thomas Hoffmann (Trainer TuS Dassendorf): Immerhin haben wir schon mal zu Null gespielt. Aber leider ebenso wenig ein Tor geschossen. Uns fehlte heute die richtige Durchschlagskraft. Das an einem fehlenden Spieler auszumachen wird der Mannschaft nicht gerecht. Wir haben immer noch genügend andere Spieler außer Martin Harnik, die Tore schießen könnten. Insgesamt war es also ein bisschen wenig. In der ersten Halbzeit hatten wir Glück, als HEBC zweimal die Latte getroffen hat. Die zweite Hälfte haben wir ganz klar dominiert. Aber ohne klare Chancen. Vom Engagement her kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Aber andererseits bringt uns das Unentschieden nicht weiter. Wir haben sechs Monate nicht mehr auf Kunstrasen gewonnen.
Özden Kocadal (Trainer HEBC): Nach diesem Spiel habe ich gemischte Gefühle. Einerseits kann ich mich über einen Achtungserfolg gegen Dassendorf freuen. Wenn wir so spielen, dann haben wir es verdient in der Liga zu bleiben. Vor allem in der ersten Halbzeit haben wir gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können. Die zweite Hälfte fand ich nicht mehr so gut. Da war es sicherlich kein schönes Spiel. Immerhin haben wir Dassendorf das Leben schwer gemacht und einen couragierten Auftritt gezeigt. Spielerisch waren die zweiten 45 Minuten nicht mehr so gut. Haben zu viele lange Bälle gespielt. Aber auch nichts mehr zugelassen.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 10 Spiele, 1 Sieg, 3 Remis, 6 Niederlagen, 4:21 Tore
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