07.04.2023 Kein "Car-Freitag" am Sachsenweg! von Redakteur
Stefan Knauß
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – TSV Buchholz 08 1:1 (1:0)
Niendorfer TSV: Grubba – Osei, Aniteye, Brückner, Janha (76. Agdan) – Casale, Huneke, Zarai (76. Gross), Gülüm (84. Speck) – Kutschke (63. Ahmadi, Merkle TSV Buchholz: Wilke – Fuß (79. Backhaus), Langer, Bosselmann, Panic, Rabbi (84. Carta) – Keisef, Jahn (66. Schulz), Mucunski Ofosu – Mrozek (84. Kolou) Tore: 1:0 Casale (21.), 1:1 Mucunski (55., FE) Schiedsrichter: Marvin Vogt (SV Börnsen) zeigte insgesamt eine solide Leistung. Immer ruhig aber klar in der Ansprache. Gab zwei klare Strafstöße nicht, aber ausgewogen auf beiden Seiten. Den FE kann man durchaus diskutieren. Beste Spieler: Brückner– Mucunski, Langer Zuschauer:150
Karfreitag wird im Norden regelmäßig zum „Car-Freitag“. Der Tag, an dem stolze Auto- und Motorradbesitzer ins Freie drängen, um ihre Karren zu präsentieren. Und sich Rennen zu liefern. Eigentlich wäre das genau so ein Tag für die Niendorfer Edel-Sprinter Leo Casale und Amir Ahmadi gewesen. Aber irgendwie stotterte der Motor. Nicht nur bei den beiden Jungs. Auch bei vielen anderen Mitspielern fehlte der letzte Spri(n)t. Nur nicht bei den Oldtimern Brückner, Huneke und Grubba. Trainer Ali Farhadi drückte nach dem Spiel im Mannschaftskreis seine Unzufriedenheit sehr klar aus: „Wer keine Lust hat zu spielen, soll sich bei mir melden. Dann nehme ich halt Spieler aus der 5. oder 6. Mannschaft.“ Deutlich wie immer.
Auf der Buchholzer Seite herrschte dagegen große Zufriedenheit über den Punktgewinn. Dabei war aufgrund der sehr starken zweiten Halbzeit sogar ein Sieg möglich. Begonnen hatte das Spiel mit zwei starken Angriffen der abstiegsgefährdeten Buchholzer. Maximilian Ofosu stürmte alleine von rechts auf NTSV Keeper Tobias Grubba zu und scheiterte (8.). Auch Alexandar Mucunski kam gefährlich aus der Drehung vor das Niendorfer Tor (9.). Überhaupt war Mucunski in dieser Begegnung der Dreh- und Angelpunkt im Buchholzer Spiel.
Die Führung erzielte Niendorf. Brückner spielte einen langen Pass auf Lennart Merkle. Der legte quer und Casale schob den Ball ein (21.). Alles unter den gestrengen Augen von Beobachter Benjamin Stello und weiteren Kollegen der Schiedsrichterzunft. Dabei wurde die frühe gelbe Karte gegen Ljubisa Panic (14.) zum Thema. Gefährliches Spiel wurde früh mit gelb geahndet. Hätte man nicht geben müssen. Aber können. Für Panic wurde es zum Glück deshalb nicht eng in der zweiten Hälfte. Insgesamt blieb die Begegnung immer fair. Ohne böse Fouls. Niendorf spielte sicherlich die bessere erste Hälfte. Einen Schuss von Huneke konnte Buchholz noch auf der Linie klären (27.). Und Kutschke hatte kurz vor dem Halbzeitpfiff die dickste Chance auf dem Schlappen. Er scheiterte an Schlussmann Philipp Wilke (43.).
In der zweiten Hälfte wurde Buchholz spielbestimmend. Und Ali Farhadi mit zunehmender Spieldauer immer unzufriedener. Zurecht skandierten die Buchholzer „Ultras“ lautstark: „Ohne Buchholz wäre hier gar nichts los!“ Clifford Aniteye stoppte Ofusu im Niendorfer Strafraum unsanft und robust (54.). Aber da war aus der Ferne kein klares Foul zu erkennen. Schiedsrichter Marvin Vogt hatte jedoch freie Sicht und entschied auf Strafstoß. Mucunski eiskalt (55.). Der Ausgleich bildete den Auftakt für ein ansehnliches Buchholzer Offensiv-Spiel. Mit vielen klaren Chancen. Cedric Fuß verpasste nach Flanke von Rabbi ganz knapp die Führung (64.). Und wurde fünf Minuten später von Bohne im Strafraum deutlich gefoult (69.). Doch der Pfiff blieb aus.
Klare Chancen für Buchholz folgten. Danjuma Langer verzog ganz knapp aus 11 Metern halbrechts (77.). Und auch Panic brachte das Kunststück fertig, aus rund acht Metern am Tor von Grubba vorbei zu schießen, nachdem er die Niendorfer Abwehr komplett alleine ausspielte (84.). Die letzte Gelegenheit besaß Aniteye für Niendorf nach einem Eckball (86.). Frei vor dem Kasten köpfte er vorbei.
So blieb es beim Remis. Buchholz ist gut im Rennen um den Nichtabstieg. Montag kommt Rugenbergen zum Endspiel. Und Niendorf empfängt HEBC. Vorher kommt noch Programm: Eier suchen und Form finden.
Stimmen:
Nabil Toumi (Trainer TSV Buchholz 08): Alles in allem war es ein hochverdienter Punkt für uns. Leider lassen wir zu viele Chancen liegen. Das zieht sich durch die ganze Saison. Ich bin mit dem Unentschieden trotzdem sehr zufrieden. Wir können mit dem Punkt gut leben. Dabei hatten wir zugegeben auch Glück, dass der Schiri keinen Strafstoß gegen uns gepfiffen hat. Es war anscheinend der Ausgleich für den nicht gegebenen Elfer auf der anderen Seite.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Wir hatten uns vorgenommen, mit diesem Spiel und dem nächsten näher an die ersten Vier zu rücken. Aber das können wir mit so einer Leistung vergessen. Es war halt ein Spiel wie das Wetter. Die Jungs waren gedanklich überall. Nur nicht auf dem Platz!
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit Vereinsgründung 1919): 34 Spiele: 16 Siege, 7 Remis, 11 Niederlagen, 50:40 Tore
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