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20.08.2023
Paloma mit dem zweiten Gesicht! von Redakteur

Stefan Knauß



präsentiert:


vs.


USC Paloma - HEBC 1:4 (1:2)

USC Paloma : Grundmann – Adjei (46. Amini), Niemann, Blumauer, Spranger – Kazizada (74. Kramer), Blöcker, Schwäbe (58. Albrecht), Sabah – Wohlers, Fane (46. Schröder)
HEBC: Ahmann – Grünewald (56. Eggers), Schmidt, Palo, Wrede, Muto – Köhler, Oldag (70. Schott), Diekmann (53. Stech), Lemke – Buttler (70. Bouveron)
Tore: 0:1 Palo (17., FE), 1:1 Blöcker (38.), 1:2 Buttler (45.+1), 1:3 Muto (57.), 1:4 Köhler (79.)
Schiedsrichter: Andre Heinrich (FSV Harburg-Rönneburg): Laufstark, souverän, ruhig und freundlich - aber mit einer sehr klaren Kommunikation. Topp!
Beste Spieler: Blöcker – Muto, Buttler, Köhler
Zuschauer: 130

Beide Mannschaften kennen sich aus der näheren Vergangenheit durch viele unglaublich intensive Begegnungen. Palomas Trainer Marius Nitsch: „Wir wussten, dass wir auf ein Team treffen, das mit genauso viel Leidenschaft und eklig spielen kann wie wir.“ Dabei gab es noch nie einen Sieg der Lila-Weißen an der Brucknerstrasse. Ein Spiel für die Ewigkeit mit einem deutlichen Gewinner.

Die Tauben begannen wie immer. Laut´- und laufstark. Wieder und wieder suchte Soleimann Kazizada auf der rechten Außenbahn das Duell mit Allan Muto. Klarer Gewinner wurde Muto. Überhaupt stand die Defensive des HEBC wie eine Wand. Obwohl sich Trainer Oecden Kocadal immer noch etwas unsicher war: „Ehrlich gesagt steckt mir die 1:6 Niederlage in Süderelbe (2. Spieltag) immer noch in den Knochen. Daran habe ich immer noch zu knabbern.“ Abgehakt nach dieser Willensleistung. Aus einer stabilen Defensive heraus konterte HEBC Paloma aus. Und die Jungs wichen keinem Zweikampf aus. Häufig war das Spiel durch Fouls unterbrochen. Richtig unfair wurde es zu keiner Zeit. Aber unglaublich intensiv und sehr hart.

Die erste gute Chance besaß HEBC (11.). Tjorven Köhler setzte sich auf links gegen den völlig überforderten Qincy Adjei durch. Die Flanke fand Johann Buttler. Der aber in den Boden trat. Dadurch konnte Keeper Tjark Grundmann den Ball locker halten. Wenig später flog ein Ball hoch in den Strafraum von Grundmann. Buttler setzte nach. Kam eigentlich nicht mehr an den Ball. Aber Adjei gab Buttler noch einen deutlich sichtbaren Schubser. Schiedsrichter Ander Heinrich zeigte sofort auf den Punkt. Eine ziemlich dumme Aktion des jungen Spielers. Nitsch: „Ich weiß nicht, ob man den unbedingt pfeifen muss.“ Erciyes Palo ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte sicher (17.).

Paloma blieb stabil. Lief weiter gegen die geschlossene Wohnzimmertür. Durch die Mitte ging nichts, weil Janek Wrede und Erciyes Palo in alter Stärke ganz souverän jeden Angriff verteidigten. Nach vorne ging andererseits immer etwas.
Mittelfeldspieler Hendrick Diekmann kam zum Kopfball (30.) und scheiterte an Grundmann. Chancen für Paloma gab es zunächst nur aus Standards. Eine davon führte zum überraschenden Ausgleich (39.). Lasse Bloecker veredelte einen Freistoß von Moritz Niemann per Kopf . Paloma war wieder da. Ganz laut. Aber auch HEBC ließ nicht nach. Fabian Lemke stecke herrlich durch auf Buttler, der die Kugel an Grundmann vorbei ins Tor schoss (45. + 1). Adjei klärte den Ball einen Meter hinter der Linie (O-Ton Norbert Grudzinski). Aber zunächst beschwerte sich Paloma heftig. Nützte nichts.

Aus der Pause kam HEBC mit ganz breiter Brust. Herausragend die Leistung von Muto. Der quirlige Außenverteidiger erlief sich einen tiefen Pass der Tauben und sprintetet rund 70 Meter alleine auf das gegnerische Tor. Dann ließ er Grundmann keine Chance und schoss ihm durch die Hosenträger zum 1:3 (57.). Riesiger Jubel bei den Lila-Weißen. Erstmals sah man die Köpfe Palomas hängen. Nitsch: „Das war ohne Leidenschaft, ohne Emotionen. Dafür gibt es keine Entschuldigung.“

HEBC wartetet geduldig die wenigen offensiven Bemühungen der Gastgeber ab. Kocadal musste mehrfach wechseln. Erfreulich stark zeigte sich Neuzugang Basti Stech als Sechser im Mittelfeld (53.). Zweikämpfen ging er jedenfalls nicht aus dem Weg und gewann fast alle. Den Schlusspunkt setzte mal wieder Köhler (79.). Nach Vorlage von Jorma Eggers spitzelte er die Kugel ins Tor. Weitere Treffer hätten folgen können. Müssen. Aber Lemke belohnte sich heute nicht mehr. Gnädig schob er die Kugel rechts am Tor vorbei (91.).

Das war das andere Gesicht der Tauben. Allerdings gegen eine sehr starke Mannschaft aus Eimsbüttel. Dennoch sind drei Punkte aus vier Spielen zu wenig für die Ansprüche Palomas.


Stimmen:

Özden Kocadal (Trainer HEBC):
Puh, nach diesem Spiel muss ich erst mal tief durchatmen. Ich bin unfassbar stolz auf meine Jungs! Sehr krass, wie sie sich entwickelt haben. Und das sage ich in aller Demut und Hochachtung vor der Heimmannschaft. Ich schätze Trainer Marius Nitsch und seine Mannschaft sehr. Unsere Defensive war heute die Basis für den Erfolg. Wir haben hinten alles weg verteidigen können. Das war unfassbar gut. Und da möchte ich einen Spieler hervorheben, obwohl das sonst nicht meine Art ist. Allan Muto war heute unser bester Spieler. Und das war insgesamt von der Konstanz her unsere beste Leistung.

Marius Nitsch (Trainer USC Paloma):
Na ja, ich bin extrem ernüchtert nach einer solchen leblosen Leistung. Wir zeigen tatsächlich zwei Gesichter. Erst der Sieg im Pokal gegen Norderstedt. Und dann heute so etwas. Die zweite Halbzeit war bodenlos. Wir haben die ersten 30 Minuten noch gut gestalten können, aber fangen uns sehr doofe Gegentore. Wenn HEBC das normal zu Ende gespielt hätte, kann man sich auch sechs oder sieben Gegentore einfangen. Die Niederlage war absolut verdient.

Statistik:
Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 22 Spiele, 11 Siege, 5 Remis, 6 Niederlagen, 38:33 Tore

1946: ---- / 1:2 1. Klasse Staffel Alster
1946/47: 4:1 / 1:4 1. Klasse Staffel Alster
1971/72: 2:0 / 2:3 Verbandsliga Nord
2003/04: 1:0 / 2:3 Verbandsliga Hamburg
2004/05: 1:0 / 1:4 Verbandsliga Hamburg
2005/06: 3:2 / 1:0 Verbandsliga Hamburg
2006/07: 5:3 / 1:1 Hamburg-Liga
2013/14: 0:0 / 1:0 Landesliga Hammonia
2017/18: 2:1 / 2:2 Landesliga Hammonia
2020/21: ---- Oberliga Hamburg
2021/22: 3:0 / 2:1 Oberliga Hamburg (Meisterrunde)
2022/23: 1:1 / 1:1 Oberliga Hamburg
2023/24: 1:4 / --- Oberliga Hamburg


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