TuS Dassendorf: Gruhne – Brown (71. Kleine), Ahlschwede, Sowah, R. Carolus (6. Celikten) – Dettmann – Maggio, Lam, Strömer (71. Doege) – Harnik, Kurczynski (63. Möller) Niendorfer TSV: Grubba – Neumann (76. Kassimou), Krüger, Brückner, Janha – Huneke (86. Ali), Gross – Le. Meyer (90.+1 Streubier), Li. Meyer, Wemakor – Kutschke Tore: 0:1 Kutschke (23.), 1:1 Sowah (45.+3) Schiedsrichter: Ben Henry Uhrig (SC Egenbüttel): Insgesamt neun Minuten Nachspielzeit (erste Halbzeit drei, zweite Hälfte sechs Minuten) waren eher noch zu wenig. Das Foul an Kleine (90.+3) muss der Assistent (direkt vor seinen Augen) eigentlich sehen. Insgesamt betrachtet aber eine solide Leistung des Gespanns. Beste Spieler: Sowah – Grubba, Krüger, Neumann, Kutschke Zuschauer: 278
„Es gibt manchmal so Tage, wo man mit einem Punkt zufrieden sein muss“, stellte TuS-Trainer Thomas Seeliger nach dem Match fest, während sein Pendant Ali Farhadi jubelte: „Ein richtig geiler Punkt“.
Dabei begann die Partie für die Gastgeber - auf dem Trainingsplatz oben an der Turnhalle - mit einem Schock: Rinik Carolus knickte ohne Fremdeinwirkung direkt vor der eigenen Ersatzbank um und musste unter großen Schmerzen ausgewechselt werden (6.). „Er hat eine Tennisballgroße Schwellung am Knöchel“, so TuS-Ligamanager Alexander Knull. Gute Besserung an dieser Stelle! Davon unbeeindruckt erspielten sich die Hausherren die erste dicke Chance: Maxi Ahlschwede mit dem langen Ball aus der eigenen Hälfte in die Spitze auf Mattia Maggio, der pflückt die Kugel gekonnt runter und zieht aus elf Metern halbrechts satt ab – aber NTSV-Keeper Tobias Grubba zeigt seine ganze Klasse und pariert prächtig (12.). „Grubba ist eben Grubba“, freute sich Farhadi.
Die Gäste machten es mit dem ersten guten Angriff deutlich besser: Leon Meyer vom rechten Flügel mit einer scharfen Hereingabe in die Box, wo die Kugel an Brown und Ahlschwede vorbei den Weg zu Ante Kutschke findet. Die Niendorfer Sturmspitze nutzte den freien Raum und zielte am etwas zu zögerlichen Gruhne vorbei ins lange Eck zum 0:1 (23.). Jetzt war der NTSV endgültig im Spiel angekommen, zeigte eine bärenstarke mannschaftliche Geschlossenheit und ging viele weite Wege. Torschütze Kutschke war auch fast am zweiten Treffer beteiligt, als er sich über links erst stark an Dettmann vorbei dribbelt und dann perfekt für Falk Gross querlegt. Der „Sechser“ fackelte nicht lange und knallte das Leder an die Unterkante der Latte (43.). Glück für die einen, Pech für die anderen.
Statt mit einem beruhigenden 2:0 in die Pause zu gehen, kam es, wie es im Fußball so oft kommt. Dassendorf erspielte sich in der Nachspielzeit eine ganze Serie von Eckbällen, zweimal parierte Grubba gegen Strömer glänzend. Doch beim dritten Versuch war er machtlos: Zhi-Gin Lam mit der Ecke von links, der Ball trudelt flach im Fünfmeterraum an Freund und Feind vorbei Richtung zweiter Pfosten. Dort steht Lenny Sowah und drückt das Spielgerät aus drei Metern zum Ausgleich über die Linie (45.+3). Farhadi: „Sehr ärgerlich für uns, aber wahrscheinlich hatte der Schiedsrichter recht mit der Nachspielzeit“.
Im zweiten Durchgang sahen die zahlreichen Fans dann eine ziemlich zerfahrene Partie. Die Gäste nutzten so ziemlich jede Gelegenheit, um auf Zeit zu spielen. Allein Keeper Grubba dürfte bei seinen Abstößen insgesamt fünf Minuten Nettospielzeit von der Uhr genommen haben, hinzu kamen zahlreiche „Verletzungspausen“ (die Physiotherapeutin war im Dauereinsatz). Nicht unbedingt schön, aber clever. Und ehrlicherweise muss man sagen, dass es die Dassendorfer auch fast klaglos über sich ergehen ließen. „Uns fehlte die Genauigkeit, wir waren zu kompliziert“, brachte es Seeliger auf den Punkt. Nur drei „Halbchancen“ in Hälfte Zwei waren zu wenig, um noch mit einem „Dreier“ belohnt zu werden. Maggio einmal links (69.) und einmal rechts vorbei (89.). Dazu ein abgefälschter Sowah-Kopfball (90.+6).
Letztlich blieb es beim Remis. Ein Ergebnis, mit dem beide Trainer gut leben konnten (siehe „Stimmen“), auch wenn Farhadi der ein oder anderen unsauber zu Ende gespielten Kontersituation nachtrauerte (Seeliger: „Zum Ende hin hatte ich etwas Sorge, dass die Mannschaft zu viel will und wir einen Konter kassieren“). Die beste Gelegenheit hierzu hatte Linus Meyer, der eine Kutschke-Hereingabe nur um Zentimeter verpasste (75.).
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Ein verdientes Unentschieden, hier haben zwei gute Mannschaften aufeinander gehämmert. Beide haben auf Sieg gespielt. Ich habe immer auf einen Lucky Punch spekuliert. Ärgerlich war die lange Nachspielzeit in der ersten Halbzeit, wo dann das 1:1 fällt. Ich finde das Ergebnis richtig gut, der geilste Punkt seit langer Zeit. Die Kabine hat gebrannt, die Jungs waren richtig heiß. Das hat Spaß gemacht, ein toller Ausflug.
Thomas Seeliger (Trainer TuS Dassendorf): Es gibt manchmal so Tage, wo man mit einem Punkt zufrieden sein muss. Niendorf war nicht die bessere Mannschaft, sondern uns hat der letzte Punch gefehlt. Es fehlte die Genauigkeit, wir haben uns viel zu wenig Chancen erspielt. Vieles war zu kompliziert. Zum Ende hin hatte ich etwas Sorge, dass die Mannschaft zu viel will und wir einen Konter kassieren. Klar wollten wir gewinnen, aber ich bin nicht traurig. Den Punkt nehmen wir mit.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 19 Spiele, 10 Siege, 4 Remis, 5 Niederlagen, 30:22 Tore
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