12.09.2023 Am Tag, als Malik Kramer traf - und alle Glocken klangen von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – SV Rugenbergen 2:1 (0:0)
USC Paloma: Grundmann – Amini, Schröder, Blumauer, Wallner – Niemann, Schwäbe (46. Spranger) – Kazizada (66. Bein), Lohrke (83. Kramer), Sabah – Fané (32. Werner) SV Rugenbergen: Hartmann – Burmeister, Basta, Schöttke, Großmann – Güvenir, Wilckens (56. Düwel) – Schrage (66. Woldt), Rühmann, Haase (66. Hoppe) – Iizuka Tore: 1:0 Kramer (88.), 1:1 Schöttke (90.+1), 2:1 Bein (90.+2) Schiedsrichter: Björn Lassen (Barsbütteler SV): Zitat SR-Beobachter Andreas Bandt: „Der USC machte im ganzen Spiel vier Fouls – und bekommt 4x Gelb“. Ob das nun gut oder schlecht ist, liegt wohl im Auge des Betrachters. Insgesamt jedenfalls ein guter Auftritt des Gespanns (auch wenn USC-Coach Marius Nitsch öfter wie das HB-Männchen in die Luft ging). Beste Spieler: Kramer, Bein – Fehlanzeige Zuschauer: 105
“Mit der Spielleistung sind wir heute nicht zufrieden”, sagte USC-Coach Marius Nitsch nach dem Abpfiff – hatte dabei allerdings durchaus ein breites Grinsen im Gesicht. Die spektakuläre Schlussphase entschädigte für eine bis dahin auf eher bescheidenem Oberliga-Niveau geführte Partie.
„Man of the Match“ war vor allem Youngster Malik Kramer (19 Jahre), der nur fünf Minuten nach seiner Einwechslung aus spitzem Winkel ins kurze Eck das 1:0 markierte (88.) – und nach dem Gegentorschock einen herrlichen Chipball zum 2:1 durch Tom Bein auflegte (90.+2). „Unsere Bank hat heute das Match gewonnen“, bejubelte Nitsch einen Sieg, „der schon wieder eher dreckig war, wie das 1:0 letzte Woche in Düneberg“. Mit dem vierten Sieg in Folge (und dem fünften aus den letzten sechs Partien) kletterte der USC zumindest vorübergehend auf Platz 3. „Der schlechte Saisonstart ist endgültig Geschichte“, so Nitsch.
Die Spieler jedenfalls feierten den Last-Minute-Sieg euphorisch, besonders der 1:0-Torschütze wurde für seine spielentscheidenden Szenen kräftig besungen: „Am Tag, als Malik Kramer traf“. Vor genau 50 Jahren hatte Juliane Werding mit diesem Song (natürlich mit „Conny“ in der Textzeile) einen Riesenhit. Dabei handelt das Lied ja eher von Tod und Trauer – und genau so war die Gemütslage bei den Gästen.
In ihrer 500. Jubiläums-Oberliga-Begegnung verbarrikadierten sich die Bönningstedter zumeist in der eigenen Hälfte, kamen tatsächlich erst eine Minute vor dem offiziellen Spielende zu ihrem ersten (!) Torschuss durch Hendrik Rühmann (89.) – weil Sekunden vorher das 1:0 für die Hausherren durch Kramer gefallen war und nun alles nach vorne geworfen wurde. Und das wurde sofort belohnt: Max Düwel mit einer herrlichen Flanke von der rechten Eckfahne ins Zentrum. Am Elfmeterpunkt steigt Marcel Schöttke hoch und schädelt die Kugel links unten zum 1:1-Ausgleich ins Netz (90.+1).
Ekstase und Totenstille wechselten sich nun in Sekundenbruchteilen auf beiden Seiten ab. Erst feierte der USC den vermeintlichen Sieg (88.), dann die Gäste den Punktgewinn (90.+1). Aber wie sagt man so schön: „Am Ende kackt die Ente“. Und heute waren es die „Tauben“. Kramer auf Bein, der pflückt die Kugel technisch äußerst gekonnt aus der Luft, dreht sich und lupft das Leder dann aus sieben Metern über den Keeper hinweg in die Maschen (90.+2). Fast schon Manchester-United-Wahnsinn an der Brucknerstraße.
Stimmen:
Nils Hachmann (Trainer SV Rugenbergen): So eine Schlussphase erlebt man nicht oft. Schon wieder eine ganz bittere Niederlage für uns. Das verfolgt uns. Nach dem 1:1 stellen wir uns leider mit neun Mann hinten rein, den Flankengeber hätte man attackieren müssen. Das war naiv von uns – und der Torwart sah da auch nicht gut aus. Insgesamt haben wir eigentlich gar nicht viel zugelassen, Paloma hatte kaum Ideen. Da muss man sich auch mal mit einem Punkt belohnen.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Vor fünf Jahren gegen VfL 93 war es mal ähnlich turbulent. Die Schlussphase ging echt ans Herz. Unsere erste Halbzeit war allerdings überhaupt nicht gut. Aber in der zweiten Hälfte war eine deutliche Leistungssteigerung zu erkennen. Gerade mit den Einwechselungen haben wir mehr Offensivszenen kreiert, mit Malik Kramer kam ein guter Offensiv-Flow rein. Von daher lag schon etwas in der Luft. Aber so spät und so dramatisch – das hat man als Trainer eigentlich nicht so gern, dass da noch der Ausgleich fällt. Tom Bein hat das technisch super gemacht. Unsere Bank hat heute das Match gewonnen. Glückwunsch an die Jungs, die nach dem 1:1 eine super Mentalität gezeigt haben.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 23 Spiele, 8 Siege, 4 Remis, 11 Niederlagen, 37:38 Tore
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.