Niendorfer TSV: Grubba – Neumann, Krüger, Brückner, Wemakor– Le. Meyer, Gross, Huneke (75. Speck), Ali (70. Streubier) – Li. Meyer (75. Saric), Kutschke (85. Kassimou) SV Halstenbek-Rellingen: Baese (46. Reddig) – Clausen, Höckendorff, Petersen, Zanko (46. Monteiro) – Issifou (46. von Aspern), Meyer, Eggers (46. Riesner), Nabizada – Jobmann (67. Arnold), Dohrn Tore: 1:0 Li. Meyer (25.), 2:0 Li. Meyer (28.), 3:0 Gross (39.), 3:1 von Aspern (62.), 4:1 Kutschke (72.), 5:1 Saric (88.), 6:1 Saric (90.) Schiedsrichter: Max Beyer (SCVM): Sehr entspannt, wie immer freundlich und nett, aber bestimmt. Beide SRA immer auf Höhe. Sehr gute Leistung! Beste Spieler: Li. Meyer, Gross, Neumann – P. Meyer Zuschauer: 150
Wegen der letzten Niederschläge in den vergangenen Tagen fand die Partie nicht auf Rasen statt, sondern auf Kunstrasen. Für HR-Trainer Heiko Barthel war das keine Ausrede wert: „Ich glaube nicht, dass wir es auf dem Rasen besser geschafft hätten. Der Platz ist ja so groß. Die Räume hätten wir da auch nicht zu gekriegt.“ Das war auf Kunstrasen ebenso das ganz große Manko für sein Team. Gegen das schnelle Umschaltspiel der Niendorfer fehlte einfach die Qualität. Über die rechte Seite fand über 90 Minuten großes Kino statt. Wunderbare Kombinationen, Dreiecke, tiefe Läufe und großartige Flanken. Einfach richtig guter Fußball. Und auch wenn Niendorfs Trainer Ali Farhadi tief stapelt: „Das war okay.“ Einspruch, es war mehr als nur okay!
Die erste Chance erhielt IV Tim Krüger nach einer Ecke von Bohne (2.). Frei zum Kopfball am zweiten Pfosten. Wie eigentlich immer. Barthel: „Wow, die Standards sind echt gefährlich.“ Die Kugel traf Krüger aber nicht richtig. Kurze Zeit später die erste Flanke von rechts. Meyer auf Meyer. Leon flankte und Linus verpasste ganz knapp (8.). Standards von HR waren immer gefährlich. Weil Jan Eggers immer noch ein guter Techniker ist. Auch wenn es vom Tempo her nicht mehr so ganz optimal läuft. Aber die Ecken und Freistöße sind große Klasse. IV Henrik Petersen köpfte völlig freistehend aus fünf Metern nach einer Ecke von „Eggi“ an den Innenpfosten (12.). Barthel verzweifelte schier: „Wenns geht ohne Angst!“ Tatsächlich fehlte Petersen ein wenig der Mut. Auch bei der nächsten Aktion im eigenen Strafraum. Einen harmlosen Abschluss auf sein Tor schob er noch kurz mit der Fußspitze an und Keeper Norman Baese nahm die Kugel auf. Dumm gelaufen. Indirekter Freistoß für den NTSV. Abgelegt auf Linus Meyer, der den Ball humorlos unter die Latte jagte. Immerhin über die Mauer der Halstenbeker (25.). Sehr präzise!
Es folgten die Meyer-Festpiele zweiter Teil. Leon Meyer passte auf Leon Neumann. Die Rakete flankte von rechts. Ungehindert konnte Linus den Ball einschädeln (28.). Ein herrlicher Angriff wie aus dem Bilderbuch unter gütiger Zulassung der Halstenbeker Abwehrkette. Aber keine Bange. Das ist auch schon ganz anderen Mannschaften so passiert. Siehe HEBC im Heimspiel gegen den NTSV.
Den dritten Treffer erzielte Falk Gross (29.). Auch großartig! Kurz den Ball auf links gelegt und dann aus rund 27 Metern den Ball im satten Strahl halbhoch rechts neben den Pfosten gejagt. Der schien jetzt nicht so ganz unhaltbar. Aber Keeper Baese hatte sich verletzt und rettete sich angeschlagen in die Halbzeitpause.
Barthel wechselte gleich viermal, inkl. Dustin Reddig für Baese im Tor. Es gibt dankbarere Aufgaben, wenn man seit August nicht mehr im Kasten stand. Aber Reddig machte das gar nicht mal schlecht, trotz etwas Nervosität. Und seine Mannschaft sowieso nicht. Niendorf nahm nach der Pause das Tempo raus. Farhadi: „So sind wir eben auch.“ Plötzlich spielte HR im Vorwärtsgang. Der Anschlusstreffer war wirklich schön raus gespielt. Ein Pass auf Björn Dohrn. Der konnte sich gegen Bohne durchsetzen und passte in die Mitte, wo Tim von Aspern komplett frei stand und keine Mühe hatte, den Ball einzuschießen (62.). Riesenjubel auf der Bank. Und die Jungs feuerten sich an, als ob sie den Ausgleich erzielt hätten.
Aber Niendorf schaltete einen Gang hoch. Alles über rechts. Ein Steckpass auf Ante Kutschke von Gross. Alleine durch auf Reddig und kurz mal zum 4:1 eingeschossen (72.). Zwei weitere herrliche Konter führten zum 6:1 Endstand mit dem HR definitiv noch gut bedient war. Denn wie so häufig ließ Niendorf einige Chancen liegen. Am Ende bedeutet das Platz Drei für den NTSV. Und für HR geht es darum, noch ein paar Punkte gegen den Abstieg zu sammeln. Mit dieser Moral eigentlich kein Problem!
Stimmen:
Heiko Barthel (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Wir hatten heute große Chancen in den ersten Minuten. Die nutzen wir nicht. Heute fehlten drei Kapitäne. Aber das nutzt nichts. Das geht auch andern Mannschaften so. Wir konnten es einfach nicht auf den Außenbahnen zustellen. Meine Idee mit den Ukrainern auf die linke Seite zusammen, damit sie miteinander reden. Das ging in der ersten Halbzeit völlig in die Hose. Deshalb nehme ich es auf meine Kappe. Ich wollte mutig hier auftreten. Und ich fand, wir haben es 20 Minuten gut gemacht. Auch zweite Halbzeit wo es dann schon entschieden war, haben wir uns dagegen gestemmt, aber am Ende lassen wir uns einfach abschlachten.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): War okay, war in Ordnung. Wir sind erste Halbzeit gut ins Spiel gekommen. Wir hatten ein paar Probleme auf der linken Seite mit Ibo, der nicht so ganz ins Spiel kommen wollte. Aber es war unterm Strich glaube ich, auch in der Höhe komplett verdient. HR hat gekämpft. Auf jeden Fall. Das sieht man. Die haben sich nicht aufgegeben. Da hat man bei dem Tor auch gemerkt, es geht so ein kleiner Ruck durch deren Mannschaft. Aber im Zuges des Spiels war dann klar zu sehen, da ist dann ne Mannschaft, die ein bisschen reifer ist. Und das sind wir dann im Augenblick.
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