28.01.2024 Paloma mit (Hunde-)Biss von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – SC Victoria 4:1 (2:0)
USC Paloma: Grundmann – Adjei, Grablewski, Blumauer, Spranger (63. Wallner) – Schröder (77. Schwäbe), Blöcker – Werner (77. Kramer), Fané, Sabah (89. Amini) – Blunck (89. Albrecht) SC Victoria: Rabe – Pötzinger, Jungjohann, Meyer, Palzer – Can, Görtzen – Borck (88. Lingani), Eggers (71. Koschorreck), Erik (46. Maksimovic) – Gleich (71. Kouakou) Tore: 1:0 Adjei (16.), 2:0 Werner (22.), 3:0 Blunck (65.), 3:1 Kouakou (83.), 4:1 Blöcker (90.+4) Schiedsrichter: Gerhard Ludolph (Hoisbütteler SV): Fehlerlose Leistung! Gut, wie er z.B. Vorteil laufen ließ und Blumauer erst im Nachgang mit Gelb verwarnte (68.). Beim nicht gegebenen Treffer von Sabah (55.) hatte SRA Thomas Bauer die Fahne oben, weil ein anderer USC-Spieler im Abseits stehend dem Torwart die Sicht genommen hat. Beste Spieler: Sabah, Blunck, Adjei – Keiner Zuschauer: 140
„Der wurde vom Hund gebissen“, so der launige Kommentar von USC-Ligamanager Carsten Gerdey auf Nachfrage, warum Soleiman Kazizada heute nicht im Kader stand. Diesen „Biss“ wünsche er sich heute auch von der Mannschaft, so Gerdey – und die lieferte (trotz weiterer Ausfälle wie Bein, Wohlers, Niemann). „Nach dem total enttäuschenden Testspiel bei BU war damit eigentlich nicht unbedingt zu rechnen“, so USC-Coach Marius Nitsch, „aber heute hat das Team all das gezeigt, was ich da vermisst habe“.
Trotz der zweifelsfrei stark verbesserten Leistung der Hausherren – wohl selten kamen die „Tauben“ so leicht an drei Punkte. Der Hamburger Rekordmeister verweigerte nämlich sozusagen komplett die Defensivarbeit. Nahezu körper- und kontaktlos „begleiteten“ die SCV-Akteure jeden USC-Angriff und machten es dem Gegner damit sehr leicht. Nach dem Spiel wurde Vicky-Coach David Eybächer in der Pressekonferenz auf dieses „sehr luftige Abwehrverhalten“ angesprochen. Seine kuriose Begründung: „In den wenigen Trainingseinheiten, die wir bisher hatten, haben wir den Schwerpunkt auf andere Dinge gelegt. Das Thema Restverteidigung kommt erst noch“. Da staunt der Laie und der Fachmann wundert sich…
Paloma jedenfalls „bedankte“ sich artig für die Einladung zum Tag des offenen Tores – und machte mit einem Doppelschlag früh alles klar. Rechtsverteidiger Quincy Adjei marschierte mit nach vorne, bekam den Ball von einem SCV-Verteidiger auf dem Silbertablett serviert und vollendete aus acht Metern halbrechter Position äußerst sehenswert mit dem Außenrist ins lange Eck zum 1:0 (16.). Nur wenige Minuten später guckt Vicky hinten erneut nur zu: Nach einem Freistoß von Felix Spranger aus dem linken Halbfeld bringt Marco Schröder das Spielgerät vom zweiten Pfosten zurück in die Gefahrenzone, wo Martin Werner aus drei Metern nur den Fuß hinhalten muss: 2:0 (22.).
Blunck (nach herrlicher Außenrist-Vorlage von Adjei) mit einem Kopfball über das Gehäuse (32.) und Werner mit einem schönen Schlenzer knapp am langen Pfosten vorbei (37.) hätten sogar noch vor der Pause nachlegen können. Doch auch so war es ein Klassenunterschied.
Auch nach dem Seitenwechsel blieb die Szenerie unverändert: Haron Sabah erst unbedrängt aus 14 Metern ans Außennetz (53.), dann vermeintlich mit einem Abstauber zum 3:0 (55.). Doch die Fahne von SRA Thomas Bauer schnellte hoch („Sichtfeld-Abseits“). Kurze Proteste auf der USC-Bank, die aber nach dem „tatsächlichen“ dritten Treffer schnell verstummten. Blöcker dribbelt sich im Strafraum durch die gesamte „Abwehr“ der Gäste und legt dann mit „Auge“ quer für Blunck, der aus wenigen Metern mühelos zum 3:0 ins leere Tor trifft (65.). Der 1:3-Anschlusstreffer durch Charles Kouakou aus 15 Metern halbrechter Position war reine Ergebniskosmetik (83.) – und mit einer sehenswerten Energieleistung (tolles Solo vom Mittelkreis) stellte Blöcker mit dem Schlusspfiff den alten Abstand wieder her (90.+4).
Stimmen:
David Eybächer (Trainer SC Victoria): In der Entscheidungsfindung und Positionierung waren wir heute sehr gut, in der technischen Ausführung auf dem Platz allerdings überhaupt nicht. Das hat uns das Genick gebrochen. Die Mannschaft befindet sich in einem Entwicklungsprozess und wir lernen jede Trainingseinheit etwas hinzu. Auf dem leicht angefrorenen Platz ist uns das aber heute leider nicht zugutegekommen. Ein verdienter Sieg für Paloma, auch wenn wir meines Erachtens zu Beginn jeder Halbzeit einen Tick besser waren.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf des Spiels, zumal sich das nicht unbedingt angebahnt hat. Positiv ausgedrückt hatten wir eine sehr wellenförmige Vorbereitung. Das Testspiel am Mittwoch bei BU war sehr grauenhaft, das schlechteste, was ich von meiner Mannschaft je gesehen habe. Heute ging es mir deshalb gar nicht so sehr um die fußballerische Komponente, sondern um die Mentalität. Es war sinnbildlich, wie oft wir die Bälle geblockt und unser Tor verteidigt haben – und am Ende die Energieleistung und der pure Wille von Lasse Blöcker. Gefühlt gewinnen wir ja sonst immer nur mit einem Tor, deshalb freue ich mich sehr über die vier Tore. So darf das gerne weitergehen.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 28 Spiele: 5 Siege, 2 Remis, 21 Niederlagen, 27:49 Tore
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