TuS Dassendorf: Kalk – Brown (61. R. Carolus), Ahlschwede, K. Carolus, Büyüksakarya – Dettmann – Maggio (80. Sowah), Möller (80. Kleine), Strömer (69. Doege), Götz – Harnik SC Victoria: Bahlmann – Kahr (85. Lingani), Jungjohann, Mallwitz, Palzer – Maksimovic (85. Stegmann), Meyer – Borck, Eggers (78. Erik), Brobbey (64. Ernst) – Kouakou Tore: 1:0 Harnik (52.) Schiedsrichter: André Heinrich (FSV Harburg-Rönneburg): Kurios: Hatte wenig zu tun, machte aber viele kleine Fehler: Einwürfe in die falsche Richtung, kein Gelb gegen Meyer (44.), Abseits gegen Harnik (69.) usw. – hatte also wahrlich nicht seinen besten Tag. Beste Spieler: Büyüksakarya, Götz – Bahlmann, Jungjohann Zuschauer: 248
„Den Sieg nehmen wir gerne mit“, pustete TuS-Coach Thomas Seeliger nach dem Abpfiff durch, „sonst wäre unser Sieg letzte Woche gegen Altona ein Muster ohne Wert gewesen“. So aber meldete man sich (zumindest für 24 Stunden) zurück an der Tabellenspitze. „Wir halten den Druck hoch, wollen alle unsere restlichen Spiele gewinnen – und hoffen auf einen AFC-Ausrutscher“. Der heutige Erfolg gegen Vicky wird allerdings kaum in den Geschichtsbüchern Erwähnung finden – doch darum ging es ja auch gar nicht. „Endlich mal ein glanzvoller und schön herausgespielter Erfolg – und kein mühsamer Arbeitssieg“, witzelte TuS-Sportchef Jan Schönteich (und meinte natürlich das Gegenteil).
Tatsächlich bekamen die Fans am Wendelweg (vor allem in der ersten Halbzeit) vornehmlich Magerkost vorgesetzt. „Das ist nicht gut, was wir machen“, stöhnte Seeliger nach rd. 25 Minuten. Seine Mannschaft investierte viel zu wenig – und die Gäste noch weniger. Kurz nach diesem „Weckruf“ prompt die erste Chance des gesamten Spiels: Ashton Götz legte an der Strafraumkante quer rechts rüber zu Martin Harnik, der aus 14 Metern halbrechter Position ins lange Eck zum 1:0 einschieben will – aber Keeper Henrik Bahlmann verkürzte geschickt den Winkel und parierte stark (26.). Kurz danach „chippt“ Strömer das Leder auf den durchgestarteten Harnik, aber bevor der Torjäger zuschlagen kann, klärt SCV-Innenverteidiger Brian Jungjohann mit einer „Luftgrätsche“ (29.). Das war’s auch schon im ersten Durchgang. Mit dem Halbzeitpfiff hätte Sönke Meyer für seine Grätsche von hinten gegen den durchlaufenden Götz eigentlich zwingend „Gelb“ sehen müssen, aber Referee Heinrich hatte heute nicht seinen besten Tag.
Nach dem Seitenwechsel legten die Gastgeber eine Schippe drauf – und sofort klingelt es. Nach einer Hereingabe von Mattia Maggio von der linken Außenbahn will Sven Möller aus acht Metern abziehen, das Leder wird aber noch von Jungjohann abgefälscht und klatscht im hohen Bogen an die Latte. Harnik steht da, wo ein Stürmer stehen muss und köpft aus einem Meter zum 1:0 ein (52.). „Das hat sich abgezeichnet“, lachte TuS-Ligamanager Alexander Knull und war froh, diesmal keinen Jubellauf zur Eckfahne (wie beim 4:3-Siegtreffer in Altona) machen zu müssen („Mir tut immer noch alles weh, aber ich wusste gar nicht, wie schnell ich noch sein kann“).
Trotz des Rückstandes investierte Victoria weiterhin kaum mal etwas nach vorne. Man setzte weiterhin auf eine kompakte Abwehr, lauerte auf den einen Fehler der TuS-Abwehr – und der kam eine Viertelstunde vor Schluss. Maksimovic hat über links viel Platz, steckt dann traumhaft für Borck durch. Der verzieht aber ganz knapp am langen Eck vorbei (76.). „Mit ein bisschen Glück ist das der Ausgleich“, meinte „Vertretungs-Trainer“ Tim Stolze hinterher. Vorher hätten die Hausherren zwar alles klarmachen können – taten es aber nicht. Dettmann aus 20 Metern knapp drüber (60.), Möller ans Außennetz (70.) und zweimal klärt der starke Jungjohann (71./78.).
„Hauptsache die Null steht“, meinte Seeliger, „nächste Woche geht es weiter. Wir halten den Druck auf Altona hoch“.
Stimmen:
Tim Stolze (Co-Trainer SC Victoria in Vertretung für David Eybächer, der gerade zum zweiten Mal Vater geworden ist): Am Ende ist es ein verdienter Sieg für Dassendorf, sie hatten ganz klar das größere Chancenplus. Trotzdem großes Kompliment an meine Mannschaft, wir haben toll gekämpft, dagegen gehalten und die Partie bis zum Schluss offen gehalten. Aber leider durch so ein Slapstick-Tor verloren.
Thomas Seeliger (Trainer TuS Dassendorf): Das war ein sehr umkämpftes Spiel. Vicky hat alles getan, um uns wehzutun. Ich hatte bis zum Schluss großen Respekt vor den Bällen in die Tiefe und den schnellen Spielern. Aber insgesamt haben wir es gut verteidigt. Nach dem 1:0 hätten wir die Angriffe ruhiger zu Ende spielen müssen, um den Deckel draufzumachen. Wichtig war, dass wir die Null gehalten haben und beim Tor das nötige Glück hatten. Wir nehmen den Sieg gerne mit. Sonst wäre der schwer erkämpfte Sieg letzte Woche in Altona ein Muster ohne Wert gewesen. Wir wollen unsere Hausaufgaben machen und so immer mehr Druck auf Altona aufbauen. Nächste Woche geht’s weiter.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 25 Spiele, 10 Siege, 7 Remis, 8 Niederlagen, 50:36 Tore
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