03.08.2024 Gamesright Oberliga Hamburg: Dassendorf zittert sich bei großer Hitze zum Aufttaktsieg von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – FC Alsterbrüder 1:0 (0:0)
TuS Dassendorf: Babuschkin – Büyüksakarya, Palo (90.+1 Sowah), K. Carolus, R. Carolus – Dettmann (71. Möller) – Kurt, Graudenz (90.+4 Akkus), Strömer (71. von Haacke) – Maggio (46. Götz), Harnik FC Alsterbrüder: Junge – Kaya, Brinkmann, Dechow, Hartmann (84. Akpalo), Limprecht – Erdal, Hertwig – L. Lahrtz (61. Kontor), Janta (84. Waskow) – M. Lahrtz (69. Algner) Tore: 1:0 Möller (87.) Schiedsrichter: Sandro Birkenhof (SC Eilbek): Setzte mit der frühen Gelben Karte (15.) ein Zeichen. Aufmerksame Spielleitung mit vielen guten Vorteilsauslegungen. Aber den Elfmeter für das glasklare Foul an Harnik (53.) muss er geben. Beste Spieler: Götz – Hertwig, L. Lahrtz Zuschauer: 243
Das hätten vor dem Anpfiff auch nicht viele gedacht: Trotz großer Hitze (die gesamten 90 Minuten strahlende Sonne ohne Schatten) bei gefühlt 35 Grad wurde es erst ganz am Ende ein echter „Zittersieg“. Dabei fingen die meisten Tipps der Fans erst bei 4:0 und aufwärts an – aber mit großem Einsatz, viel Leidenschaft und tollem Teamspirit (jeder gewonnene Zweikampf wurde auf der FCA-Bank lautstark gefeiert) hätten die Alsterbrüder dem Favoriten fast zwei Punkte abgeknöpft. „Natürlich war zu wenig Tempo im Spiel, aber so eine massive Abwehr zu bespielen ist auch sehr schwierig“, stellte TuS-Coach Thomas Seeliger nach dem Match fest.
Die Gastgeber starteten wie erwartet sehr dominant in die Partie, fußballerisch sah das sehr ordentlich aus. Doch die erste dicke Chance hatten die Gäste: Eine scharfe Hereingabe von Konrad Janta bugsierte Lasse Lahrtz aus neun Metern gekonnt mit dem Kopf Richtung TuS-Gehäuse – und der neue Keeper Gianluca Babuschkin hatte große Mühe, den Ball unter Kontrolle zu bringen (9.). Im direkten Gegenzug fast ein Duplikat: Flanke Okan Kurt, Kopfball Martin Harnik knapp vorbei (10.).
Bis auf die Trinkpause (24.) passierte zunächst nicht mehr viel, bis Neuzugang Fabian Graudenz (in der Vorbereitung erzielte er Treffer am Fließband) aus 20 Metern einen (leicht abgefälschten) Kracher abfeuerte. Sichere Beute für FCA-Keeper Moritz Junge (29.). Nur 100 Sekunden später die wohl beste Gelegenheit für die Hausherren: Mattia Maggio (der ansonsten völlig blass blieb und zur Halbzeit zu recht ausgewechselt wurde) von der linken Eckfahne mit der Verlagerung auf die andere Seite. Dort lauerte Kurt und verfehlte aus spitzem Winkel nur haarscharf das 1:0 (am langen Pfosten vorbei, 31.).
Nach der Pause brachte Seeliger Ashton Götz („Eigentlich hätte er in der Startelf gestanden, aber ausgerechnet in der letzten Woche konnte er beruflich bedingt kaum trainieren“). Ein Wechsel, der sich bezahlt machen sollte. Aber wie schon in Durchgang Eins waren es wieder die Gäste, die für die erste Chance sorgten: Nach einem Ballverlust von Kerim Carolus ist erneut Lasse Lahrtz über rechts frei durch, verzieht aber – wie zuvor Kurt aus praktisch identischer Position – knapp am langen Pfosten vorbei (48.). Da war auf der FCA-Bank schon leichter Jubel zu hören. „Wir hatten ein, zwei Szenen zu überstehen, aber am Ende ist es ja gutgegangen“, so Seeliger hinterher.
Es folgte der einzige „Aufreger“ des Spiels: Harnik spitzelt das Leder im Strafraum gekonnt an Alexander Hartmann vorbei und hat freie Bahn zum Tor – wird jedoch von Hartmann mit einem hörbaren Kontakt zu Fall gebracht (53.). Aber das ansonsten sehr gute Schiedsrichter-Gespann ließ zum Verdruss der TuS-Verantwortlichen weiterlaufen. „Für mich war das ein klarer Elfmeter. Harnik zieht wunderbar auf und hat dann wirklich keinen Grund, sich fallen zu lassen“, war Seeliger sauer.
Die Zeit lief in der gnadenlosen Sonne immer weiter runter, bis zwei Joker doch noch zustachen. Der bereits erwähnte Ashton Götz dribbelte sich an der rechten Grundlinie leichtfüßig an Dominik Limprecht vorbei, legte dann zurück an den Elfmeterpunkt, wo Sven Möller (eingewechselt in der 71.) mit einem satten Schuss halbhoch ins rechte Eck das umjubelte 1:0 erzielte (87.). „Wir haben einen sehr guten und breiten Kader und da muss eben der ein oder andere mal draußen sitzen. Eine tolle Reaktion von den beiden. Über die Saison brauchst Du jeden Spieler“, war Seeliger heilfroh. Die vielen Punktverluste der letzten Saison am heimischen Wendelweg sollen sich schließlich nicht nochmal wiederholen.
Stimmen:
Benjamin Voß (Trainer FC Alsterbrüder): Das waren tolle Rahmenbedingungen hier, großes Kompliment an Dassendorf. Natürlich hätten wir uns gerne mit einem Punktgewinn belohnt. Aber letztlich hat Dassendorf verdient gewonnen. Wir hatten den Fokus auf die Arbeit gegen den Ball gelegt – und das hat meine Mannschaft gut gemacht. Wir haben viel Teamspirit an den Tag gelegt. Das ist unsere Basis, wir brauchen diese Atmosphäre – und das wollen wir auch in den kommenden 33 Spielen genau so haben. Das Ergebnis ist eine Enttäuschung, aber das Spiel nicht.
Thomas Seeliger (Trainer TuS Dassendorf): Ich glaube, das wird uns die ganze Saison erwarten: Tief stehende und aufopferungsvoll kämpfende Gegner. Alsterbrüder hat uns das Leben richtig schwer gemacht, hat jeden gewonnenen Zweikampf abgefeiert. Aufgrund ihrer Körpergröße war ihnen mit Flanken nur schwer beizukommen, das war eine harte Nuss heute. Wir haben geduldig weitergemacht und auf die Chance gelauert – und zum Glück kurz vor Schluss das Tor gemacht. Wir mussten viel investieren, um mit drei Punkten in die Saison zu starten.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 3 Spiele, 3 Siege, 0 Remis, 0 Niederlagen, 7:2 Tore
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