TuS Dassendorf: Gruhne – Büyüksakarya (72. Kleine), Palo, K. Carolus, Sowah (72. Bojadgian) – Kurt – Götz, Graudenz, Möller (66. Dettmann), Strömer (66. von Haacke) – Maggio (66. Akkus) TSV Buchholz 08: Lader – Rembacz (59. Jahn), Bosselmann, Kremer, Altuntas – Fritz, Keisef (59. Tavares) – Dubber (46. Mrozek), C. Schulze (59. Fricke), Skrijelj – N. Schulz Tore: 1:0 Graudenz (6.), 2:0 Götz (54.), 3:0 Graudenz (58.), 4:0 Götz (80.) Schiedsrichter: Daniel Gawron (TuS Osdorf): Unauffällig. Und das ist für einen Schiedsrichter ja immer ein gutes Zeichen. Beste Spieler: Möller, Götz, Graudenz – Dubber, Kremer Zuschauer: 255
„In die Tiefe, macht mehr Läufe in die Tiefe“, forderte TuS-Coach Thomas Seeliger immer wieder – und schlug damit sozusagen bildlich gesprochen den Bogen zu seinem TSV-Kollegen Thorsten Schneider, der heute nicht vor Ort war, sondern beim Konzert von Superstar „Adele“ in München weilte. Einer ihrer größten Hits: „Rolling in the Deep“ (In die Tiefe). Aber das war es dann auch schon mit den Gemeinsamkeiten.
Anders, als noch gegen Alsterbrüder, legten die Hausherren von Beginn an ein gutes Tempo an den Tag und schnürten die Buchholzer über weite Strecken des Spiel in deren Hälfte ein. Dabei war der TSV ja ebenfalls mit zwei Siegen in die Saison gestartet und hätte mit breiter Brust am Wendelweg auftreten können. Aber es war eher eine Hühnerbrust: Viel zu ängstlich und passiv ließen die Nordheidjer die TuS gewähren – die mit gefühlt 80% Ballbesitz alles unter Kontrolle hatten. Dies vor allem auch dank eine frühen Treffers. Sven Möller hatte von der Strafraumgrenze abgezogen, der abgeblockte Ball landete genau vor den Füßen von Fabian Graudenz, der das Spielgerät aus 14 Metern an den linken Innenpfosten hämmerte – und von dort zum 1:0 in die Maschen trudelte (6.).
Die Gastgeber blieben auch danach das aktivere Team, „gönnten“ sich aber den ein oder anderen Fehlpass (Büyüksakarya!) – und wer weiß, wie das Spiel gelaufen wäre, wenn Niklas Schulz die tolle Vorarbeit von Jeremy Dubber zum 1:1 genutzt hätte (16.). Oder Letztgenannter selbst seinen Schlenzer aus 16 Metern versenkt hätte (26.). Auch die ersten Minuten nach der Pause hatte „B08“ ein paar gute Aktionen, allerdings ohne echte Torgefahr. Dann war wieder die TuS an der Reihe – und gab das Zepter bis zum Abpfiff auch nicht mehr aus der Hand. „Das war schon Wahnsinn, mit welcher Qualität die beiden Tore herausgespielt waren“, stöhnte TSV-Co-Trainer Jan „Taka“ Voss – und meinte damit den TuS-Doppelschlag (54./58.). Mattia Maggio passte von rechts ins Zentrum, Möller leitete elegant mit der Hacke weiter und Ashton Götz knallte die Kugel aus 14 Metern mittig zum 2:0 ins Netz (54.). B08-Keeper Lasse Lader sah dabei alles andere als glücklich aus. Nur 200 Sekunden später die nächste tolle Kombination: Möller bedient Maggio, der aus 16 Metern den linken Pfosten trifft. Den Abpraller legt Graudenz sehenswert ins lange Eck zum 3:0 (58.).
Sven Möller (m.) in Aktion. Foto: TuS Dassendorf Media
Damit war das Spiel natürlich gelaufen. Aber ein Highlight gab es noch: Graudenz steckt für Götz durch, der am rechten Strafraumreck völlig frei zu Abschluss kommt und (wieder mittig) zum 4:0-Endstand vollendet (80.). Da der ETV zeitgleich „nur“ 1:0 bei Cordi gewann, steht die TuS nun erstmals seit langer Zeit wieder an der Tabellenspitze (zumindest bis Sonntag, dann könnte der ETSV vorbeiziehen). „Jetzt kann ich beruhigt in den Urlaub“, lachte Seeliger, der morgen mit Familie für knapp zwei Wochen ins „17. Bundesland“ (Mallorca) fliegt. Allerdings unterbricht der Ex-Profi nächsten Sonntag zum Spitzenspiel beim ETV (12 Uhr) seinen Urlaub: „Ich kann nicht anders. Das ist bei mir so drin. Ich komme nächsten Sonntag morgens um 7 Uhr in Hamburg an und fliege gegen 16 Uhr wieder zurück nach Mallorca“. Und im Reisegepäck sollen dann drei weitere Punkte liegen...
Stimmen:
Jan Voss (Co-Trainer TSV Buchholz 08 für den privat verhinderten Thorsten Schneider): Die erste halbe Stunde haben wir nur versucht, das Dassendorfer Spiel zu unterbinden. Das ist uns nicht besonders gut gelungen, wir sind viel hinterhergelaufen. Danach sind wir ein bisschen mutiger geworden. Das 0:1 zur Halbzeit war aus unserer Sicht glücklich. Nach der Pause machen wir es zehn Minuten lang richtig gut. Wer weiß, wie das Spiel läuft, wenn wir in dieser Phase den Ausgleich machen. Das toll herausgespielte 2:0 war dann der Genickbruch. Danach sind wir für unsere Ballverluste brutal bestraft worden.
Thomas Seeliger (Trainer TuS Dassendorf): Als Trainer ist man ja selten wirklich zufrieden. Wir haben gut begonnen und kaum etwas zugelassen. Dann haben wir den Gegner wieder ins Spiel zurückgeholt. Diese Phase zwischen der 30.-55. Minute hat mir nicht so gut gefallen. Da ist unsere Grundordnung verloren gegangen. Das war nach der Pause deutlich besser. Da haben wir mit unserer Qualität tolle Tore herausgespielt. Buchholz ist schon seit Jahren eine unangenehme Mannschaft, deswegen können wir mit dem 4:0 sehr zufrieden sein.
Statistik: Gesamt-Punktspiel-Bilanz aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 21 Spiele, 14 Siege, 5 Remis, 2 Niederlagen, 47:19 Tore
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