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15.09.2024
Viel Stückwerk, viel Triebwerk von Andreas Killat


präsentiert:


vs.

USC Paloma – SV Halstenbek-Rellingen 2:1 (1:1)

USC Paloma: Grundmann – Mandelkau (78. Lekaj), Burmeister, Schröder, Adjei (86. Wallner) – Ulrich, Y. Albrecht (65. Blumauer) – Blunck (78. Inkuletz), Gidion (78. Amini), Sabah – L. Albrecht
SV Halstenbek-Rellingen: Baese – Clausen, Granzow, Moritz, Hoppe (85. Petersen) – Riesner (78. Heuermann), Eggers – Hernandez (63. Schramm), Arnold (78. Michler), Nabizada – Knottnerus (85. Knies)
Tore: 1:0 L. Albrecht (21.), 1:1 Knottnerus (44.), 2:1 Gidion (56.)
Schiedsrichter: Murat Yilmaz (FC Türkiye): “Wenn ich schon an die Seitenlinie gelaufen komme, dann komme ich nicht umsonst“, sagte Yilmaz lächelnd und gab Ersatzspieler Lennard Wallner auf der Bank wegen Meckerns Gelb (41.). Es blieb die einzige Verwarnung der gesamten Partie.
Beste Spieler: Adjei, Sabah – Nabizada, Knottnerus
Zuschauer: 121

„Die fliegen hier durch die Barmbeker Wohnzimmer“, machte USC-Manager Jan Haimerl seinem Unmut Luft – und meinte die im Minutentakt (!) in gefühlt nur 100 Metern Höhe über den Platz donnernden Boeing 747, Airbus A320 & Co. - eine vernünftige Unterhaltung war für die Fans an der Brucknerstraße bei dem Lärmpegel daher kaum möglich. Da auch beide Trainerbänke immer wieder lautstark Kommandos gaben, dürften auch die Spieler auf dem Platz ihre Mühe gehabt haben, alles zu verstehen.

Beide Trainer jedenfalls gaben der Partie letztlich keine gute Note (Nitsch: „Viel Stückwerk, viel Hektik“, Barthel: „Nach der Pause sehr zerfahren“). Trotzdem machten es die Hausherren in den ersten zwanzig Minuten sehr ordentlich. Erst klatschte ein Mandelkau-Freistoß aus 20 Metern (über eine Drei-Mann-Mauer hinweg) krachend an den linken Pfosten (15.), dann zog Michel Blunck aus 15 Metern ab und prüfte die Latte (17.). „Da habe ich schon befürchtet, dass der dritte Versuch sitzt“, sollte HR-Coach Heiko Barthel recht behalten. Quincy Adjei mit dem langen Ball aus der eigenen Abwehr in den Lauf von Haron Sabah, der dringt über links in die Box ein, legt quer und Luca Albrecht hält aus wenigen Metern den Fuß zum 1:0 rein (21.).

Danach verflachte die Partie bis zum Abpfiff zusehends. Bis auf ein paar „zufällige“ Chancen (vor allem nach Standards) bekamen die Zuschauer wirklich nicht mehr viel geboten, konnten sich ja aber immerhin die „Tiefflieger“ am Himmel angucken. Die Gäste, mit dem vierten Spiel in 12 Tagen in den Knochen, nutzten die Passivität der „Tauben“ noch vor der Pause zum Ausgleich. Omar Nabizada hatte zwar (nach tollem Zuspiel von Knottnerus) zunächst freistehend aus 17 Metern knapp links vorbeigezielt (34.), aber nach einem Eggers-Freistoß aus dem linken Halbfeld schädelte Knottnerus aus fünf Metern völlig unbedrängt zum 1:1 ein (44.).

Mit dem ältesten Standardtrick der Welt (Barthel: „Da sind wir in die Falle gelaufen“) machte der USC aus einer schlechten Partie immerhin noch einen „Dreier“: Yannick Albrecht bringt den Eckball von rechts auf den ersten Pfosten, Marco Schröder verlängert mit dem Hinterkopf auf den zweiten Pfosten – und dort staubt Robert Gidion (ebenfalls mit dem Kopf) aus zwei Metern zum 2:1-Siegtreffer ab (56.). Die Halstenbeker hatten durch Mirco Clausen noch die dicke Ausgleichschance, aber sein „Schüsschen“ (Barthel: „Meine Mutter schießt härter und macht den“) konnte Mandelkau auf der Linie klären (62.). Bis zum Abpfiff war nun wieder „Flugzeuge zählen“ angesagt – auf dem Kunstrasen jedenfalls passierte nichts mehr.


Stimmen:

Heiko Barthel (Trainer SV Halstenbek-Rellingen):
In der ersten Halbzeit habe ich schon befürchtet: 2x Alu, der nächste sitzt. Paloma hat uns da am Leben gehalten. Wir hatten Glück, das die beiden anderen Dinger nicht reingehen. Durch eine Standardsituation kommen wir zurück ins Spiel. Aber in der zweiten Halbzeit war es kein schönes Spiel mehr. Wenig spielerische Glanzpunkte, viele Fehlpässe, viele Foulspiele. Dann laufen wir in die Falle rein und kriegen eine altbekannte Standardvariante als Gegentor. Insgesamt hatte Paloma die reifere Spielanlage. Wir waren nach dem vierten Spiel in 12 Tagen etwas auf dem Zahnfleisch. Aber ich persönlich würde auch lieber ein Punktspiel machen, als mein Training (lacht). Wenn alles gut läuft, wäre vielleicht ein Punkt drin gewesen. Letzte Saison hat Paloma in der Nachspielzeit das 3:3 gemacht, heute wäre es „ausgleichende Gerechtigkeit“ gewesen, wenn uns das gelungen wäre. Für uns ist wichtig, dass wir nach unten schon einen kleinen Puffer haben

Marius Nitsch (Trainer USC Paloma):
Wir waren – vor allem auch aus der letzten Saison – absolut gewarnt. HR spielt auf Kunstrasen vielleicht nicht immer die feinste Klinge, aber wir sind froh, dass wir die Aufgabe nun mit drei Punkten hinter uns haben. Nach dem guten Beginn mit einigen guten Chancen sind wir in einen Trott verfallen und haben nicht mehr so strukturiert gespielt. Wie schon gegen Concordia war es wieder ein Zittersieg. Viel Stückwerk, viel Hektik. Aber am Ende des Tages zählt nur der Sieg.

Statistik:
Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 31 Spiele: 12 Siege, 8 Remis, 11 Niederlagen, 48:55 Tore

2002/03: 0:2 / 1:0 Verbandsliga Hamburg
2003/04: 2:3 / 2:1 Verbandsliga Hamburg
2004/05: 1:1 / 0:6 Verbandsliga Hamburg
2005/06: 3:2 / 0:1 Verbandsliga Hamburg
2006/07: 1:0 / 0:0 Hamburg-Liga
2007/08: 2:2 / 0:1 Hamburg-Liga
2008/09: 1:2 / 3:0 Oberliga Hamburg
2009/10: 1:1 / 6:2 Oberliga Hamburg
2011/12: 3:2 / 3:2 Oberliga Hamburg
2012/13: 1:1 / 1:1 Oberliga Hamburg
2014/15: 0:4 / 1:3 Oberliga Hamburg
2015/16: 2:3 / 1:7 Oberliga Hamburg
2017/18: 2:3 / 0:0 Landesliga Hammonia
2018/19: 4:1 / 1:0 Landesliga Hammonia
2023/24: 3:3 / 1:0 Oberliga Hamburg
2024/25: 2:1 / --- Gamesright Oberliga Hamburg


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