22.09.2024 "Die Lösung kommt von ganz allein" - Billstedt nutzt "fiktive Überzahl" von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – SC V/W 04 Billstedt 1:2 (1:0)
Niendorfer TSV: Graefe – Neumann, Krüger, Duah, Wemakor – Merkle – Le. Meyer, Korth, Brückner (73. Seibou), Ali (88. Ramirez) – Dohrn (59. Janha) SC V/W 04 Billstedt: Majewski – Mundhenk, Dahaba, Lindener, Celikten (64. Wien) – Cone, Sayan (75. Janssen) – Kühn (46. Özenc), Simonovic (46. Fernandes), Stefaniuk – Burmester (46. Claus) Tore: 1:0 Korth (27.), 1:1/1:2 Claus (75./88.) Schiedsrichter: Adrian Höhns (TuS Dassendorf): Machte alles richtig. Insbesondere die Gelbe Karte für Claus (63.) für fortgesetztes Meckern war völlig korrekt. Behielt auch bei ein paar kniffligen Elfmeterszenen den Überblick. Gut! Beste Spieler: Neumann, Duah – Majewski, Sayan, Claus Zuschauer: 108
„Ein Spieler wie „Ibo“ (Ibrahim Ali) hat heute 90 Minuten lang nicht stattgefunden. Da kann Wacker froh sein, die hatten heute einen Mann mehr“, war Ali Farhadi nach dem Abpfiff stocksauer – während Gäste-Coach Ümit Taytanli seinen Spielern nach gut einer Stunde die neue Taktik zurief: „Schneller den Ball laufen lassen, dann kommt die Lösung von ganz alleine“.
In der ersten Halbzeit hatte sich Taytanli mit seiner Aufstellung allerdings noch verzockt, erst der Dreifachwechsel zur Halbzeit brachte den erhofften Umschwung. Bis dahin hatte jedes Team drei gute Szenen. Für die Hausherren scheiterte Merkle aus 16 Metern am guten Gäste-Keeper Sebastian Majewski (9.) und Leon Meyer verzog - nach schöner Flanke von Neumann - am zweiten Pfosten aus spitzem Winkel knapp übers Gehäuse (22.). Doch da aller guten Dinge ja bekanntlich Drei sind, leitete erneut Leon Neumann über rechts mit Speed die Führung ein. Seinen Chipball in die Box legte der gescholtene Ali quer und Leandro Korth hatte aus kurzer Distanz keine Mühe, zum 1:0 zu vollenden (27.).
Aber auch die Billstedter hatten ihre Momente. Der „Vollstrecker“ saß allerdings (noch) auf der Bank. Und so vergaben Ediz Sayan (schöner Schlenzer, knapp am linken Giebel vorbei; 13.), Philip Stefaniuk (aus 16 Metern an Keeper Graefe gescheitert; 20.) und Mario Burmester (ebenfalls pariert durch Graefe; 40.) durchaus gute Gelegenheiten.
Zur Pause dann der bereits erwähnte Dreifachwechsel durch Taytanli. Insbesondere die „Joker“ Fernandes und Claus stachen und drehten das Spiel. Vorher hätte allerdings der glücklose Björn Dohrn auf 2:0 stellen müssen – doch der frühere Tornesch-Goalgetter brachte die perfekte Hereingabe von Leon Meyer nicht an Majewski vorbei (50.). Von da an spielten fast nur noch die Gäste. Sayan scheiterte zunächst zweimal an Graefe (55./58.), aber „Joker I“, Evailton Fernandes (am Sachsenweg natürlich kein Unbekannter) bereitete mit einem starken Dribbling perfekt vor und „Joker II“, Ian P. Claus (wohl dem, der so von der Ersatzbank nachlegen kann), profitierte von einem Querschläger von Tim Krüger und vollstreckte aus fünf Metern zum 1:1 (75.). Für endgültige V/W-Ekstase sorgte kurz vor Ultimo dann sein technisch perfekter Schlenzer aus 14 Metern halblinks ins lange Eck zum 1:2 (88.). Niendorf machte auf – und Vorwärts hatte eine 3:1-Überzahlsituation, konnte den Konter aber nicht zur Entscheidung nutzen, weil Fernandes aus drei Metern über das leere (!) Tor zielte (90.). Das hätte sich Sekunden vor dem Abpfiff fast gerächt, aber Meyer köpfte am zweiten Pfosten denkbar knapp vorbei (90.+4).
Stimmen:
Ümit Taytanli (Trainer SC V/W 04 Billstedt): War direkt nach dem Abpfiff mit einem Spieler zu (Vertrags?-)Gesprächen in die hinterste Ecke des riesigen Niendorfer Stadions verschwunden und leider nicht mehr für ein Statement erreichbar.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Die schlechtere Mannschaft hat heute verloren. Das war wirklich kein gutes Oberligaspiel. Bis zur Halbzeit hatte Billstedt wohl noch nicht realisiert, dass das hier ein Rasenplatz ist. Wir sind momentan einfach auf unseren Positionen nicht gut besetzt. Es fehlen zu viele Jungs, das kriegen wir nicht abgefedert. Wir haben gerade eine ganz schwierige Zeit. Ein Spieler wie „Ibo“ (Ibrahim Ali) findet 90 Minuten lang nicht statt, da kann Wacker froh sein, die hatten heute einen Mann mehr. Das war schon frech. Wir sind momentan einfach absolut schlecht, haben keine Qualität auf dem Platz. Jetzt werden wir die Schrauben anziehen.
Statistik: Punktspiel-Bilanzk aus Sicht des Gastgebers (seit 1990**): 9 Spiele, 5 Siege, 2 Remis, 2 Niederlagen, 20:14 Tore.
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