28.09.2024 Dassendorfer Lehren - Halstenbeker One-Hit Wonder von Andreas Killat
vs.
TuS Dassendorf – SV Halstenbek-Rellingen 4:1 (4:1)
TuS Dassendorf: Gruhne – Kleine, Palo, K. Carolus, Büyüksakarya – Lam (67. Bojadgian) – Graudenz (46. Akkus), Möller (80. Giese), Kurt, Strömer (75. Reuels) – Kurczynski SV Halstenbek-Rellingen: Baese – Clausen, Granzow, Petersen, Zanko – Riesner (63. Eggers), Knottnerus (63. Jobmann) – Monteiro, Knies, Hoppe (46. Genao) – Nabizada Tore: 1:0 Graudenz (7.), 2:0 Kleine (27.), 3:0 Kurt (31.), 4:0 Möller (41.), 4:1 Nabizada (45.+3) Schiedsrichter: Paul Dühring (SVNA): Hatte mit der äußerst fairen Partie keinerlei Mühe und musste nur zweimal Gelb zeigen. Gute und unauffällige Spielleitung! Beste Spieler: Strömer, Möller, Kurt – Keiner Zuschauer: 198
„Das nimmt man als Trainer in der Ansprache an die Mannschaft natürlich gerne auf“, erinnerte TuS-Coach Thomas Seeliger sein Team an die 3:4-Niederlage vor knapp sechs Monaten gegen Halstenbek. „Damals haben wir die Meisterschaft verspielt. Das war uns heute eine Warnung. Man darf nie jemanden unterschätzen, du musst immer am Level spielen. Letztes Jahr sind wir bestraft worden. Das wussten die Jungs und sind deswegen entsprechend in die Partie gegangen“.
Trotz vieler Ausfälle (u.a. fehlten Harnik, Maggio, Dettmann, Götz, Rinik Carolus, Sowah) harmonierte die TuS-Elf wie aus einem Guss – und spielte HR vierzig Minuten lang an die Wand. „Wir sind wunderbar über die Außen in die freien Räume gekommen und haben toll kombiniert“, war Seeliger sehr zufrieden, während sein Gegenüber Heiko Barthel nach gut einer halben Stunde „ernüchtert“ feststellte: „Irgendjemand hat mir vorhin ein Bier versprochen – ich wäre jetzt soweit“.
Zu diesem Zeitpunkt hatten die Hausherren bereits drei tolle Treffer erzielt: Sven Möller mit der Hereingabe von rechts auf den zweiten Pfosten, Strömer mit der Kopfballablage in den Fünfmeterraum, wo Graudenz von einem Patzer von Petersen profitiert und locker zum 1:0 vollendet (7.). Wieder ist der sehr agile Strömer beteiligt, bringt das Leder mit einer starken Aktion über rechts vors Tor – und Eyke Kleine trifft mit dem gaaanz langen Bein aus 10 Metern zum 2:0 ins lange Eck (27.). Nur 200 Sekunden später der dritte Streich. Diesmal Okan Kurt mit dem Traumpass durch die Schnittstelle in den Lauf von Graudenz, der alleine auf den weit aus seinem Gehäuse geeilten HR-Keeper Norman Baese zusteuert, aber an diesem „hängenbleibt“. Der Ball bleibt aber „heiß“ und landet beim Passgeber Kurt, der aus fast 30 Metern ins leere Tor zum 3:0 vollendet (31.). Szenenapplaus auf der Wendelweg-Tribüne – und Barthel fragte nach einem Bier (s.o.).
Die Halstenbeker Abwehr? Nicht vorhanden! Und so marschierte Linksverteidiger Marvin Büyüksakarya über die Außenbahn bis an die Grundlinie. Seine flache Hereingabe landet im Rückraum bei Möller, der aus 14 Metern zum 4:0 unten rechts trifft (41.).Übrigens der 149. Treffer für „Mölli“ in seinem 384 Oberliga-Spiel. Die Feierstimmung zur Halbzeit wurde nur unwesentlich getrübt, als Omar Nabizada eine Zanko-Flanke aus kurzer Distanz per Kopfball-Aufsetzer zum 1:4-Ehrentreffer am auf der Linie klebenden Gruhne vorbei mittig ins Tor versenkte (45.+3).
So glorreich der erste Durchgang auch war - über die zweite Halbzeit gibt es hingegen kaum etwas zu berichten. „Mehr geht natürlich immer“, gab Seeliger hinterher unumwunden zu: „aber wir haben eine englische Woche mit einem kleinen Kader vor uns“. Dementsprechend schaltete die TuS mehrere Gänge zurück und spulte die Partie im „Verwaltungsmodus“ ab. So konnte Seeliger es sich sogar leisten, zwei Spielern aus der Kreisklasse (Niclas Reuels und Dominik Giese) für ihre Bereitschaft, auf der Bank zu sitzen und auszuhelfen (übrigens auch schon am letzten Freitag bei Vicky) zu „danken“ und schenkte ihnen ein paar Oberliga-Minuten.
Beide Teams hätten auch noch einen weiteren Treffer erzielen können, aber erst vertändelte Marcel Jobmann frei vor Gruhne (79.), dann scheiterte der letztjährige LSK-Goalgetter Mert Akkus mit dem Kopf am glänzend reagierenden Baese (90.). „Immerhin 0:0“, konnte Gäste-Coach Barthel dem zweiten Durchgang etwas positives abgewinnen.
Stimmen:
Heiko Barthel (Trainer SV Halstenbek-Rellingen): Sowas wie letzte Saison gelingt eben wohl nur alle 10 Jahre. In der ersten Halbzeit hat Dassendorf uns überrannt. Wir sind überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Wir wollten hier unser Ding machen, nicht mit einer Fünferkette oder so etwas agieren. Aber wir haben kaum Zweikämpfe gewonnen. Nach der Pause hat man gemerkt, dass beide Teams eine englische Woche vor sich haben. Dassendorf hat nur noch verwaltet. Und wir haben immerhin ein 0:0 geholt. Das war auch unsere Ansage in der Halbzeit. Hätte Dassendorf weiter Alarm gemacht, hätten wir wohl eine „Reise“ bekommen. Ein verdienter Sieg für Dassendorf, das muss man neidlos anerkennen. Das war heute in der ersten Halbzeit ein Klassenunterschied. Letzte Saison habe ich hier in der Pressekonferenz richtig gefeiert – jetzt ertrage ich die Niederlage wie ein würdiger Verlierer.
Thomas Seeliger (Trainer TuS Dassendorf): In der ersten Halbzeit haben wir mit unserem 4-3-3 alles im Griff gehabt. Wir haben super kombiniert und über die Außen viele Überzahlsituationen geschaffen und uns Chancen erspielt. Über das Gegentor kurz vor der Halbzeit ärgert man sich natürlich trotzdem. Nach der Pause haben wir ein bisschen umgestellt und hatten nicht mehr den Zugriff. Das wir nicht mehr die perfekte Performance. Letzte Saison bei der 3:4-Niederlage habe ich immer die versteckte Kamera gesucht, da lief alles gegen uns. Das war bei der Ansprache vor dem Spiel natürlich ein Thema in der Mannschaft.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1949): 17 Spiele, 11 Siege, 1 Remis, 5 Niederlagen, 30:22 Tore
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