27.10.2024 Paloma nutzt "mentalen Vorteil" von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – Niendorfer TSV 2:1 (1:0)
USC Paloma: Marschner – Amini, Burmeister, Spranger, Adjei (59. Lekaj) – Y. Albrecht (77. Jacobs), Ulrich – Werner (59. Blunck), Blöcker, Sabah (87. Wallner) – Fané (87. Gidion) Niendorfer TSV: Graefe – Neumann (84. Alassani), Duah, Wemakor, Janha – Huneke (23. Katanga), Speck – Le. Meyer, Santos Korth (84. Akugue), Rafii (71. Brückner) – Merkle Tore: 1:0 Sabah (37.), 2:0 Fané (72.), 2:1 Janha (86.) Schiedsrichter: André Becker (SV GW Eimsbüttel): Großzügige Linie, beide Seiten hätten gerne mehr Freistoßpfiffe gehabt. Aber das war schon in Ordnung so. Insgesamt gute und unauffällige Spielleitung. Beste Spieler: Ulrich, Sabah – Katanga, Le. Meyer Zuschauer: 110
„Heute hatten wir einen mentalen Vorteil, weil wir die letzten Jahre nie gegen Niendorf verloren haben“, freute sich USC-Coach Marius Nitsch nach dem Abpfiff, während sein Gegenüber Ali Farhadi feststellte: „Paloma liegt uns nicht“. Die letzten acht Partien (4-4-0) konnte der NTSV nicht gewinnen (siehe „Statistik“ am Ende des Berichtes).
Hinzu kamen die vielen Ausfälle. Gleich 10 (!) Spieler fehlten heute bei den Gästen (u.a. Grubba, Krüger, Dohrn, Linus Meyer, Kutschke, Ali) – und nach gut zwanzig Minuten musste auch noch Kapitän Fynn Huneke mit einer Knöchelverletzung vom Platz. Wahrlich keine guten Voraussetzungen gegen den „Angstgegner“. Trotzdem hatten die Gäste den besseren Start, waren in der ersten Viertelstunde optisch überlegen, hatten viele Eckbälle und gute Aktionen. „Aber wir sind leider keine Bestrafer-Truppe“, prangerte Farhadi die fehlende Durchschlagskraft in der Offensive an. „Es brubbelt so vor sich hin, wird aber nie richtig heiß“.
Der USC „riss zwar auch keine Bäume aus“ (O-Ton Nitsch), entwickelte aber deutlich mehr Torgefahr. Colin Ulrich mit einem Kopfball (15.) und Mohamed Fané (25.) verpassten noch die Führung, aber nach schönem Zuspiel von Quincy Adjei stocherte der durchgestartete Haron Sabah mit einem gaaaanz langen Bein das Leder aus acht Metern zum 1:0 über die Linie (37.). Keeper Graefe machte dabei keine glückliche Figur, ließ den „Kullerball“ regungslos ins kurze Eck passieren.
Nach der Pause legte der NTSV deutlich zielstrebiger los. Leon Meyer brachte binnen 70 Sekunden zwei gefährliche Flanken ins Zentrum. Doch erst scheiterte Lennart Merkle aus fünf Metern an Keeper Marschner (48.), dann köpfte Noha Katanga knapp vorbei (49.). „Heute hatten wir Spielglück und haben die Chancen überlebt“, so Nitsch. Nach gut einer Stunde nahm der USC wieder selbst am Spiel teil – und hätte direkt den zweiten Treffer nachlegen können (müssen). Nach einem Niendorfer Ballverlust (Farhadi: „Unsere Kinderkrankheit“) bringt Albrecht das Leder von halbrechts perfekt ins Zentrum. Dort steht der gerade eingewechselte Aulon Lekaj völlig blank, trifft aus elf Metern aber nur den linken Innenpfosten (63.). Aber die „Tauben“ blieben nun dran, wollten unbedingt den zweiten Treffer. Wemakor mit dem nächsten leichtsinnigen Ballverlust, Michel Blunck schaltet blitzschnell um und bedient am linken Strafraumeck Sabah, der von halblinks einen eher harmlos anmutenden Versuch ins lange Eck loslässt. Doch Goalie Graefe sieht erneut schlecht aus, kann den Ball nicht festhalten – so dass Fané aus kurzer Distanz zum 2:0 abstaubt (72.).
Damit war die Partie eigentlich gelaufen, aber Paloma nahm sich in den Schlussminuten eine weitere „Auszeit“. Nach feiner Vorarbeit von Wemakor setzt Janha aus sieben Metern zum Seitfallrückzieher an und trifft zum 1:2 (86.). Nun geriet der USC mächtig ins Schwimmen – aber der NTSV ist eben keine „Bestrafer-Truppe“, wie es Farhadi nannte. Alassani hatte aus vier Metern das leere Tor vor sich, wurde aber von Spranger im letzten Moment geblockt (89.). Riesenglück für die Gastgeber. Tief in der Nachspielzeit ein letzter Freistoß für den NTSV. Daniel „Bohne“ Brückner aus 20 Metern mit dem gefühlvollen Heber über die Mauer – aber Marschner sichert mit einer starken Flugeinlage die drei Punkte (90.+4).
Stimmen:
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Wir sind gut ins Spiel gekommen, hatten viele gute Aktionen. Aber momentan haben wir einfach „Spielpech“, bekommen die Pille nicht über die Linie. Wir sind leider keine „Bestrafer-Truppe“. Bei uns brubbelt es vorne immer so vor sich hin, aber es fängt nicht an zu kochen, wird im Sechzehner nicht richtig heiß. Und auf der Gegenseite machen wir einen Riesenfehler im Spielaufbau und Paloma mit seiner gefühlt ersten Chance das Tor. Nach der Pause waren die Jungs drauf und dran, das Spiel umzubiegen. In dieser Phase müssen wir mindestens ein Tor schießen. Das ist uns nicht gelungen, schade. Stattdessen wieder ein Fehler von uns und das 0:2. Das 1:2 hat uns dann gut getan, in den letzten zehn Minuten wäre auch noch der Ausgleich möglich gewesen. Wir sind zur Zeit arg gebeutelt, es fehlen einfach zu viele Spieler bei uns.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Wir haben heute fußballerisch keine Bäume ausgerissen. Gerade in der Anfangsphase kein gutes Spiel von uns. Zu Beginn der zweiten Halbzeit und in der Endphase nochmal genauso. Das kann einem um die Ohren fliegen, wenn du pro Halbzeit 10-15 Minuten herschenkst. Wir haben aber zum Glück die Niendorfer Chancen „überlebt“ und waren selbst sehr effektiv. Letztlich sind wir der glückliche Sieger und sehr froh über die drei Punkte. Aber eine Spitzenleistung war das heute nicht. Vielleicht hatten wir heute einen kleinen mentalen Vorteil, weil wir die letzten Jahre nie gegen Niendorf verloren haben.
Statistik: Gesamt-Punktspielstatistik aus Sicht des Gastgebers (seit 1945): 48 Spiele, 22 Siege, 9 Remis, 17 Niederlagen, 79:65 Tore
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