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29.10.2024 Pokal: Dassendorf macht die Schere! von Redakteur
   vs.  SC Victoria – TuS Dassendorf 3:1 (1:1) SC Victoria Rabe – Gündogan (70. Magens), Jungjohann, Mallwitz, Kahr – Pötzinger, Bergmann, Meyer (84. Eggers), Palzer – Adam (90.+1 Froehlich), Ernst (70. Gleich) TuS Dassendorf: Gruhne – Brown (65. Kleine), Palo, K. Carolus, (87. Möller), Büyüksakarya– Strömer, von Haacke, Kurt, Graudenz – Kurczynski (73. Akkus) Götz Tore: 0:1 von Haacke (3.), 1:1 Bergmann (HE. 37.), 2:1 Bergmann (76.), 3:1 Froehlich (90.+5) Schiedsrichter: Andre Becker (GW Eimsbüttel): Souverän, solide und ruhig. Fehlerlos gut! Tolle Aura! Beste Spieler: Bergmann, Adam, Rabe – von Haacke Zuschauer: 170 Abpfiff nach 95 unterhaltsamen Minuten. Vollkommen leere, enttäuschte Gesichter, hängende Köpfe auf der einen Seite. Und eine gelb-blaue Jubelarie auf der anderen Seite. Was für ein Gegensatz! Die Enttäuschung auf Seiten der Dassendorfer war nicht nur sichtbar. Geradezu spürbar waren Fassungslosigkeit und Trauer beim Serienmeister. Martin Harnik, der beim Aufwärmen wegen einer Verletzung passen musste, saß nach Spielende wie versteinert auf der Bank. Diese Niederlage tat weh. Dassendorfs Trainer Thomas Seeliger resumierte: „In der Liga sind es noch 20 Spieltage. Da kannst du aufholen. Aber im Pokal bist du eben raus.“ Genau das zeichnete sich zu Beginn der Partie überhaupt nicht ab. Dasse baute vom Anpfiff an Druck auf. Vor allem über die linke Seite ließ Ashton Götz seine Gegenspieler alt aussehen. Götz eröffnete das Chancenplus nach einer Ecke (2.). Sein Schuss konnte geblockt werden und Okan Kurts Nachschuss hielt Hendrik Rabe im Tor des SC Victoria. Eine knappe Minute später war der Keeper dagegen machtlos. Ecke Kurt. Julian von Haacke köpft unbedrängt zur Führung ein (3.). In der Folge zeigte Dassendorf schöne Kombinationen über Len Strömer, Fabian Graudenz und Okan Kurt. Victoria schwamm teilweise gegen das bekannt variable Spiel und die Positionswechsel der Dassendorfer. Offensiv blieb Vicky mit ein paar Fernschüssen harmlos. Doch ab der 20. Minute trat Dassendorf auf die Bremse. Da wurde der Anfangselan sichtbar reduziert. Aus dem Gefühl der Dassendorfer Spielkontrolle kippte die Begegnung in Richtung Victorias. Die Jungs von Trainer Sascha Bernhardt gewannen zunehmend die zweiten Bälle, erhöhten das Tempo und nutzten die Räume gut aus. Vor allem Raif Adam spielte seine Geschwindigkeit aus. Ab und zu könnte er sich aber auch mal rechtzeitig vom Ball trennen. Egal. Es macht riesig Spaß, wenn der Junge antritt! Da konnten sich die Defensivspieler Dassendorfs häufig nur mit Fouls behelfen. Den ersten richtigen Wendepunkt in der Spieldramaturgie erzwang Vicky. Einwurf von links. Der hohe Ball prallt zweimal auf und springt dann Innenverteidiger Kerim Carolus an den Arm (37.). Sehr unglücklich. Aber vorher hätte man proaktiv den Ball klären können, bzw. müssen. Gegen den scharf geschossenen Handelfmeter von Dennis Bergmann war Keeper Christian Gruhne im Bilde. Die Ecke hatte er geahnt. Aber trotzdem musste er den Ball zum Ausgleich passieren lassen (37.). Nach der Pause besaß Dassendorf einige gute Momente. Mehr aber auch nicht. Daraus resultierte eine klasse ausgespielte Chance (57.). Nach einer wunderbaren Vorlage von Götz und von Haacke kommt Jordan Brown frei zum Schuss, den Rabe hervorragend hält. Mehr klare Gelegenheiten ließ Vicky nicht mehr zu. Die Blau-Gelben waren griffiger. Oft auch eher am Ball als Dassendorf. Mit mehr Willen entstand die Führung der Gastgeber durch Bergmann (76.). Adam dribbelte vor den Strafraum. Dassendorf versuchte zu löschen. Aber nach mehreren Pressschlägen landete der Ball beim Ex-Dassendorfer Bergmann. Aus rund 13 Metern schoss er zur umjubelten Führung ein. Vicky brachte den Sieg nach Hause. Der dritte Treffer fiel nach einer Dassendorfer Ecke. Gruhne war mit in den gegnerischen Strafraum gelaufen. Vicky klärte. Der eingewechselte Paulk Froehlich startete auf links durch, überlief Marvin Büyükskarya einfach und trug den Ball ins leere Tor (90.+5). Riesiger Jubel und der Abpfiff folgten. Nach zwei Niederlagen in der GOL gegen direkte Konkurrenten ETSV und AFC folgte nun das Pokalaus. Das muss für die Dassendorfer Ansprüche viel zu wenig sein. Sieben Punkte Rückstand auf den Tabellenführer AFC in der Liga sind nicht wenig. Viel Erfahrung und ein wenig Mühe allein reichen nicht. Dazu fehlte auf dem Rasen ein Leader wie Martin Harnik, der seine Mitspieler pushen kann. Bester Mann war an diesem Abend Schiedsrichter Andre Becker. Über 90 Minuten behielt er eine klar erkennbare Linie. Er lag mit seinem Gespann in allen Entscheidungen richtig. Und zeigte viel Gefühl, als er den gelbverwarnten Carolus nach einem Wiederholungsfoul nicht ganz vom Platz schickte. Stimmen: Thomas Seeliger (Trainer TuS Dassendorf): Enttäuschend! Du gehst früh in Führung. Musst eigentlich das 2:0 nachlegen. Und dann haben wir den Faden verloren. Warum auch immer. Wir haben da nicht weiter gespielt. Haben ein bisschen gebettelt. Dann springt der Ball viermal auf im 16er und dann kriegst du den Elfmeter gegen dich. Und in der zweiten Halbzeit hast du dann doch wieder eine Phase, wo du dann besser im Spiel bist. Aber insgesamt waren wir heute einfach nicht gut. Die Abstände waren zu groß. Wir haben die zweiten Bälle nicht gewonnen. Dann muss man das Gefühl haben, dass Vicky mit Leidenschaft mehr investiert hat. Und dann kriegst du das zweite Tor nach gefühlt drei Pressschlägen. Liegst hinten. Das dritte Tor war ja nicht mehr entscheidend. Bitter. Sehr sehr bitter! Sascha Bernhardt (Trainer SC Victoria): Ich habe es eben den Jungs schon gesagt. Ich bin wahnsinnig stolz. Wahnsinnig dankbar, so eine Truppe zu trainieren. Das macht einfach nur Spaß. Die Jungs fighten füreinander, gehen in jeden Zweikampf. In der dritten Minute liegen wir 1:0 hinten und die arbeiten sich dann so zurück und haben ein Super-Spiel gemacht. Da ist man einfach nur glücklich, dankbar und wahnsinnig stolz. Heute wollten wir Dassendorf schon höher unter Druck setzen. Das haben wir auch gemacht. Richtig gut gemacht. Aber die ersten 15 Minuten hat es gebraucht, bis wir in die Abstände rein gefunden haben. Dasse spielt halt einen sehr speziellen Fußball. Das Zentrum ist sehr variabel. Die Spieler tauschen viel ihre Positionen. Und da muss man immer wachsam sein. Nach drei Minuten dachte ich so, oh, das geht in die falsche Richtung und war es die richtige Entscheidung, taktisch so aufzutreten, aber das ist am Ende natürlich sehr gut aufgegangen. |
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