09.03.2025 Ohne Hektik (und ohne viel Aufwand) zum Kantersieg von Andreas Killat
präsentiert:
vs.
USC Paloma – Hamburger SV III 6:1 (1:1)
USC Paloma: Marschner – Ulrich, Blöcker (75. Gidion), Spranger, Adjei – Niemann, Y. Albrecht (58. Burmeister) – Blunck (70. Mandelkau), M. Fané (58. Lekaj), Sabah – L. Albrecht (58. Treichel) Hamburger SV III: Günther – S. Fané, Mohr, Fedai, Ceesay (85. Braun) – Höcker, Khalil – Ntiti, Lodigkeit (62. Borgmann), Tahirsylaj (73. Mory) – Exposito Tore: 1:0 Sabah (1.), 1:1 Ntiti (40.), 2:1 Blöcker (48.), 3:1 Sabah (51.), 4:1 Niemann (73.), 5:1 Sabah (74.), 6:1 Niemann (78.) Schiedsrichter: Björn Lassen (Barsbütteler SV): Hatte in dem Spiel ohne nennenswerte Zweikämpfe wenig zu tun. Am Auffälligsten waren noch sein überpünktlicher Halbzeitpfiff (10 Sekunden zu früh) und der Abpfiff (ohne jegliche Nachspielzeit). Beste Spieler: Adjei, Sabah, Niemann – Fedai (1. Hz) Zuschauer: 160
„Wir wollten ganz bewusst keine Hektik aufkommen lassen. Das hätte – wie beim Hinspiel - nur dem HSV in die Karten gespielt. Wichtig war uns vor allem Spielkontrolle“, so erklärte USC-Coach Marius Nitsch die – nach dem Blitzstart nach 30 Sekunden – doch eher zurückhaltende Spielweise seines Teams. Denn nach dem schnellen 1:0 durch Haron Sabah (nach verunglückter Kopfballvorlage von HSV-Rechtsverteidiger Sidi Fané) spulte der USC die Partie bis zum Halbzeitpfiff ziemlich unmotiviert herunter. Auch auf dem Platz war es ungewohnt leise – und selbst Nitsch kam ohne jegliche Zwischenrufe aus.
Doch trotz des eher behäbigen Spielaufbaus kamen die „Tauben“ zu guten Chancen – weil der Tabellenletzte selten am Mann war und großzügig Räume zur Verfügung stellte. Den Freistoß von Moritz Niemann aus 20 Metern halblinker Position lenkte Keeper Sönke Günther mit etwas Mühe über die Latte (8.) und auch Yannick Albrecht (15.) und Luca Albrecht (20.) konnten den HSV-Torhüter nicht überwinden. „Danach war bei uns unerklärlicherweise der Stecker raus“, musste Nitsch mitansehen, wie sein Team plötzlich ins Schwimmen geriet. Nach tollem Zuspiel von Sidi Fané war Evan Exposito auf und davon, scheiterte aus acht Metern aber am stark reagierenden USC-Schlussmann Jonas Marschner (30.). Besser machte es kurz vor der Pause Lutonda Ntiti, der einen kapitalen Fehl-/Rückpass von Niemann erlief, Marschner umkurvte und zum 1:1-Ausgleich ins leere Tor vollendete (40.).
„In der Halbzeit waren alle nicht zufrieden und sehr selbstkritisch“, berichtete Nitsch und verzichtete ganz bewusst auf Auswechselungen. „Die Jungs sollten zeigen, dass sie es besser können“. Und genau das taten sie! Nach einem Niemann-Freistoß (fast von der Mittellinie!) kommt Blöcker zwischen zwei Verteidigern aus elf Metern zum Kopfball und „wischt“ das Leder wie einst Uwe Seeler mit dem Hinterkopf zum 2:1 in die Maschen (48.). Perfekter USC-Start, der nur 150 Sekunden später sogar noch ausgebaut wurde. Adjei schickt mit seinem Steilpass durchs Zentrum Sabah auf die Reise, der eiskalt zum 3:1 ins rechte Eck trifft (51.).
Jetzt konnte Nitsch beruhigt den Ersatzspielern Spielpraxis geben (Dreifachwechsel nach 58 Minuten) – aber „Hektik“ kam dadurch natürlich nicht auf. Der USC ließ Ball und Gegner laufen und nahm die löchrige HSV-Abwehr gekonnt auseinander. Binnen fünf Minuten fielen drei weitere Treffer: Nach feiner Vorarbeit von Mandelkau zimmert Niemann die Kugel aus 15 Metern wuchtig zum 4:1 unter die Latte (73.). Und nur 40 Sekunden später zieht Sabah über links in die Box (am indisponierten Mohr vorbei) und zirkelt das Spielgerät mit der Innenseite zum 5:1 ins lange Eck (74.). Ecke Sabah von links auf den zweiten Pfosten, Niemann ohne Mühe mit dem Kopf zum 6:1 (78.). Wenig Aufwand, viel Ertrag! Zwischendurch hatte Mandelkau noch den Außenpfosten getroffen (72.).
Mit nunmehr 50 Punkten rückt der USC bis auf einen Zähler an den ETV heran – und kann diesen am Dienstag (11.03.) im direkten Duell (Nachholspiel vom 19. Spieltag) sogar überholen und auf Platz 3 vorrücken! „Da wollen wir endlich auch mal einen Top-Gegner schlagen“, ist Nitsch bereits voller Vorfreude.
Stimmen:
Jannik Paulat (Trainer Hamburger SV III): Auch in der Höhe ein verdienter Sieg für Paloma. In der ersten Halbzeit haben wir – bis auf die erste Minute - genau das umgesetzt, was wir vorher besprochen haben. Wir wollten das Spiel langsam und langweilig machen. Das haben wir gut hinbekommen. Leider haben wir unsere Großchancen nicht genutzt, sonst hätten wir zur Halbzeit auch führen können. Nach der Pause kriegen wir zwei schnelle Gegentore und sind in alte Muster zurückgefallen. Die komplette Körperspannung war weg, kein Zweikampfverhalten und keine Laufbereitschaft mehr. Dann kriegst du auf diesem Niveau eben völlig verdient sechs Buden. Wir wissen um unsere Situation und haben nur kleine Ziele. Aber so, wie wir uns in der zweiten Hälfte präsentiert haben, hast du in jeder Liga Probleme.
Marius Nitsch (Trainer USC Paloma): Die ersten 20 Minuten waren wir vernünftig im Spiel, haben sehr forsch begonnen und viele gute Aktionen. Da hätten wir auch höher führen können. Aber dann war bei uns unerklärlicherweise der Stecker raus. Der HSV hatte ein paar gute Umschaltmomente und wir können uns glücklich schätzen, dass wir nicht in Rückstand geraten sind. So ehrlich muss man sein. In der Kabine waren wir alle nicht zufrieden und sehr selbstkritisch . Es tat der Mannschaft gut, dass wir zur Halbzeit nicht gewechselt und keine Hektik reingebracht haben. So konnten die Jungs sich beweisen und es besser machen. Nach dem 3:1 hatten wir sehr viel Räume, was in der Oberliga normalerweise nicht üblich ist. Es kam keine Gegenwehr mehr. Am Ende hätten wir sogar noch deutlich mehr Tore erzielen können, aber mit einem 6:1 bin ich vom Ergebnis her zufrieden. Über 90 Minuten gesehen war es aber nicht konstant gut. So eine Schwächephase wie vor der Halbzeit kann dich ein Spiel kosten. Da ist noch Luft nach oben. Wir haben jetzt 50 Punkte und freuen uns auf das Spiel am Dienstag gegen ETV. Da wollen wir endlich auch mal einen Top-Gegner schlagen.
Statistik: Punktspielstatistik zwischen beiden Teams aus Sicht des Gastgebers (seit 1986*): 7 Spiele: 5 Siege, 2 Remis, 0 Niederlagen, 22:9 Tore
*Hinweis: Die dritte Mannschaft des HSV nimmt erst seit 1986 am Spielbetrieb teil, hatte ihn nach der Saison 1993/94 für ein Jahr eingestellt, aber ab 1995/96 wieder aufgenommen.
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