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23.05.2004
Eimsbüttel versucht zwar alles, erreicht aber (vorläufig) von Peter Strahl



SV Rugenbergen - Eimsbütteler TV 3:3 (1:1)

SV Rugenbergen: Domnick – Scharnberg, Bödecker, Möller, Pirozzi (ab 46. Helmchen) –Brehmer, Meyer, Nickel, Perret – Barth, Drews
Eimsbütteler TV: Sager – Coban, Prostran, Feddern, Gülay – Friedrich (ab 46. Büyükodabasi),
Tomic, Kreutzer, Schwarz (ab 72. Aksoy) – Acar, Agemo (ab 60. Zequiraj)
Tore: 1:0 Parret (19.), 1:1 Tomic (31. – Foulelfmeter), 1:2 Büyükodabasi (57.), 2:2 Drews (75.), 2:3 Acar (81.), 3:3 Drews
Schiedsrichter: Laws (SC Victoria)
Beste Spieler: Domnick, Drews – fast alle gleich gut
Zuschauer: ca 120

«To be or not to be?» ließ bereits William Shakespeare seinen Hamlet fragen. So mag es auch den beiden heutigen Kontrahenten vor ihrem letzten Punktspiel dieser Saison im Hinblick auf ihre weitere Verbandsliga-Zugehörigkeit durch den Kopf gegangen sein. Den Eimsbüttelern vermutlich intensiver als ihren Bönningstedter Gastgebern. Auch wenn im Falle einer Niederlage für die Lokstedter noch geringe Chancen auf den Klassenerhalt bestehen würden (siehe „Auch am kommenden Sonntag“), so können diese doch nur als äußerst gering eingestuft werden. Die Platzherren mussten ebenfalls zumindest einen Punkt einfahren, um ganz sicher gehen zu können, weiterhin gegen die Hamburger Haute Volé antreten zu können. Denn die bislang erielten 42 Punkte garantierten um 15:00 heutiger Ortszeit trotz der sehr viel besseren Tordifferenz gegenüber Barsbüttel – im Gegensatz zu der in einer lokalen Fußball-Postille gemachten Aussage - noch nicht ganz den Status eines Erstligisten im HFV-Bereich.

Die Gäste zeigen von Beginn an, dass sie den Ernst aber auch die Gunst der Lage durchaus erkannt haben. Sie ziehen ein offensiv ausgerichtetes und auch für den kleinen ETV-Anhang erfreulich anzusehendes Spiel auf, ohne aber den Bönningstedter Moritz Domnick vor besondere Probleme stellen zu können. Statt dessen dann aber plötzlich und unerwartet nach einer Unaufmerksamkeit in der ETV-Abwehr das 0:1 durch Patrick Perret. Dennoch ist keine Resignation auf Eimsbütteler Seite zu erkennen, im Gegenteil jetzt bieten sich den heute in blauen Hemden spielenden Turnern vermehrt Torchancen. Der Ausgleich nach gut einer halben Stunde, den Sasa Tomic mit einem an Thomas Agemo verschuldeten Foulelfmeter erzielt, sehen auch die einheimischen Zuschauer als durchaus verdient an.

In der Halbzeitpause aller Orten, vor allem aber bei den ETV-Sympathisanten, lebhafte Handy-Gespräche. Auf dem Rupprecht- und Reinmüllerplatz steht es unentschieden, H-R liegt gar in Dassendorf hinten. Es sieht gar nicht so schlecht aus für die Lokstedter. Barsbüttel allerdings ist wohl entschwunden bei einer 3:1 Führung in Buxtehude. Doch keiner beschwert sich über diesen Spielstand, hatten doch schließlich die Este-Städter vor 16 Tagen auch an der «Hoheluft» drei Punkte abgeliefert.

Nach dem Wiederbeginn läuft Deniz Büyükodabasi als Einwechselspieler auf. Er ist es dann auch, der nach einer schönen Einzelleistung Domnick nach fast einer Stunde Spielzeit zum 2:1 bezwingen kann. Unter der Prämisse, dass sich die Halbzeitstände der anderen Spiele tendenziell nicht verändern, ist zu diesem Zeitpunkt die Liga-Zugehörigkeit gerettet. Aber nur gut eine viertel Stunde später erzielt Daniel Drews den Ausgleich. Nun muss wieder für einige Minuten gebangt und ein weiteres Bier geordert werden. Bis Gökhan Acar mit einem herrlichen Freistoß von knapp vor der Strafraum-Grenze nach bester Balakov-Manier seine Farben erneut in Führung und die nur wenigen ETV-Anhänger zum Jubeln bringt. Ist es geschafft, da nur noch zehn Minuten zu spielen sind? Doch nun geschieht Unverständliches: Statt nun zu versuchen, den Spielstand irgendwie über die Zeit zu bringen, schalten die Gäste nicht auf verstärkte Defensive um. So kommt, was in einem solchen Fall kommen muss. Dejan Prostran unterläuft ein haarsträubender Annahme-Fehler, den erneut Drews zum Ausgleichtreffer nutzt. Fast mit dem Schlusspfiff noch das 4:3, das Felix Sager aber durch mutiges Herauslaufen und guten Reflex verhindern kann, nur leider für die Katz’, wie es so schön im Volksmund heißt.

Nach Bekanntwerden der anderen VL-Resultate war es klar: Rugenbergen belegt als bester Aufsteiger einen hervorragenden sechsten Rang in der End-Tabelle, Eimsbüttel als Elfter kann nur noch hoffen. Hoffen, dass Nachbar Vicky die Nord-Oberliga erreicht oder BU und Buxtehude über die Aufstiegsspiele dorthin gelangt. Zu gönnen wäre es der sympathischen, nur bisweilen hitzigen, Mannschaft schon. Und wie heißt es so schön: «Die Hoffnung stirbt immer zuletzt». Spätestens am 13. Juni um 16:50 Uhr wissen Katja Gehrmann, Michael Richter und ihre Schützlinge, in welcher Liga sie in der nächsten Saison ihre Spiele bestreiten dürfen. Hafo.de hofft mit ihnen, dass es wieder die Verbandsliga sein wird.

Schiedsrichter Laws nahm bisweilen sein Signalgerät ein wenig spät in den Mund.

Punktspiel-Statistik ab 1946 aus der Sicht des Gastgebers:
20 Spiele(davon 16 in der Landes- und zwei in der Bezirksliga) – 8 Siege –3 Remis – 9 Niederlagen – 43:45 Tore.

Stimmen:

Michael Richter (Trainer Eimsbütteler Turnverband):
Meine Mannschaft hat sich nach 3:2 Führung einfach nicht klug verhalten. Wir haben es nicht verstanden, die Räume noch einmal eng zu machen. Stattdessen haben alle versucht, noch ein viertes Tor zu machen, was überhaupt nicht nötig war. Das Spiel hätte irgendwie über die Zeit gebracht werden müssen. Meiner ganz jungen Mannschaft hat dazu leider noch die notwendige Erfahrung gefehlt.

Thomas Buchauer (Trainer SV Rugenbergen):
Nach dem Sieg in Lohbrügge wollten wir auch heute unseren Fans nochmals drei Punkte schenken. Dass es dann nur ein Punkt geworden ist, damit muss ich aber zufrieden sein. Eimsbüttel hat alles gegeben, bei uns war so ein wenig die Anspannung weg. Doch im Großen und Ganzen, meine ich, war es doch wieder ein interessantes Spiel.


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