30.03.2025 Kalt, nass und zwei Elfmeter! von Redakteur
Stefan Knauß
präsentiert:
vs.
Niendorfer TSV – TSV Sasel 2:0 (0:0)
Niendorfer TSV: Graefe – Neumann, Krüger, Duah, Janha – Kromberg (46. Merkle), Huneke, Speck (87. Rafi), Ali (82. Alassani) – Akugue (75. Streubier), Kutschke (46. Dohrn) TSV Sasel: Lattke – Boakiye (84. Hoeling), Timm, Kassimou, Thele – Lüttgen, Gerken (84. Umurhan), Amiri (77. Gomes), Hoffmann – Lüllemann (65. Güzel), Kourkis Tore: 1:0 Dohrn (54., FE), 2:0 Merkle (75., FE) Schiedsrichter: Dr. Gerrit Breetholt (GW Eimsbüttel) - geballte juristische Kompetenz auf dem Platz und an der Seitenlinie – mehr geht nicht! Sehr gute Leistung der SR! Beste Spieler: Duah, Speck, Dohrn - Timm Zuschauer: 110
Überraschend wurde das Spiel trotz Hamburger Dauerregens am Spieltag auf den Niendorfer Rasenplatz gelegt. Der Rasen wird nicht nur sehr gut gepflegt, sondern verfügt mittlerweile über zwei neue Spielerkabinen an der Seitenlinie. Da kann man nicht mehr von einer Auswechselbank sprechen. Sehr bequem finden auf den roten Sitzschalen komfortabel und regensicher elf Spieler Platz. Nur die Trainer standen einsam vor den Kabinen und coachten lautstark ihre Teams. Für Sasels Trainer Jan Ramelow bedeutete die Rückkehr in die alte Heimat eine Reise in die Vergangenheit. Zeitweise war er nicht nur erfolgreicher Trainer von Niendorf 2 sondern auch Assistent von Ali Farhadi.
Die erste Halbzeit bot ein überschaubar ausgeglichenes Niveau. Mal ganz freundlich bemerkt. Flüssige Kombinationen gab der rutschige Untergrund nicht her. So wurde vornehmlich auf lang und weit gesetzt. Das setzte auf Niendorfer Seite Lennart Speck vielfach ansehnlich um. Hin und wieder hatte er heute ein paar Zuckerpässe am Fuß. Und die erste Chance für den NTSV (15.). Nach einer von rechts kurz ausgeführten Ecke nahm er Maß und zog ab. Sasels Keeper Anton Lattke konnte die Kugel über die Latte lenken. Wenig später spielte Speck einen schönen Pass durch die Mitte auf Finn Huneke. Der gab weiter auf Caspar Lovis Kremberg, einen Nachwuchsspieler aus Niendorfs U 19. Farhadi: „Wir sind froh, dass wir so eine gute Jugend haben.“ Kremberg setzte Ibrahim Ali in Szene, der im Strafraum an Lattke scheiterte (28.). Ali blieb ansonsten im gesamten Spiel relativ unauffällig. Seine besten Spiele zeigte er in dieser Saison bislang nach Einwechselungen.
Pause in Niendorf. Unter den Zuschauern befand sich Süderelbes Trainer Stefan Arlt, der sich auf das kommende Spiel gegen Niendorf vorbereitete. Im Dauerregen bereits am Reinmüller und nun auch am Sachsenweg. Aufopferungsvoll!
Farhadi hatte die richtigen Wechsel getätigt. Björn Dohrn und Lennart Merkle machten ordentlich Dampf nach vorne. Druck führt zu Fehlern. So wie beim ersten Elfmeter. „Brandy“ Duah lief in vollem Tempo gegen den Ball in den Saseler Strafraum und hakte wohl bei Sasels Lukas Kourkis ein. Klare Berührung und Strafstoß. Ramelow war mächtig sauer und schimpfte lautstark. Dohrn schoss unbarmherzig zur 1:0 Führung ein (54.). Von nun an stellte sich Niendorf tiefer und lauerte auf Konter. Die klaren Chancen besaßen die Spieler von Farhadi. Dohrn (64.) allein von halblinks aus zehn Metern neben die Kiste.
Ein Konter führte zur Entscheidung. Dario Streubier passte von rechts auf Dohrn. Der lief mit dem Ball durch den Strafraum in Richtung linke Seite. Lattke ging auf den Boden und hakelte beim Versuch den Ball mit den Händen zu erreichen ein. Dohrn ließ sich nicht bitten und sank zu Boden. Das war die Entstehung des zweiten und berechtigten Elfmeters (75.). 2.0 durch Merkle und ein total genervter Ramelow: „Dohrn rennt doch in Richtung Ikea!“ Da hatte Keeper Lattke also die falsche Entscheidung getroffen.
Bis zum Ende plätscherte die Partie eher vor sich hin. Der NTSV gewann verdient. Mal wieder stark ersatzgeschwächt. Aber hoch motiviert.
Stimmen:
Jan Ramelow (Trainer TSV Sasel): Das Spiel war so ein bisschen wie das Wetter. Insgesamt nichts großartiges passiert. Erste Halbzeit haben wir gut verteidigt. Aber es bringt auch nichts alles schön reden zu wollen. Die beiden Elfmeter sind so was von bescheuert. Also das eine ist nach einer Ecke. Wenn wir keinen Fehler machen, haben wir sogar ein Umschaltspiel nach vorne. Beim zweiten Elfmeter rennt der Stürmer Richtung Eckfahne und dann legen wir den. Wir haben heute ein bisschen mehr Tiefe finden müssen. Gerade übers Tempo. Am Ende ist das ein Spiel, wenn das alles kontrolliert bleibt, dann ist das vielleicht ein Null zu Null. Dann fährst du weg, holst einen Punkt und das ist bei Niendorf absolut in Ordnung. Aber wenn du zwei solche Elfmeter verursachst? Was willst du dagegen sagen? Dann ist es so. Dann verlierst du hier Zwei zu Null.
Ali Farhadi (Trainer Niendorfer TSV): Leckerbissen! Auf einem unteren Niveau war das Spiel ausgeglichen.Es ist halt wirklich mal was anderes. Dauerregen. Rasen. Alles so ein bisschen gewöhnungsbedürftig. Wir haben heute rotiert. Das hat in der ersten Halbzeit mit einem Stürmer nicht ganz so geklappt, wie ich mir das vorgestellt habe. Aber unter Strich ist es, glaube ich, nicht unverdient, dass wir hier am Ende als Sieger vom Platz gehen. Die klareren Chancen hatten wir. Sasel hatte in der ersten Halbzeit zwei, drei gute Konterchancen. Aber unterm Strich bin ich bei Jan. Die Elfmeter sind verdammt gut raus geholt worden. Unterm Strich schwierig schwierig schwierig. Aber wir haben zu Null gespielt. Haben eine coole Serie gerade und wollen das so lange wie möglich aufrecht erhalten. Zumindest bis Donnerstagabend und dann gucken wir mal, was Freitag bei Süderelbe los ist.
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