15.08.2004 Derby-Prüfung bestanden: Alle Bestandteile waren vorhanden von
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SV Halstenbek-Rellingen – VfL Pinneberg 1:2 (1:0)
Halstenbek-Rellingen: Develi – Bressem – Tolkmitt, Hamzic – Grabow, Wroblewsky (78. Ockens), Grgic (63. Bösch), Rückert, Kranz – De Bilio (46. Zabel), Schabacker VfL Pinneberg: Barth – Gregori – Hermberg, Stars – Kurzberg (61. Diedrichsen), Bliemeister (14. Dobirr), Avarello, Schwoy, Arifi – Bankowski, Bayram (71. Jakobeit) Tore: 1:0 Schabacker (04.), 1:1 Schwoy (62., FE / Tolkmitt an Schwoy), 1:2 Bankowski (76.) Schiedsrichter: Eschner (Ahrensburg) Gelbe Karten: Hamzic, Grgic, Bressem – Bayram, Schwoy, Stars, Gregori, Arifi, Diedrichsen Gelb-rote Karte: Avarello (78., Foulspiel/Ballwegschlagen) Zuschauer: 500 Beste Spieler: Bressem, Rückert - Barth, Schwoy Besonderes Vorkommnis: Pinneberg beendet die Partie mit neun Spielern, da Arifi nach einer Verletzung rausmusste, aber Trainer Bliemeister schon dreimal gewechselt hatte (81.)
Der Favorit tat sich schwer. Er wankte stark und musste ganz schöne HR-Sturmböen über sich ergehen lassen, doch am Ende setzte sich mit dem VfL Pinneberg die spielstärkere Mannschaft durch. Dafür war aber in einem hitzigen Derby eine Leistungssteigerung im zweiten Durchgang nötig. Zudem konnte man sich am Ende in Unterzahl bei der Latte und beim guten Torhüter Barth bedanken. Beide Komponenten hielten den nicht unverdienten 2:1-Erfolg fest.
Die bekannten, erwarteten und berüchtigten Derby-Bestandteile, die so ein Zusammenkommen zweier Nachbarn so spannend machen, waren alle vorhanden. Neun Verwarnungen, ein Platzverweis, eine nicht geahndete Tätlichkeit, ein strittiger Elfmeter, 500 Zuschauer, Pfosten- und Lattentreffer, sechs Minuten Nachspielzeit: Alles war dabei. Und es ging sofort los wie die Feuerwehr. Schabacker ließ die Platzherren nach vier Minuten jubeln. Zudem überraschte HR-Trainer Berndt seinen Kontrahenten Bliemeister mit seiner Aufstellung. Neuzugang und Ex-Pinneberger Rückert zog im Mittelfeld die Fäden und lief nicht als Sturmspitze auf. Bliemeister reagierte schnell und nahm seinen Sohn heraus, um mit Dobirr einen defensiveren Part gegen Rückert zu stellen. Insgesamt wirkten die VfLer unsicher, sie konnten nur eine einzige Möglichkeit bis zur Pause vorzeigen. Neuerwerbung Kurzberg (vorher Quickborn) scheiterte nach einer geschickten Körperdrehung an Halstenbeks Develi. Auf der Gegenseite hätte Rückert sein ganz persönliches Tor machen können. Vor der Saison war er vom VfL zu HR gewechselt und man merkte ihm seinen Willen und seine Motivation an, gegen die alten Kameraden zu glänzen. Sein Kopfball in der 25. Minute verfehlte das Tor nur knapp. Glück besaßen die Pinneberger auch nach einer knappen halben Stunde. Grgic foulte Gregori, ohne das Schiedsrichter Eschner es ahndete. Gregori beschwerte sich bei Grgic, beide standen Kopf an Kopf gegenüber, bis Gregori seinem Gegenüber eine Kopfnuss versetzte. Ein klarer Platzverweis, doch der Unparteiische hatte es nicht richtig sehen können. Unverständlich, warum er dann aber beiden den gelben Karton zeigte.
Nach der Pause sah man andere Pinneberger auf dem Rasen. Nicht das Bliemeister gewechselt hatte, der Einsatz wurde vermehrt, die Einstellung hatte sich geändert. Der Minutenzeiger hatte auf der Uhr gerade zwei Runden hinter sich, da hämmerte Kurzberg das Leder an den Pfosten. Kurz darauf rettete jedoch Barth hundert Meter entfernt gegen den eingewechselten Halstenbeker Zabel (49.). Die Gäste übernahmen immer mehr das Kommando und nisteten sich in der gegnerischen Hälfte ein. Der verdiente Lohn kam höchst umstritten zustande. Freistoß für Pinneberg, langer Ball in den Strafraum, Schwoy dreht sich in den Gegenspieler Tolkmitt - ihm hatte man sowieso eine gebrauchte zweite Halbzeit angedreht - rein und fällt. Eschner zeigte sofort auf den Punkt. „Ein Kann-Elfmeter, den man aber ruhig geben kann“, erklärte Schwoy nach dem Abpfiff. Tolkmitt war ganz anderer Meinung und wütete noch Minuten nach dem Ende. Doch es nutzte nichts. Schwoy verwandelte und Bankowski erzielte sogar wenig später das 2:1 für den VfL.
Erst danach wachte HR auf. Innerhalb von kurzer Zeit dezimierten sich die Gäste. Erst musste Avarello per Ampelkarte runter, dann ging Arifi verletzungsbedingt raus. Auf einmal standen sich elf Halstenbeker und neun Pinneberger gegenüber, die aber den knappen Vorsprung retteten. Rückert traf per Kopf die Latte (84.), Zabel drosch das Spielgerät volley knapp drüber (87.), Bressems Freistoß entschärfte Barth (89.) und Barth rettete gegen Rückert (90.). Die Chancen zum Ausgleich waren da, er wäre wohl auch gerecht gewesen. Doch insgesamt rächte sich die Passivität nach der Halbzeit. Der VfL verschlief dagegen die erste Halbzeit, steigerte sich rechtzeitig und machte den ersten Schritt zum Wieder-Aufstieg perfekt.
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