Das Spitzenspiel des zweiten Verbandsligaspieltages sollte es werden. Fußballerisch mag es das gewesen sein, vom Zuschauerzuspruch eher nicht, denn nur 150 Zuschauer wollten sich bei gutem Wetter das Spiel des BSV bei Paloma ansehen. War es nun wegen der Olympiade ? Das Wetter kann’s nicht gewesen sein, das spielte zum größten Teil mit.
Die ersten 20 Minuten gehörten alleine dem BSV. USC-Trainer Frank Hüllmann gab später zu, dass seine Mannschaft die Anfangsphase total verpennt hatte. Bereits nach fünf Minuten herrschte ständig Gefahr vor dem Paloma-Tor und eine Minute später musste Sebastian Voss das erste Mal sein Können beweisen und einen Kopfball von Timo Boesch aus 11 Metern entschärfen.
Insbesondere Thomas Bode sorgte immer wieder für Gefahr. In der 31. Minute scheiterte er mit einem Heber nur knapp, ebenso wie mit einem Kopfball in der 37. Minute nach einem Freistoß. Gegenspieler Guido Stendel hatte so seine Probleme, während Mortaza Naseri „Goalgetter“ Frank Grobitzsch in der ersten Hälfte recht gut im Griff hatte.
Viele Torchancen hatte der USC in der ersten Hälfte nicht. Eine Unsicherheit bei Schlussmann Björn Crüger nach einem Ehlert-Freistoß (12.) gehörte dazu, ebenso wie ein Schuss von Marco Marczynski den Crüger nur wegfaustete (32.). Dennoch gingen die Tauben mit einer 1:0-Führung in die Kabine: Das lag unter anderem an Dirk Savelsberg, der sich schön über rechts durchsetzte, auf den zweiten Pfosten flankte, wo „Atze“ Ehlert per Kopf zu Jan Illmer gab, und der zum Pausenstand vollendete. Sehr glücklich und die erste gelungene Aktion von Illmer.
Den besseren Start nach der Pause erwischte der BSV, denn schon in der 51. Minute gelang der Ausgleich. Mahir Hamurcu hatte seinen Gegenspieler Niki Nitschke im Strafraum gelegt. Kevin Oje zeigte auf den Punkt und Frank Grobitzsch verwandelte sicher rechts halbhoch.
Paloma steckte nicht auf und arbeitete weiter. Marco Marczynski traf in der 58. Minute nur den Pfosten, nachdem Jan Illmer zuvor schön gestört hatte und den Ball zu seinem Stürmerkollegen weitergegeben hatte. Sechs Minuten später hatte Marczynski mehr Glück: Außerhalb des fünf-Meter-Raumes (siehe Fotos), stieg er mit Keeper Crüger hoch, der BSV-Keeper ließ den Ball los und Marczynski vollendete ohne Mühe zur 2:1-Führung.
Przemek Osinski (war ab der 46. Minute für den gelb-rot-gefährdeten Savelsberg dabei) hätte in der 69. Minute alles klar machen können, doch als er alleine auf das Tor zulief, versagten die Nerven.
Dann ging alles ganz schnell. Während Paloma schon versuchte die Führung über die Zeit zu retten (ganz langsame Illmer-Auswechslung nachdem er vorher extra auf die gegenüberliegende Seite geschickt wurde), drehte Buxtehude noch einmal auf. Marcel Edelmann und Mortaza Naseri klärten in der 82. Minute nicht energisch genug vor dem eigenen Tor, so dass „Grobi“ zum Schuss kam. Den ersten Versuch hielt Sebastian Voss noch glänzend, beim zweiten war auch er machtlos.
Vier Minuten später dann sogar das 2:3 durch den eingewechselten Malte Bröde und damit die Entscheidung.
Die Freude war unbändig bei den Gästen, bei Paloma hingegen gab es lange Gesichter. Verständlich.
Nicht unerwähnt bleiben sollen hier die Taten des Kevin O. von St.Georg/Horn. Insgesamt wirkte er nicht immer sicher, insbesondere hätte er Paloma zwei Elfmeter gewähren müssen. Einen wegen eines klaren Handspiels, den anderen wegen eines Fouls an Dennis Rodhorst. Beide Mannschaften machten es ihm aber auch nicht gerade leicht.
Stimmen:
Wolfgang Nitschke (Trainer Buxtehuder SV): Wir haben die erste Halbzeit dominiert, von daher war die Führung für Paloma zur Halbzeit ziemlich tragisch für uns. Das Foul an Björn Crüger würden von 100 Schiedsrichtern wohl 99 pfeifen. Der heute hat es nicht getan. Aber auch diesen Rückstand hat die Mannschaft weggesteckt.
Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma): Das 1:0 zur Pause war glücklich, denn wir haben die ersten 20 Minuten verpennt. Warum das so ist, weiß ich nicht. Wir kamen gut aus der Halbzeit, gingen wieder in Führung, träumten aber hinten beim 2:2 und gerade beim 2:3. Den hätte man auch klären können, ohne dass es ein Tor wird. Ich habe Buxtehude nicht eindeutig besser gesehen, aber die Mannschaft die ein Tor mehr geschossen hat, hat den Sieg auch verdient. Nun gucken wir mal was passiert, uns war klar, dass wir nicht alle Spiele gewinnen. Mich hat geärgert, dass der Schiedsrichter zumindest den einen Elfmeter nicht gegeben hat.
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