29.08.2004 Höchst leistungsgerechtes Remis in Niendorf von Peter Strahl
Niendorfer TSV – SV Lurup 1:1 (0:1)
Niendorfer TSV: Tholen – Westphal, Scholz, Haselhorst, Großkopf – Prange, Fienup (ab 55. Raatz), Semtner (ab 60. Gehrke), Heick – Wittiber, Alexander Holm SV Lurup: Koch – Blunck, Esbruch, Vatrov, Heinßen – Niedermeyer, Carallo, Windscheid, Kaladic – Henricy (ab 75. Trilk), Weber (ab 60. Suaidy) Tore: 0:1 Esbruch (42.), 1:1 Großkopf (47.) Schiedsrichter: Okun (BSV 1919) Beste Spieler: Geschlossene Mannschaftsleistung – Heinßen, Carallo Zuschauer: ca 150
In den Annalen des Hamburger Fußballgeschehens muss man schon weit zurück blättern, um auf Punktspielbegegnungen zwischen den heutigen Kontrahenten zu stoßen. Es war zum Ende der 60er, als sich die beider Ligateams in zwei Spielzeiten hinter einander in der Germania-Staffel (2. Liga) begegneten. Für Uraltfans sicherlich noch in Erinnerung das 4:5 auf Niendorfer Geläuf in der Saison 68/69. Zur historischen Vervollständigung und zur Befriedigung der an Statistik Interessierten sollte aber auch noch die Serie 1946/1947 erwähnt werden. Ob sich auch daran noch jemand unter den heutigen Zuschauern erinnern konnte? Sei es wie sei, auf niedrigsten Hamburger Level in der Staffel B1 trennten sich die Aushängeschilder beider Fußballabteilungen damals 2:1 und 2:2.
Die am Sonntag-Nachmittag am Sachsenweg zum nunmehr siebten Aufeinandertreffen erschienenen Zuschauer dürften aber weniger wegen der vor 36 Jahren gefallenen neun Torerfolge dorthin gekommen sein, sondern vielmehr im Hinblick auf die Geschehnisse vom vergangenen Wochenende, als die Gäste zu Hause zehn gegen H/R und die NTSVer vier Bälle in Pinneberger Gefilden in den jeweils gegnerischen Toren versenken konnten. Die Voraussetzungen für ein auch heute torreiches Spiel waren somit jedenfalls gegeben und Torerfolge will nun einmal der Besucher eines Fußballspiels zu sehen bekommen.
Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt, wusste schon Wilhelm Busch zu sagen. Tore gabe es nur deren zwei, dafür aber ein für Verbandsliga-Verhältnisse hochklassiges und äußerst abwechslungsreiches Spiel.
Von Beginn an ist auf dem Rasen ein abwechslungsreiches Geschehen wahrzunehmen. Obwohl die Gäste ein wenig mehr in der gegnerischen Spielfeldhälfte auftauchen, sind die spektakuläreren Torschüsse auf der anderen Seite zu sehen. Alexander Holm mit einem Volleyschuss auf Flanke von Carsten Wittiber und der Knaller von Jörn Großkopf knapp über das Gehäuse seien nur stellvertretend für viele gute Szenen beider Teams genannt. Doch was alleine fehlt, ein Torerfolg, von wem auch immer, stellt sich doch noch zu einem Zeitpunkt ein, als sich schon eine Schlange vor dem Bierstand zu bilden beginnt. Der Eckstoß von links wird weiter geleitet und landet genau auf dem Kopf von Marco Esbruch, der in vorbildlicher Haltung die Führung für seine Luruper erzielt.
Kaum ist der Anpfiff zur zweiten Halbzeit verhallt, da landet das Objekt der allgemeinen Begierde beim heutigen Geburtstagskind Großkopf. Der nun schon 38jährige Routinier zögert nicht lange und beschenkt aus kurzer Entfernung sich und die Seinen mit dem wohl platzierten Ausgleichstreffer. Und nicht nur das. Wie der höchst motivierte und temperamentvolle Stadionsprecher feststellt, ihm gelingt damit zugleich das erste Verbandsliga-Heimspieltor in der Niendorfer Vereinsgeschichte. Obwohl danach weder hüben noch drüben das Spielgerät im Ziel landet, bleibt die Begegnung weiterhin äußerst abwechslungsreich und endet mit einem Ergebnis, das den Leistungen beider Teams in jeder Beziehung gerecht wird.
Schiedsrichter Okun konnte in einem recht fairen Spiel einen harmonischen Nachmittag verleben.
Punktspiel-Statistik ab 1945 aus der Sicht des Gastgebers: 7 Spiele– 2 Siege –2 Remis – 3 Niederlagen – 11:13 Tore.
Stimmen:
Oliver Dittberner (Trainer SV Lurup):: Nicht nur HAFO.de ist gut, sondern wir haben heute auch einen guten Verbandsliga-Aufsteiger und einen guten Oberliga-Absteiger gesehen, also auch ein gutes Spiel mit einem guten Resultat.
Heino Stemmann (Trainer Niendorfer TSV): Wir haben heute an der Grenze unserer Möglichkeiten gespielt. Mehr scheint für uns nicht machbar zu sein , und ich bin deshalb auch voll und ganz zufrieden.
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