Eidelstedt: Jahn – Kalender, Steinhardt, Stehl – Grzesik (ab 69. Madugu), Meesenburg, Schwenke, Gries, Eta, Nikolinas (ab 76. Ude) – Paulick (ab 83. Njie) Paloma: Voss – Edelmann – Nasseri, Stendel, Hamurcu – Rodhorst, Savelsberg (ab 86. Osinski), Ehlert, Avarello – Illmer (ab 90. Pannen), Marczynski (ab 90. Güsmer) Tore: 0:1 Avarello (61.), 1:1 Paulick (63.), 1:2 Illmer (66.) Schiedsrichter: Bliesch (Niendorfer TSV) Beste Spieler: Paulick – Avarello, Ehlert Zuschauer: 172
Die Aussagen beider Trainer auf der Pressekonferenz wirkten ein wenig wie Entschuldigungen. „Wir wussten, dass uns hier ein sauschweres Spiel erwartet“, äußerte sich Gäste-Coach Frank Hüllmann nach dem 2:1-Sieg seiner Tauben beim Aufsteiger. Und SVE-Trainer Peter Cohrs gab zu: „Wir hatten großen Respekt vor Paloma, wollten zunächst unsere Defensive stabilisieren und den USC spielen lassen.“ Beide Statements waren zutreffend für ein Spiel, das eine Stunde lang lausig anzusehen war und das nach dem Tor zum 0:1 durch den alles überragenden Luigi Avarello doch noch eine muntere und unterhaltsame Partie wurde. Durch den glücklichen, jedoch keineswegs unverdienten Sieg schieben sich die Uhlenhorster auf Platz 5 der Tabelle. „Mit dem heutigen Erfolg haben wir die Schlappe daheim gegen Buxtehude aus der Vorwoche tilgen können“, so Frank Hüllmann. Eidelstedt bleibt im Tabellenmittelfeld, hat ebenso wie Mit-Aufsteiger Niendorf vier Zähler auf dem Konto und kann mit dem Saisonstart durchaus zufrieden sein. „Ich wollte zwar einen Punkt, trotzdem kann ich der Mannschaft keinen Vorwurf machen“, äußerte sich Peter Cohrs. Der 47-Jährige hat derzeit Geduld mit seiner jungen Mannschaft, die heute zu Spielbeginn im Durchschnitt gerade einmal 23,5 Jahre alt war: „Wir können und werden uns noch steigern. Meine Jungs lernen noch viel, normal für einen Aufsteiger.“
Cohrs bot gegen die Gäste aus dem Hamburger Osten ein 6-Mann-Mittelfeld auf, lediglich Timm Paulick, bester Akteur in Reihen des SVE, agierte als echte Sturmspitze. USC-Coach Hüllmann reagierte darauf, bot mit Marcel Edelmann einen Ausputzer auf, vor dem eine Dreierkette fungierte, die das Mittelfeld unterstützen sollte. Bedingt durch diese taktischen Zwänge egalisierten sich beiden Mittelfeld-Reihen, Torchancen blieben Mangelware. Die Größte für den Gastgeber hatte Georgios Nikolinas, dem völlig frei vor USC-Torwart Sebastian Voss die Nerven versagten, indem er den Ball am langen Pfosten vorbeischob. Ansonsten kaum Aufregendes in Hälfte eins, lediglich bei einem Schuss von USC-Stürmer Marco Marczynski muss Torwart Markus Jahn sein ganzes Können beweisen (39.). Nach Wiederanpfiff zunächst das gleiche Bild wie in den ersten 45 Minuten: Kaum Chancen, viel Kampf, wenig Sehenswertes. Das änderte sich allerdings schlagartig in der 61. Minute: Mit einem strammen Schuss aus knapp zehn Metern sorgte Luigi Avarello für die schmeichelhafte Führung der Gäste. Nun waren alle taktischen Anweisungen über den Haufen geworfen, Eidelstedt antwortete mit Wut im Bauch. Nur zwei Minuten nach der Führung gleicht Paulick für den Aufsteiger aus. Doch die Freude bei den Eidelstedtern hält nur schlappe drei Minuten. Avarello setzt sich über links durch und flankt in den Strafraum, wo Jan Illmer per Kopf zur erneuten Führung der Palomaten treffen kann (66.). Aber die Gastgeber stecken nicht auf, nur eine Minute nach Wiederanpfiff köpft Thorsten Steinhardt ans Aluminium. In den letzten 20 Minuten versucht es Eidelstedt mit der Brechstange, Trainer Cohrs setzt alles auf Offensive. Doch zwingende Chancen kann sich der Aufsteiger nicht mehr erspielen. Fazit: Am Ende siegte zwar nicht die bessere, aber die deutlich cleverere Mannschaft. Vor diesem Hintergrund ist der Erfolg der Palomaten durchaus als verdient zu bezeichnen. Allerdings hat sich Eidelstedt gegen einen der Top-Favoriten der Verbandsliga teuer verkauft.
Stimmen:
Frank Hüllmann (Trainer USC Paloma): Ich hatte schon vor dem Spiel geahnt, dass uns ein solch schwerer Spielverlauf bevorsteht. Wir hatten zwar auch ein wenig Glück, aber das Ergebnis geht in Ordnung. In Zukunft müssen wir bei eigener Führung viel mehr Routine zeigen und abgeklärter spielen. Die letzten 20 Minuten haben wir unnötig gezittert.
Peter Cohrs (Trainer SV Eidelstedt): Ich bin wegen der Niederlage natürlich nicht zufrieden, allerdings müssen sich meine Jungs heute nicht verstecken. Paloma hat mit dem Glück des Tüchtigen gewonnen, wir waren nicht clever genug. Aber ich glaube, dass mein Team sich im Laufe der Saison noch steigern kann.
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