Eintracht Nordhorn präsentierte sich nach der überraschenden Niederlage in der Vorwoche gegen Lübeck II wieder als echte Spitzenmannschaft: Von Beginn an beherrschte das Vonk-Team eine unsicher wirkende Victoria-Mannschaft, und tat dabei nicht mehr als notwendig.
Obgleich Nordhorn das Spiel dominierte, fielen zumindest die ersten beiden Treffer glücklich: Das 0:1 fiel, als Gert Goolkate einen Pressschlag gewann, SCV-Keeper Torsten Schönsee und Herion Novaku zum Ball sprinteten, Novaku diesen Sprint gewann und letztlich unbedrängt durch Schönsees Beine einschieben konnte. Auch beim zweiten Treffer sah der Hamburger Torwart nicht allzu gut aus: Lars Albers gab einen Freistoß aus 30 Metern halbrechter Position in der 16er hinein, Torben Rattelsdorfer köpfte aus neun Metern ungehindert Richtung SCV-Tor – und Schönsee bugsierte das Leder quasi mit beiden Händen selbst ins Tor. Victoria Offensiv-Abteilung fand bis dahin nicht statt. Die erste Torchance notierte man in der 45. Minute, als Timo Möbius sich ein Herz fasste und aus 16 Metern abzog. Der Ball flog drei Meter über das Gehäuse der Nordhorner.
In der zweiten Halbzeit schaltete Nordhorn einen Gang zurück. So bekam Victoria größere Spielanteile und hielt streckenweise gut mit. Und wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte Matthias Pornhagen etwas mehr Zielwasser getrunken: Innerhalb von vier Minuten vergab er zweimal aus aussichtsreicher Position. Erst zog er aus 18 Metern knapp am Tor vorbei (57.), dann setzte der Mittelfeldspieler nach einem tollen Florkiw-Freistoß nach, traf aber aus 11 Metern nur die Latte (61.). So waren es die Nordhorner, die noch einmal jubeln durften. Gert „Harry“ Goolkate nutzte eine seiner zahlreichen Chancen und überwand SCV-Keeper Torsten Schönsee aus zwei Metern mit einem Kopfball – trotz der Körpergröße von 1,98 Metern eine wahre Seltenheit.
Nach dem 0:3 war die Luft aus der Partie draußen. Zwar mühten sich beide Teams, den (mitgereisten) Fans noch etwas zu bieten, doch so recht wollte nichts mehr klappen.
Während es für Eintracht Nordhorn wieder bergauf geht, steht Victoria Hamburg mit dem Rücken zur Wand. Erst ein Zähler aus vier Spielen, und in vierzehn Tagen geht es zum SV Meppen. „Endlich mal ein leichter Gegner“, wie SCV-Trainer Bert Ehm mit einem ironischen Unterton bemerkte...
Stimmen:
Theo Vonk (Trainer Eintracht Nordhorn): Wir haben aus der Niederlage gegen Lübeck unsere Schlüsse gezogen und uns heute zurückfallen lassen, um dann vorn mehr Platz zu haben. Wir können noch besser spielen, als wir es heute gezeigt haben, der Sieg hätte höher ausfallen müssen. Positiv hervorzuheben ist der Einsatz von Kevin Thiel, der ein gutes Laufpensum zeigte und im Laufe der Saison die erhoffte Verstärkung werden wird.
Bert Ehm (Trainer SC Victoria Hamburg): In Halbzeit Eins war Nordhorn eine Klasse besser, nach dem Wechsel haben wir zumindest kämpferisch mitgehalten. Und wenn Pornhagens Lattentreffer reingeht, wird es vielleicht noch mal eng. Ich bin mit der Leistung meiner Mannschaft zufrieden. Gegen ein Team wie Nordhorn darf man keine Wunder erwarten.
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