05.09.2004 Niederlage für Schnelsen im Derby gegen Niendorf von Andre Matz
präsentiert:
TuS Germania Schnelsen – Niendorfer TSV 1:3 (1:1)
TuS Germania Schnelsen: Ludewig – Hardekopf, Koch, Postels, Engl – Rädel (ab 66. Voß), T.Wolf, Krohn, Heine - Masurat (ab 66. Steinberg), Jaziri (ab 73. O.Wolf) Niendorfer TSV: Tholen – Scholz, Westphal, Haselhorst (ab 67. Gehrke) – Großkopf, Semtner (ab 43. Raatz), Prange, Holm, Fienup - Heick, Wittber (ab 64. Tredup) Tore: 0:1 Heick (18.), 1:1 Rädel (31.), 1:2 Heick (60.), 1:3 Großkopf (77.) Schiedsrichter: Callies (Bergstedt) Beste Spieler: Rädel, Ludewig – Prange, Heick Zuschauer: 350
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"Wir spielen heute nicht nur gegen einen normalen Aufsteiger", wusste Germania-Trainer Holger Menzel schon vor dem Spiel, und er sollte recht behalten. Der Niendorfer TSV spielte im Derby keineswegs wie der "kleine Aufsteiger, der die drei Punkte beim großen Nachbarn lassen will", sondern zeigte von Anfang an, dass man an den Königskinderweg gekommen war, um drei Punkte mitzunehmen. Nach der Auftaktniederlage gegen Paloma folgte für den TSV ein Sieg gegen Pinneberg, danach ein Unentschieden beim SV Lurup und an diesem viertem Spieltag wurde es ein Dreier bei Germania Schnelsen. Und das kam so ...
Bereits in der siebten Minute war Carsten Wittiber gefährlich auf das Tor der Gastgeber zugelaufen. Ob es – wie vermutet – aus einer Abseitsstellung heraus war, ist im Endeffekt nicht mehr entscheidend, denn Wittiber fand in dieser Situation in Florian Ludewig seinen Meister. Der Schnelsener Schlussmann machte seine Sache heute sehr gut und ließ keine Gedanken an seinen Vorgänger, Mathias Jahnke, aufkommen. Die kalte Dusche für Germania folgte jedoch in der 18. Minute. Da hatte Marcus Heick aus ca. 16 Metern abgezogen und die Kugel schlug links unten unhaltbar ein. Schnelsen jedoch nicht geschockt. Insbesondere Björn Rädel sorgte immer wieder für schöne Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Mit einem wunderschönen Treffer stellte er in der 31. Minute den Ausgleich her, nachdem Mark Postels ihn schön in Szene gesetzt hatte. Andre Tholen, im Tor der Gäste, stand einen Tick zu weit vor dem Tor – oder war in dieser Situation einige Zentimeter zu klein. Auwar Jaziri, vielgelobter Schnelsener Torschütze der letzten Spiele, hätte drei Minuten später sogar die Führung für Schnelsen erzielt – wäre das Tor anerkannt worden. Nachdem Dennis Masurat gegen Andre Tholen energisch nachgesetzt hatte, gelang der Ball zu Jaziri. Aber eben da soll der Angreifer im Abseits gestanden haben. Also weiterhin "nur" 1:1 aus Sicht der Gastgeber. Das war auch gleichzeitig der Pausenstand, auch wenn Tholen vor dem Halbzeitpfiff noch eine Unsicherheit bei einem Masurat-Schuß zeigte, in der gleichen Minute aber ebenfalls noch einen abgefälschten Schuss von Björn Rädel wunderbar um den Pfosten lenkte.
Die 350 Zuschauer kamen heute voll auf ihre Kosten, denn nach der Pause ging das muntere Spielchen weiter. Gleich nach der Pause konnte Florian Ludewig einen Schuss von Daniel Prange nur im Nachfassen sichern, auf der anderen Seite kam Jaziri fünf Minuten später zu seiner einzig guten Chance, doch er schoss knapp über das Tor. Es ging schlag auf Schlag: Eine Minute später setzte sich Björn Rädel schön durch, doch nachdem er mehrere Niendorfer Spieler stehen gelassen hatte, lenkte Tholen seinen Schuss über das Tor. Andere Seite, erneut eine Minute später: Alexander Holm mit einem Schuss Zentimeter über das Tor von Ludewig. Jetzt war Niendorf wieder am Drücker, erarbeitete sich gute Chancen und der eingewechselte Stefan Raatz machte viel Dampf über die linke Seite. Marcus Heick gelang in der 60. Minute zum zweiten Mal an diesem Tage ein Treffer. Diesmal kam das Zuspiel von Carsten Wittiber und der Schuss war wiederum nicht zu halten für Keeper Florian Ludewig. Masurat und Rädel gingen vom Feld ("Rädel konnte nicht mehr", O-Ton Menzel), dafür brachte der Schnelsener Trainer die Offensivkräfte Torben Voß und Andreas Steinberg. Als Niendorf bereits das dritte Mal gewechselt hatte, verursachte Thorsten Heine ein unnötiges Foul an Alexander Holm, so dass die Niendorfer ab der 71. Minute in Unterzahl spielen mussten. Doch auch da waren sie die bessere Mannschaft – und machten sogar das 3:1: Raatz über links schön durchgesetzt, in die Mitte gepasst und dort stand Alexander Tredup zum Vollenden. Doch auch hier blieb Keeper Ludewig Sieger. Aber die Szene war noch nicht beendet, denn der nur abgeklatschte Ball kam zu Jörn Großkopf und gegen seinen Schuss aus 16 Metern war auch der Schnelsener Schlussmann machtlos – 1:3 ! Zwei großen Chancen auf Schnelsener Seite (Voß und Oliver Wolf) standen zwei auf der Niendorfer Seite (Prange und Großkopf) in der Schlussphase gegenüber, doch es blieb beim 1:3.
Schiri Callies war souveräner Leiter der Partie und leistete sich keine großen Schnitzer. Schön.
Stimmen:
Heino Stammann (Trainer Niendorfer TSV): In der ersten Halbzeit kamen wir mit Schnelsen überhaupt nicht zurecht. In der Pause haben wir dann im Mittelfeld umgestellt und das hat uns auf die Siegerstraße geführt. Daniel Prange hat mir heute gut gefallen. Dass nun zwei Wochen Pause sind, kommt unseren angeschlagenen Spielern entgegen.
Holger Menzel (Trainer TuS Germania Schnelsen): Wir haben das Spiel heute durch unsere Art und Weise verloren, wie wir die Viererkette gespielt haben. Nicht, dass wir sie gespielt haben. Zwei Tore haben wir aus dem Rückraum bekommen und da kann man nur sagen, haben wir gesegnet geschlafen. Für uns fängt die Saison erst jetzt an, denn wir hatten in den Spielen zuvor nur gegen Mannschaften aus dem unteren Tabellenbereich gewonnen. Das heute würde ein Prüfstand für uns sein, das sagte ich schon vor dem Spiel. Man muss überdurchschnittliche Leistung in dieser Verbandsliga bringen und darf sich keine Fehler erlauben, denn heute konnte man sehen, wie viel Qualität in der Liga steckt. Das haben vielleicht einige nicht so auf der Rechnung gehabt.
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