18.09.2004 Lund und Pedroso-Bussu mit Traumtoren von
Meiendorfer SV – Holstein Kiel II 4:3 (2:1)
Meiendorfer SV Cassel – Reymann, Rauch, Ngole, Roschlaub – Mau, Kirbach (ab 89. Weiss), Lund (ab 75. Schumann), Krohn (ab 46. Kramer) – Pedroso-Bussu. Heidrich Holstein Kiel II Frahm – Hummel (ab 67. Kopuk), Hardt, Mauersberger (ab 46. Shahhosseini), Ilski (ab 73. Schmidt) – Bruns, Schultz, Gersch, Rohwer – Wölk, Michalski Tore:1:0 Pedroso-Bussu (14.), 2:0 Lund (39.), 2:1 Gersch (45.), 2:2 Wölk (58.), 3:2 Heidrich (60.), 4:2 Pedroso-Bussu (65.), 4:3 Gersch (85.) Gelb-Rote Karte: Heidrich (84., wiederholtes Foulspiel) Schiedsrichter: Eschner (Ahrensburg) Beste Spieler: Lund, Pedroso-Bussu - Gersch Zuschauer: 271
Wer als objektiver Beobachter dem heutigen Spiel in Meiendorf beiwohnte, konnte durchaus zufrieden sein. Ein Spiel mit insgesamt sieben Treffern bekamen die 271 zahlenden Zuschauer zu bestaunen. Und davon waren gleich zwei dabei, die das Prädikat „Tor des Monats“ verdient haben. Am Ende strahlte dann vor allem auch Meiendorfs Trainer Frank Stolina. Und zwar über drei gewonnene Punkte, die insgesamt nicht unverdient waren, weil man vor dem Tor konsequenter auftrat als der Gegner. Nicht zufrieden konnten beide Trainer mit der Defensivarbeit ihrer Teams sein. Grob geschätzt hätte das Spiel nämlich auch 8:7 ausgehen können.
Beide Teams bemühten sich, von Beginn an nach vorne zu spielen. Die Kieler wirkten zunächst sogar etwas engagierter und zeigten, dass sie etwas Zählbares mit nach Hause nehmen wollten. So war dann die Führung der Meiendorfer eher etwas überraschend. In der 14. Minute war Davide Pedroso-Bussu das erste Mal sämtlichen Kieler Abwehrspielern entwischt und konnte ungehindert zum 1:0 einköpfen. Im Anschluss daran ließen in erster Linie die Gäste mehrere gute Möglichkeiten aus. Die beiden größten auf Kieler Seite vergab Peter Michalski, der jeweils frei vor Tim Cassel auftauchte, jedoch beide Male knapp am Tor vorbeizielte (21./ 28.). Auf der anderen Seite prüften zum einen Matthias Heidrich mit einem Distanzchuss und zum anderen Helge Mau aus kurzer Entfernung die Reflexe des gegnerischen Keepers (27./. 30.).
Nach einer abgewährten Ecke folgte die Minute des Norman Lund. Mit einer Direktabnahme hämmerte er regelrecht die Kugel unter die Querlatte. Kiels Torwart Heiko Frahm blieb hierbei keinerlei Abwehrmöglichkeit – das erste Traumtor des Tages (39.). Nach dem 2:0 setzten die Meiendorfer umgehend nach, doch das nächste Tor erzielten diesmal die Gäste. Kurz vor der Pause war Tore Gersch nach einer langen Flanke mit dem Kopf eher am Ball als Tim Cassel mit den Händen und konnte somit verkürzen. Ein grober Schnitzer des Ex-Lübeckers, der dementsprechend ärgerlich in die Kabine stapfte.
Nach der Pause zeigten zunächst die Meiendorfer einige gute Aktionen. Jubeln konnten jedoch erneut die Gäste. Michalski legte den Ball ab auf Kevin Wölk, und der Ball schlug dieses Mal unhaltbar ins untere linke Eck ein – ebenfalls ein sehenswerter Treffer (58.). Freude beim Kieler Anhang, der jedoch nur kurz andauerte. Der starke Normal Lund trieb zwei Minuten später den Ball durchs Mittelfeld, spielte dann einen Pass etwas zu ungenau in die Füße von Kiels Matthias Hummel, der sich jedoch den Ball sich umgehend von Matthias Heidrich abluchsen ließ. Heidrich nahm das Geschenk an und schob zum 3:2 für die Meiendorfer ein (60.). In dieser Phase ging die Partie rauf und runter, wobei schließlich Davide Pedroso-Bussu fünf Minuten nach der erneuten Führung für das zweite Highlight des Tages sorgte. An der Mittellinie startete der 21-Jährige sein Solo, bei dem er insgesamt fünf Gegenspieler ausspielte und am Ende auch noch Heiko Frahm links liegen ließ, bevor er zum 4:2 und seinem 5.Saisontor einschob (60.). Eigentlich schien die Partie jetzt gelaufen. Eigentlich. Denn auch die Meiendorfer Hintermannschaft wackelte weiterhin gewaltig. Und nachdem Matthias Heidrich sechs Minuten vor Schluss mit einer überzogenen Gelb-Roten Karten des Feldes verwiesen wurde, nutzten die Kieler ihre zahlenmäßige Überlegenheit umgehend zum 4:3. Nach einem Eckball schauten alle Meiendorfer zu wie erneut Tore Gersch zum Kopfball hochstieg und einnetzte (85.). In den Schlussminuten hielt Tim Cassel den Sieg fest, als er gegen den eingewechselten Meysan Shahhosseini glänzend parierte.
Fazit: Meiendorf zitterte sich am Ende zu einem Sieg, der mit Blick auf das Programm der nächsten beiden Wochen (Wilhelmshaven, Emden) doppelt wichtig erscheint. Die Kieler müssen mehr noch als ihr Gegner die Fehler im Defensivbereich abstellen, wenn endlich der erste Saisonsieg eingefahren werden soll.
Stimmen:
Hans-Friedrich Brunner (Trainer Holstein Kiel II): Das war eine ganz bittere Niederlage. Wenn man so gravierende Fehler im Abwehrbereich macht wie wir, darf man sich nicht wundern, wenn man so ein Spiel verliert. Wir haben bei jedem Gegentor mitgeholfen. Höhepunkt war sicherlich das 2:3, kurz nachdem wir den Rückstand aufgeholt hatten. Kurz zuvor hatte wohl jeder hier gedacht, dass wir das Spiel noch umbiegen. Das 4:2 war letztendlich die Entscheidung, obwohl wir sogar kurz vor Schluss noch die Chance hatten, einen Punkt mitzunehmen.
Frank Stolina (Trainer Meiendorfer SV): Es war heute vor allem ein Kampfspiel von meiner Mannschaft. Ich denke im Gegensatz zu „Mecki“ Brunner, dass man zumindest bei zwei Toren den Kielern nicht so viele Fehler unterstellen kann. Darüber hinaus haben wir auch unseren Teil dazu beigetragen, dass die Zuschauer, was die Anzahl der Tore, angeht voll auf ihre Kosten gekommen sind. Die Fehlerquote im Abwehrbereich war auf beiden Seiten ziemlich hoch, bei Kiel war sie am Ende zu hoch. Wir können diese drei Punkte äußerst gut gebrauchen, gerade wenn man sich unser Programm der nächsten Wochen anschaut.
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