06.09.2003 Mit Minimalistenfussball an die Spitze von Christian Grün
Husumer SV - Altona 93 0:1 (0:0)
Husumer SV: Teubler - Köster, Zehe, Voß - Albertsen (ab 67. Marohn), Cornils, Strehlow (ab 63. Herpel), Groth, Hansen - Alla, Alim (ab 84. Jensen) Altona 93: Hinz - Asante, Rector, Weber (ab 33. Kement) - Sokolowski (ab 72. Rohrberg), Urbszat, Jendrzey, Bajramovic, Reiter - Hartmann, Trochowski (ab 63. Sachs) Beste Spieler: Alla - Jendrzey, Rector Das Tor: 0:1 Asante (70.) Schiedsrichter: Yilmaz (Kiel) Zuschauer: 580 Gelb-rote Karte: Voß (Husum, 83., wiederholtes Foulspiel)
Nicht so schön anzusehen, aber effektiv und am Ende häufig erfolgreich: so sieht das Spiel von Altona 93 in dieser Spielzeit bisher aus. Auch beim gleichermaßen gut aus den Startlöchern gekommenen Husumer SV zahlte sich die Taktik, zuerst einmal hinten dichtzumachen aus. Nach zwei Ausflügen in das nördliche Nachbarland hat die Truppe von Andreas Prohn jetzt schon mehr Punkte aus Schleswig-Holstein entführt als in der gesamten letzten Saison.
Die erste Hälfte war ein rechter Langweiler. Beide Mannschaften schienen grossen Respekt voreinander zu haben. Dabei war Husum zu Beginn das etwas aktivere von zwei sehr vorsichtig agierenden Teams. Gerade in den Anfangsminuten wirkten einige Altonaer Spieler recht verschlafen und gingen nicht richtig zum Ball, wodurch Husum einige Chancen erhielt. Vor allem der quirlige Erion Alla stellte seinen Gegenspieler Tobias Weber dabei vor einige Probleme. Früh sah sich die AFC-Bank zum Handeln gezwungen und brachte Dormus Kement ins Spiel, der - so sein Trainer - in der Spielweise besser zum Gegenspieler passte. Die beste Möglichkeit in der ersten Hälfte hatten trotzdem die Gäste als Marius Jendrzey nach einer Hereingabe völlig frei zum Kopfball kam und den Kasten nur um Haaresbreite verfehlte (37.).
Im zweiten Durchgang änderte sich zunächst wenig am Gesamtbild - ausser das Altona konzentrierter und bissiger wirkte. Das Spiel war jetzt völlig ausgeglichen und plätscherte weiter ziemlich ereignislos vor sich hin. Alla blieb der auffälligste Husumer und tauchte noch zweimal vor dem Gästetor auf. Einmal klärte Hinz (51.) und beim nächsten Mal ging der Ball vorbei (66.). So richtig zwingend sahen die Bemühungen der Friesen aber zu keinem Zeitpunkt aus. Urplötzlich erzitterte dann das Gehäuse der Platzherren. Einen der vielen und meist ziemlich blind nach vorn geschlagenen langen Bälle hatte Jendrzey erreicht, und direkt abgezogen. Vom Innenpfosten bewegte sich die scharf geschossene Kugel parallel zur Torlinie, ließ sich aber nicht zum überschreiten derselben überreden. Wenig später war es dann doch aber soweit. Eine Reiter-Ecke wurde per Kopf verlängert und fiel Jonah Asante direkt vor die Füße. Der nicht gerade als Torjäger bekannte Verteidiger war Sekunden zuvor von seinem Abwehrchef nach vorne beordert worden. Eine glückliche Entscheidung, denn Jonah hämmerte den Ball hart und genau in den Torwinkel und ließ Andre Teubler im HSV-Tor keine Chance. In den Schlussminuten konnte Husum den gegnerischen Kasten nicht mehr ernsthaft in Gefahr bringen - zumal noch Marcell Voß nach einem Foul an Björn Hartmann die gelb-rote Karte sah. Es war am Ende ein zweifellos glücklicher Auswärtssieg für den AFC in einer Begegnung die lange Zeit wie ein typisches 0:0-Spiel aussah.
Stimmen:
Andreas Prohn (Trainer Altona 93): Der Platz hier ist so tief und uneben, das wir Schwierigkeiten hatten unser Spiel wie gewohnt aufzuziehen. Kurzpassspiel ist auf diesem Untergrund kaum möglich. Am Anfang sind auch nicht richtig in die Zweikämpfe gekommen und standen teilweise zu weit vom Gegner weg. Dadurch haben wir es Husum leicht gemacht. In der zweiten Hälfte standen wir dann diszipliniert in der Abwehr und haben kaum noch Chancen zugelassen. Aufgrund der Steigerung im zweiten Durchgang geht der Sieg denke ich in Ordnung.
Einen Bericht aus Husumer Sicht gibt es auf der Homepage des Husumer SV. Immer wieder interessant, wie unterschiedlich ein Spiel je nach Blickwinkel gesehen werden kann ;-)
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