Nach einem verdienten Sieg, allerdings sprichwörtlich in letzter Minute, konnte sich Barmbek-Uhlenhorst vorerst von den Abstiegsrängen verabschieden. Der Sieg war deshalb verdient, weil BU es deutlich besser als die Gäste verstand, die eigenen fussballerischen Möglichkeiten auszunutzen. Bei St. Pauli hingegen sorgte die dritte Niederlage in Folge für betrübte Gesichter bei Spielern und Verantwortlichen. Insbesondere vor der Pause gelang St. Pauli auf dem sehr unebenen Barmbeker Geläuf so gut wie nichts. Immer wieder konnten die wesentlich agressiver zu Werke gehenden Gastgeber die wackelige St. Pauli Abwehr – aus der lediglich Oduro-Opuni mit einer soliden Leistung herausragte – in Verlegenheit bringen. Dabei genügten einfachste Mittel wie lange, hohe Bälle und permanentes frühes Stören, um bei St. Pauli gar nicht erst Spielfreude Aufkommen zu lassen. Lediglich bei der Chancenverwertung haperte es zunächst. Doch da war ja noch Paulis Keeper Torsten Miethe, der zumindest bei Standardsituationen einen rabenschwarzen Tag erwischt hatte! Sowohl bei der BU-Führung durch einen Kopfball von Markus Hasenpusch (41.) als auch beim Siegtreffer durch den eingewechselten Ex-Profi Jürgen Degen (90.) schien Miethe auf der Torlinie zu kleben. Vom Torhüter völlig unbedrängt durften BU’s Angreifer einköpfen. Bezeichnend für die spielerische Leistung der St. Paulianer: Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Akbel (78.) resultierte aus der einzigen wirklich sehenswerten Kombination der Gäste. Einen schönen Diagonalpass über die gesamte Spielfeldbreite von Jan Melich auf Baris Tuncan brachte letztgenannter direkt zu Yusuf Akbel, der zum 1:1 vollendete. Wenn es einen verdienten Zeitpunkt für diesen Ausgleich gab, dann eben diesen, denn St. Pauli versuchte im zweiten Abschnitt mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Zumindest bis zum Ausgleich gelang dies auch, wobei die besseren Torchancen bei den gefährlich konternden und aufopferungsvoll fightenden Gastgebern lagen. Und wäre da nicht Miethe gewesen, die Partie hätte ziemlich sicher Remis geendet... . Ein Sonntag, den der sonst so verlässliche St. Pauli-Keeper gewiss nicht so schnell vergessen wird.
Stimmen:
Frank Bernhard (FC St. Pauli II): Insbesondere vor der Pause glich unser Spiel mehr „Bolzen“ denn Fußball. Da war ich schon sehr enttäuscht von den Jungs. Nach der Pause haben wir dann versucht mit spielerischen Mitteln die Partie besser in den Griff zu bekommen. Dies ist uns bis zum Ausgleich auch gelungen. Aber wenn ein Torwart bei hohen Standards nur auf der Linie klebt, kann man natürlich nicht gewinnen.
Peter Martens (Barmbek-Uhlenhorst): Wir wollten bei unseren Bodenverhältnissen mit langen Bällen zum Erfolg kommen. Und wenn der Gegner unser Spiel dann noch mitspielt, stehen die Chancen immer gut. Insbesondere bei hohen Standards sehen wir zumeist gut aus. Eigentlich hätten wir mit unseren Konterchancen vor dem Ausgleich schon alles klar machen müssen. Der Sieg geht in Ordnung und war aus meiner Sicht verdient. Ganz besonders freut es mich, dass Jürgen Degen das entscheidende Tor gelungen ist. Bei uns zeigt die Leistungskurve nach oben, das macht optimistisch für die nächsten Spiele.
Sofern nicht anders gekennzeichnet, sind alle Texte, Grafiken, Videos und Fotos Eigentum von www.hafo.de. Anderweitige Verwendung nur mit vorheriger Genehmigung.