Meiendorfs Stürmer, Davide Pedroso Bussu, war mit zwei Treffern beim 2:1-Sieg des MSV in Bergedorf zwar der Spieler des Tages und katapultierte sich mit nunmehr sieben Treffern an die Spitze der Hamburger Oberliga-Torjäger, trieb seinen Coach Frank Stolina allerdings zeitgleich fast in den Wahnsinn. Pedroso Bussu vernaschte und narrte seinen Gegenspieler Paul Deron quasi nach Belieben, doch seine Chancenauswertung hätte ihn durchaus auch zum „Chancentod“ werden lassen können. „Wäre noch der Ausgleich gefallen, ich wüsste nicht was Davide sich hätte alles anhören können“, haderte Stolina eher freudig erregt mit seinem Angreifer nach dem Abpfiff. Nachdem der MSV-Angreifer Bergedorfs-Führung durch Arne Klein (20.) bereits im Gegenzug ausglich (22.), Matthias Heidrich hatte per Maßflanke aufgelegt, hätte Pedroso Bussu allerdings noch vor dem Halbzeitpfiff für die Gästeführung sorgen müssen. Doch als Heidrich, der noch in der Vorsaison für die Elstern aktiv war, ihn zum zweiten Mal mustergültig bediente, brachte Pedroso Bussu das unglaubliche Kunststück fertig, den Ball aus kürzester Distanz neben das Bergedorfer Gehäuse zu setzen. So ging es mit einem gerechten Remis zum Pausentee. Im zweiten Spielabschnitt dominierten die Meiendorfer mit zunehmender Spieldauer immer deutlicher die Partie. Bergedorf dagegen ließ kräftemäßig enorm nach und stand nur noch tief in der Defensive. Konditionelle Rückstände einiger 85-Akteure schienen offensichtlich. So fiel der Siegtreffer für die Gäste nach 76 Minuten auch völlig verdient. Pedroso Bussu hatte einen Schulz-Fehler eiskalt ausgenutzt. Sein Solo gen 85-Strafraum konnte Bergedorfs Robert Matiebel nur noch per Foul direkt an der Strafraumgrenze stoppen. Den fälligen Freistoß nutzte er zum 2:1. Und Meiendorfs Angreifer hätte seinem Trainer sogar noch ruhige Schlussminuten bescheren können, hätte er nur vier Minuten später seine eigene Überheblichkeit im Griff gehabt und alleinstehend vor 85-Keeper Hermes den Ball sicher verwandelt, anstatt – ohne Not – einen „Lupfer“ anzutesten. Glück für Pedroso Bussu und den MSV: Bergedorf hatte am Ende wirklich gar nichts mehr zuzusetzen und musste sich verdientermaßen geschlagen geben.
Stimmen:
Frank Stolina (Meiendorf): Ich freue mich natürlich über den Sieg, aber wir hätten durch Davide schon vorher alles klar machen müssen. Wenn wir noch den Ausgleich bekommen hätten, dann hätte ich warscheinlich die Peitsche rausgeholt. Solche Dinger muss man einfach machen!
Rüdiger Schwarz (Bergedorf): Seit zwei Wochen fehlen mir fast durchgänig etliche Spieler beim Training. Zuletzt haben wir nur noch mit sieben Leuten trainiert. Fünf sind verletzt, zwei beruflich unabkömmlich, einer ist zur Kur und die vier Russen machen alle Heimaturlaub. Wenn wir noch zwei Norweger im Kader hätten, die wären warscheinlich auch gerade in Skandinavien. Das kann man mal an einem Tag kompensieren, aber nicht auf Dauer. Deshalb hatte das von uns nicht im Ansatz mit Oberliga-Fußball etwas zu tun.
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