Buxtehude: Crüger – Nitschke, Schulenburg, Behnke, Graap – Stahmer, Prielipp, Meyer (ab 76. Bröde) – Bösch (ab 60. Greco), Grobitzsch, T. Bode HEBC: S. Wolgast – Ünlü – Horbach, T. Wolgast, Kocadal (ab 76. Natusch) – Reimer, Sancak, Splett, Kaplan (ab 65. Glaser), Meissner – Concilio (ab 80. Müller) Tore: 0:1 Concilio (18.), 0:2 Splett (36.), 1:2 Bröde (79.), 1:3 Müller (86.) Schiedsrichter: Ehlert (Groß Flottbek) Beste Spieler: Meyer – S. Wolgast, Splett Zuschauer: 80
Eine 18 Jahre andauernde Negativ-Serie des HEBC ist gerissen: Der 3:1-Sieg der Eimsbütteler beim Buxtehuder SV war der erste Erfolg an der Este seit 1986. Es wäre vermessen zu behaupten, es sei gleichzeitig der glücklichste HEBC-Sieg seit 18 Jahren gewesen. Gleichwohl war nach dem Abpfiff aus Kreisen des Gäste-Teams zu hören: „Wir konnten froh sein, nicht mit einem 0:3 in die Pause gegangen zu sein.“ Und HEBC-Trainer Michael Fischer ergänzte: „In der ersten Halbzeit haben wir das Glück doch arg strapaziert.“ Letztlich erwies sich seine Mannschaft aber in der Chancenverwertung effektiver und cleverer, der gastgebende BSV hingegen versiebte fast ein Dutzend bester Tormöglichkeiten. „Ich weiß nicht, wie gut die Chancen noch werden sollen, damit wir wieder besser treffen“, sagte Buxtehudes ratloser Co-Trainer Horst Lehmann. Während für Buxtehude nach dieser Niederlage nun der Abstiegskampf begonnen hat, klettert der HEBC in der Tabelle weiter nach oben, hat nun seit fünf Spielen nicht mehr verloren – womit wir bei einer neuerlichen Serie des HEBC wären, die, wenn es nach Fischer ginge, so schnell nicht endet: „Wenn es so weiter geht, dann wird unsere Weihnachtsfeier sicherlich sehr entspannt verlaufen“, so Fischer und ergänzte: „Heute hatten wir aber wirklich viel Glück.“
Die nackten Zahlen belegen den HEBC-Coach. 6:2 betrug das Chancenverhältnis zugunsten für Buxtehude im ersten Durchgang – wohlgemerkt nur die 100%igen. Doch was dem BSV bei sechs Versuchen nicht gelang, schafften die Eimsbütteler gleich zweimal. Zuerst staubte Marco Concilio per Kopf ab (18.), dann nutzte Michael Splett eine Unaufmerksamkeit von Buxtehudes Hendrik Stahmer, umkurvte BSV-Schlussmann Björn Crüger und netzte zum 2:0-Halbzeitstand ein (36.). Auf der anderen Seite waren es Unvermögen und der starke Sven Wolgast im HEBC-Tor, die Eimsbütteler Gegentore verhinderten. Die besten BSV-Chancen in der Kurzfassung: Frank Grobitzsch völlig frei per Kopf – drüber (11.), Distanzschuss Alexander Graap – Pfosten (20.), Grobitzsch aus fünf Metern – Pfosten (25.), Thomas Bode steigt vier Meter vor dem Tor alleine zum Kopfball hoch – daneben (30.), Fernschuss Sven Meyer – Klasse-Parade von Wolgast (32.), Grobitzsch frei vor dem Tor – verstolpert (44.). „Ja, der BSV hatte mehr Chancen in Halbzeit 1“, bestätigte Fischer mit einem Grinsen.
Bester Mann auf dem Platz: HEBC-Keeper Sven Wolgast
In Durchgang zwei wurde es nicht viel anders, Buxtehude stürmte und der HEBC lauerte auf Konter. Kostproben der Überlegenheit des BSV gefällig? Behnke per Kopf – Wolgast hält klasse (52.), Bode zieht aus sechs Metern ab – Wolgast mit unglaublichem Reflex zur Ecke (56.), Behnke nimmt eine Grobitzsch-Flanke per Kopf – Pfosten (59.). In der Defensive der Gäste ging es zu diesem Zeitpunkt drunter und drüber, einzig Libero Metin Ünlü und Keeper Wolgast schienen in dieser Phase kühlen Kopf zu bewahren. Als Malte Bröde nach einem Alleingang den Anschluss-Treffer erzielt (79.), ist es allerdings auch mit Ünlüs Ruhe dahin. Doch jegliche Bedenken der HEBC-Akteure, der Sieg würde noch in Gefahr geraten, wischte der kurz zuvor eingewechselte Sven Müller weg. Nach einem Sololauf über die linke Seite hebt der 20-Jährige den Ball gekonnt über den herauseilenden Björn Crüger, macht den Sack endgültig zu (86.). Dass der nicht immer glücklich agierende Schiedsrichter Sven Ehlert Müller seinen zweiten Treffer wegen angeblicher Abseitsstellung aberkannte (90.), sorgte nur für kurzzeitigen Frust bei den Gästen. Und Kapitän Metin Ünlü orderte direkt nach dem Abpfiff eine Kiste Bier für die HEBC-Kabine. Die erste im Jahnstadion seit 18 Jahren, die den Eimsbüttelern so richtig geschmeckt haben dürfte.
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